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Sport Sim-Racing: Mercedes-AMG GT3 startet virtuell

Motorsport


Sim-Racing: Mercedes-AMG GT3 startet virtuell

Mercedes-AMG GT3, Ezequiel Perez Companc, Madpanda Motorsport, SRO E-Sport GT Series
Viele Rennprofis, die sonst mit dem Mercedes-AMG GT3 weltweit im Renneinsatz sind, entdecken derzeit die Welt der Simulations-Rennen (Sim-Racing) für sich.
Mercedes-AMG GT3, Ezequiel Perez Companc, Madpanda Motorsport, SRO E-Sport GT Series

Viele Rennprofis, die sonst mit dem Mercedes-AMG GT3 weltweit im Renneinsatz sind, entdecken derzeit die Welt der Simulations-Rennen (Sim-Racing) für sich. Um auf den virtuellen Rennstrecken jedes Zehntel herauszuholen, investieren sie in Training, Ausrüstung und Setup. Als echte Racer schielen sie auch in dieser neuen Form des Wettbewerbs nach Top-Platzierungen – und das mit Erfolg, wie Raffaele Marciello beweist. Beim Ende April erfolgten Debüt der SRO E-Sport GT Series konnte sich der Italiener im Mercedes-AMG GT3 mit Platz drei über sein erstes Podium freuen. Der Macau-Champion von 2019 greift dabei auf ein Hightech-Equipment mit hochwertigem Rennsitz, Lenkrad und Pedalen sowie einem Gaming-PC mit drei Monitoren für die perfekte Sicht zurück. Auch Profi Dirk Müller hat sein Sim-Setup kräftig aufgerüstet – ein Top-Ergebnis in seinem ersten Rennen mit neuer Hardware und Komponenten blieb ihm beim vierten Lauf der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO (DNLS) allerdings noch verwehrt. Nach dem 3-Stunden-Rennen auf der virtuellen Nürburgring-Nordschleife lagen dennoch vier Mercedes-AMG GT3 in den Top Ten.

  • Erstes Podium im ersten Rennen der SRO E-Sport GT Series
  • Vier Top-Ten-Plätze im vierten Lauf der DNLS mit den Rängen 5, 6, 7 und 10
  • Rennprofis rüsten für die virtuelle Motorsport-Welt auf

Am Ende sind es oftmals nur Nuancen, die darüber entscheiden, wer am Ende ganz oben auf dem Podium steht, in den Top Ten landet oder sich die Pole Position sichert. Nicht selten werden Rennen in der letzten Runde oder gar Kurve entschieden – egal, ob im realen Motorsport oder auf den Sim-Racing-Strecken. Das stellte auch Raffaele Marciello beim ersten Lauf der SRO E-Sport GT Series unter Beweis. Auf dem virtuellen Silverstone Circuit sicherte sich der Italiener durch ein Überholmanöver kurz vor Rennende noch den dritten Rang in der Pro Series, in der sich reale Rennprofis der virtuellen HerausForderung stellen. Der Sieger des letztjährigen FIA GT World Cup belohnte sich mit dem Sprung aufs Podium auch für die vielen Trainingsstunden zuvor am heimischen Gaming Rig.

Wie Marciello verlegen sich derzeit viele Rennprofis, die sonst mit dem Mercedes-AMG GT3 antreten, verstärkt auf das Sim Racing, wo sie sich unter anderem mit den Profis aus der E-Sport-Szene messen. So auch bei der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO, in der sowohl Rennfaher als auch E-Sport-Profis zum Starterfeld gehören. Wie beim realen Pendant nehmen die Piloten in der jeweiligen Klasse ihres Fahrzeugtyps teil. Entsprechend startet der Mercedes-AMG GT3 in der Klasse SP9, wo er beim vierten Lauf der virtuellen Nordschleifen-Serie erneut eine gute Figur abgab: Vier Teams mit dem GT3 aus Affalterbach landeten in den Top Ten. HTP WINWARD Motorsport sicherte sich mit den Rennprofis Philip Ellis und Marvin Dienst neben Sim Racer Aleksi Elomaa den fünften Rang, nachdem sie das Rennen auch lange Zeit anführten, und liegt in der Gesamtwertung der digitalen Serie auf Platz drei. Auf Platz zwei der Gesamtwertung liegt momentan das Team Heusinkveld, das mit seinem Mercedes-AMG GT3 beim vierten Lauf direkt hinter ihren Markenkollegen auf Rang sechs ins Ziel kam. Die weiteren E-Sport-Mannschaften Schnitzelalm Racing (Platz 7) und RacingFuel Academy & Friends (Platz 10) rundeten das gute Ergebnis mit dem Mercedes-AMG GT3 ab.

Dirk Müller, der am vergangenen Samstag erstmals in seinem neuaufgebauten Gaming-Rig am Steuer von Black Falcon Team AM Solutions Platz nahm, blieb ein erfolgreiches Abschneiden in der digitalen „Grünen Hölle“ noch verwehrt – zwischenzeitlich bis an die Top Ten herangefahren, musste das Team einen Ausrutscher verschmerzen und sich dadurch am Ende des SP9-Feldes einreihen. Doch als einziges Mercedes-AMG GT3 Team ohne Support durch einen Sim Racer verläuft die Entwicklung zusammen mit seinem Fahrerkollegen Nico Bastian weiter positiv. Dabei gilt, dass viele Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen. Fahrstil, Bremseinsatz, Kurvenrotation des Fahrzeugs und das diffizile Setup müssen für die virtuellen Rennen haargenau angepasst werden. Und wie im realen Rennalltag zählt jeder Trainingskilometer, um die Rundenzeiten im Rennen zu verbessern. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich den Profis mit dem Mercedes-AMG GT3 am 10. Mai beim zweiten Event der SRO E-Sport GT Series auf dem Circuit de Spa-Francorchamps sowie beim fünften Lauf der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie am 30. Mai.

Virtuelles Cockpit von Dirk Müller, BLACK FALCON Team AM Solutions

Dirk Müller

„Auch beim vierten Lauf der DNLS habe ich erneut viel dazu gelernt. Ich war wieder sehr motiviert und hatte viel Spaß. Zum ersten Mal konnte ich ein Simulations-Rennen mit dem originalen Lenkrad aus dem Mercedes-AMG GT3 fahren, das hat es wieder etwas reeller gemacht und ich konnte ein gutes Feeling für das Fahren im Simulator entwickeln. Die Änderungen am neuen Gaming Rig sind groß im Vergleich zu meiner vorherigen Version, so dass es fast ein kompletter Neustart für mich war. Das Update umfasste dabei Monitore, Lenkrad, Pedalerie sowie Rennsitz. Ich nehme die virtuelle Strecke jetzt ganz anders wahr, es wird noch einmal reeller und ich kann die Begebenheiten noch besser einschätzen. Dementsprechend haben sich die Rundenzeiten auch deutlich verbessert. Momentan bin ich täglich zwei Stunden im Renn-Simulator und arbeite mit meinen Fahrerkollegen im Mercedes-AMG GT3 eng zusammen. Wir helfen uns gegenseitig, was sehr viel Spaß macht. Wichtig in dieser Zeit ist, dass wir alle gesund bleiben. Aber durch das Sim Racing holen wir uns wieder ein Stück Realität nach Hause, bevor es mit den Mercedes-AMG GT3 wieder auf die echten Rennstrecken geht.“

Raffaele Marciello

„Ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen natürlich sehr viel mehr mit Sim Racing beschäftigt und deutlich mehr trainiert als zuvor. Dementsprechend gut vorbereitet war ich auch auf das erste Rennen der SRO E-Sport GT Series. Es hat sehr viel Spaß gemacht, sich mit den anderen Rennprofis zu messen. Das Podium im ersten Rennen freut mich sehr, war aber hart erkämpft und bringt mich zum Saisonstart der E-Sport-Serie in eine gute Position für die weiteren Meisterschaftsrennen. Ich persönlich komme mit dem Mercedes-AMG GT3 in Assetto Corsa Competizione, dem Spiel der SRO E-Sport Series, etwas besser zurecht als bei der DNLS. Aber auch auf der Nürburgring-Nordschleife hatten wir am vergangenen Wochenende mit dem GetSpeed Team eine richtig gute Chance auf ein Top-Ergebnis, bevor wir durch eine unverschuldete Kollision vor der Start-Ziel-Geraden auf dem Dach landeten und kopfüber Richtung Boxeneinfahrt schlitterten. Zum Glück ist so ein Unfall im Simulations-Rennen eben nur halb so wild und sorgt mit etwas Abstand sogar für einen Lacher – auch wenn es uns im Rennen natürlich ärgert, da wir immer voll motiviert sind und um den Sieg fahren wollen. Generell macht mir das Sim Racing in dieser Zeit sehr Spaß – und es hat auch einen angenehmen Vorteil: Anstatt mit den Ingenieuren an der Rennstrecke kann ich hier zuhause mit meiner Freundin über das Rennen sprechen.“

Nico Bastian

„Ich habe schon einmal zwischen 2011 und 2013 das Thema Sim-Racing etwas intensiver betrieben, aber nicht auf einem professionellen Level. Es hat mir jetzt aber doch geholfen, mich wieder schneller an die virtuellen Rennen zu gewöhnen. Insgesamt merkt man schon, dass das gesamte Thema Fahrt aufgenommen hat und sich alles professioneller darstellt. Momentan macht mir vor allem Spaß, dass ich zusammen mit Dirk wieder im Team arbeiten kann. Das fehlt uns Fahrern in der aktuellen rennfreien Situation natürlich schon - zusammen als Team ein Ziel zu haben und gemeinsam darauf hinzuarbeiten. Unsere Aufgabe ist allerdings nicht gerade leicht: Im Gegensatz zu den anderen Teams mit dem Mercedes-AMG GT3 starten wir ohne Sim-Racer an der Seite, sondern wie bei den realen Rennen nur Dirk und ich. Da heißt es für uns einiges an Erfahrung im Spiel und auch beim Setup aufzuholen. Aber unsere Lernkurve geht steil bergauf, wir kommen immer besser mit dem virtuellen Renngeschehen zurecht. In der kleinen Pause, die die DNLS jetzt bis Ende Mai einlegt, können wir also fleißig weiter trainieren und wollen dann wieder voll angreifen.“


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