Willkommen bei Autosieger.deAutosieger.de - Das Automagazin
Autosieger.de - Das Automagazin
Autoübersicht
Automodelle
Autoratgeber
Autotests
Autonews
Autoservice
Facebook
24.11.2024, 23:29 Uhr

Kooperation

Luftfahrtmagazin.de

Lieblingsfriseur.de

Deutsche Verkehrswacht

Themen | Kategorien
Autosieger-Nachrichten nach Themen sortiert:


Nachrichten nach Kategorien geordnet:

Auto News


Umwelt Shell und CHOREN: Zusammenarbeit zu SunFuel vereinbart

Umwelt & Natur


Shell und CHOREN: Zusammenarbeit zu SunFuel vereinbart

Shell Deutschland Oil GmbH hat eine Minderheitsbeteiligung an CHOREN Industries GmbH, Freiberg/Sachsen, erworben. Mit diesem Engagement stellen Shell und CHOREN die Weichen für den Bau der weltweit ersten kommerziellen Anlage für die Umwandlung von Biomasse in hochwertigen synthetischen Kraftstoff, den CHOREN bereits unter der Bezeichnung "SunFuel" vermarktet. Vorgesehen ist eine Anlage, die jährlich 15.000 Tonnen Synthetikkraftstoff produziert, wie er von Automobilherstellern wie DaimlerChrysler und Volkswagen unterstützt wird. Der Kraftstoff kann in jedem Dieselmotor eingesetzt werden. Er verringert deutlich den Schadstoffausstoß, ohne die Leistung zu senken. Die Beteiligung von Shell an CHOREN muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden.

CHOREN Industries ist führend auf dem Gebiet der Umwandlung von Biomasse in Synthesegas. Mit dem von CHOREN patentierten Carbo-V-Verfahren wird Biomasse wie zum Beispiel Restholz oder Stroh zu einem hochreinen, teerfreien und methanarmen Synthesegas umgewandelt. Dieses Synthesegas wird mit dem von Shell weiterentwickelten Fischer-Tropsch-Verfahren (Shell Middle Distillate Synthesis) – einem katalytischen Verfahren zur Umwandlung von Erdgas in synthetische Ölprodukte – zu synthetischem Biokraftstoff weiterverarbeitet. Shell ist führend auf dem Gebiet der GTL-Technologie (GTL = Gas To Liquids) und verfügt durch die erste großindustriell genutzte GTL-Anlage im malaysischen Bintulu über ein einzigartiges Know‑how. Der synthetische GTL-Kraftstoff ist wichtiger Bestandteil des Premiumkraftstoffs Shell V‑Power Diesel, der ausschließlich an Shell-Tankstellen in ausgewählten Märkten, so auch in Deutschland, verkauft wird.

"Die Zusammenführung der Technologien und Erfahrungen beider Unternehmen macht den Bau und Betrieb einer ersten "Biomass To Liquids"-Anlage mittlerer Größenordnung möglich. Diese Anlage wird am Standort von CHOREN in Freiberg gebaut und den Weg zu wirtschaftlich attraktiveren Großanlagen bereiten", erklärte Rob Routs, Executive Director der Royal Dutch Shell plc.

Aus Biomasse hergestellte synthetische Kraftstoffe (BTL-Kraftstoffe) stimmen in der Zusammensetzung mit den aus Erdgas gewonnenen synthetischen Produkten überein und haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie nachhaltig und umweltfreundlich sind, da sie aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. BTL-Kraftstoffe sind klar wie Wasser und praktisch frei von Schwefel und Aromaten. Sie sind aufgrund einer sehr hohen Cetanzahl besonders zündwillig, wodurch die Geräuschentwicklung reduziert wird. Die Verbrennung läuft im Vergleich zu herkömmlichem Diesel deutlich sauberer ab. Die Treibhausgas-Emissionen synthetischer Biokraftstoffe liegen um bis zu 90 Prozent unter den Emissionen fossiler Kraftstoffe. Zudem kann BTL-Kraftstoff sowohl als reines Produkt wie auch als Mischung mit konventionellem Dieselkraftstoff verwendet werden. Allerdings wird er zunächst nur in begrenzten Mengen verfügbar sein, bis Erfahrungen mit der Technik gesammelt worden sind und größere Anlagen gebaut werden können.

Tom Blades, Geschäftsführer und Chief Executive Officer von CHOREN Industries: "Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir mit Shell einen Partner gewonnen haben, der große Erfahrung mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren sowie in Herstellung und Einsatz extrem sauberer Kraftstoffe hat. Das bestätigt die Vision von CHOREN zur Herstellung synthetischer Biokraftstoffe in industriellem Maßstab, die den AnForderungen der mobilen Gesellschaft von heute und morgen entsprechen, ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten."

Rob Routs: "In den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren werden flüssige Kraftstoffe weiterhin den Markt prägen. Dabei wird der Anteil der Biokraftstoffe aus Klimaschutzgründen zunehmen. Wir möchten diesen Wandel aktiv mitgestalten, da wir das Konzept der nachhaltigen Mobilität voll unterstützen und unsere führende Rolle bei der Entwicklung neuer Kraftstoffe behaupten wollen."

Hintergrund-Informationen

2003 gelang es CHOREN Industries als erstem Unternehmen, BTL-Kraftstoff außerhalb des Labors in nennenswerten Mengen herzustellen. Mit der einzigartigen Carbo-V-Vergasungstechnologie können zahlreiche Biomasserohstoffe wie zum Beispiel Stroh oder Energiepflanzen in ein teerfreies Synthesegas umgewandelt werden, das sich mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren zu hochreinem Kraftstoff weiterverarbeiten lässt. Alternativ ist eine Verwendung des Gases als Brennstoff für die Stromerzeugung möglich.

Herkömmliche Biokraftstoffe wie Biodiesel (RME) und Ethanol gehören zur 1. Generation der Biokraftstoffe. Sie werden aus Pflanzenteilen von Raps, Getreide oder Zuckerrohr hergestellt, die auch der Nahrungsmittelproduktion dienen. Hinsichtlich des Verwendungszwecks besteht somit ein Konkurrenzverhältnis, das die Verfügbarkeit und den Preis beeinflussen kann. BTL-Kraftstoffe oder Ethanol aus Ligno-Zellulose zählen dagegen zu den Biokraftstoffen der 2. Generation. Sie können auch aus den Teilen der Pflanze, die nicht zur Herstellung von Nahrungsmitteln dienen, hergestellt werden. Damit kann der Ertrag je Hektar deutlich gesteigert werden, so dass für die Landwirtschaft eine zusätzliche Einkommensquelle entsteht.

Mit Hilfe von BTL-Kraftstoffen können Regierungen die Sicherheit der nationalen Energieversorgung erhöhen, neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft schaffen, erneuerbare Energiequellen erschließen und die CO2-Emissionen entlang der gesamten Energiekette senken.


Diesen Beitrag empfehlen


Ähnliche Artikel zum Thema

Shell stoppt Ölbohrungen in Alaska
Shell: Einführung zukunftsträchtiger Biokraftstoffe
VW, Shell und Iogen: Machbarkeit der Produktion von Zellulose-Ethanol

Lesen Sie mehr aus dem Resort Umwelt