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Auto News


Sport Renault F1 im Interview

Motorsport


Renault F1 im Interview

Der neue Technische Direktor von Renault F1 Bob Bell verrät, wie die Vorbereitungen auf die kommende Saison laufen.

Bob, vor Deiner Beförderung warst Du stellvertretender Technischer Direktor. Wie unterscheiden sich diese beiden Posten?

Bob Bell:

Als stellvertretender Technischer Direktor bestand meine Hauptaufgabe darin, die Arbeit der Entwicklungsabteilungen zu koordinieren. Dieser Posten gewinnt durch unser erfolgreiches „Zwei-Schichten“-System besondere Bedeutung, denn die Arbeit der Teams um die beiden Chef-Designer Tim Densham und Mark Smith muss genauestens aufeinander abgestimmt sein. Bei Schwierigkeiten im technischen Bereich lag es an mir, geeignete Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Zudem gehörte es zu meinem Job, Mike Gascoynes Arbeit zu übernehmen, wenn er unterwegs war. So gesehen ändert sich in meiner täglichen Arbeit nicht viel. Allerdings übernehme ich nun größere Verantwortung.

Mit dem McLaren-Team hast Du bereits eine Weltmeisterschaft gewonnen. Glaubst Du, Du kannst mit Renault F1 auch auf Titeljagd gehen?

BB:

Ich habe schon für verschiedene Formel 1-Teams gearbeitet. Ich kann mir also sehr gut ein Urteil über unsere Leistungsfähigkeit bilden. Die Qualität unserer Mannschaft ist außergewöhnlich hoch. In den vergangenen Jahren sind kontinuierlich technisch äußerst versierte Mitarbeiter zu uns gekommen. Unsere ohnehin bereits sehr hohe Motivation bekam durch den erfreulichen Saisonverlauf einen weiteren Schub. Wir können kaum erwarten, weitere Erfolge einzufahren.

Wird sich der Weggang von Mike Gascoyne auf die Leistungsfähigkeit des Teams auswirken?

BB:

Ich mache mir in dieser Beziehung nicht die geringsten Sorgen. Es ändert sich ja kaum etwas. Vielmehr bleibt die Mannschaft in der gewohnten Besetzung zusammen. Unsere interne Struktur erlaubt uns, einzelne Abgänge sehr gut abzufangen und durch gleichwertige Alternativen zu ersetzen. Dadurch erlangen wir Konstanz und Stabilität – zwei der Grundpfeiler für Erfolg in der Formel 1.

Birgt der grundlegende Wechsel des Motor-Konzepts in technischer Hinsicht nicht unnötige Risiken?

BB:

Ich glaube nicht, dass wir uns in puncto Triebwerk auf unbekanntes Terrain wagen. Zudem dürfen wir auch nicht die neuen Regeln vergessen. Wir kennen die Charakteristik unseres neuen Motors bereits sehr genau und können auch Vergleiche mit der aktuellen Maschine ziehen. Die Ingenieure in Viry-Châtillon versichern uns, dass der RS24-Zehnzylinder die wegen der Ein-Motoren-Regel wichtige Marke von 700 Kilometer erreicht. Und auch in puncto Leistung werden wir einen weiteren Schritt nach vorne machen.

Kannst Du uns schon etwas über das neue Auto erzählen? Wie sieht der Entwicklungsstand aus?

BB:

Wir liegen sehr gut im Plan. Wir planen, den Wagen Anfang Januar nächsten Jahres fertigzustellen. Der R24 wird eine konsequente Weiterentwicklung der R23B. Unser "Zwei-Schichten"-System ist inzwischen so eingespielt, dass die Zusammenarbeit der beiden Entwicklungs-Teams reibungslos funktionierte. In puncto Verwindungssteifigkeit und Gewicht erfüllen wir die selbstgesteckten Ziele. Die Regeländerungen ziehen zwar für alle massive Einbußen im Aerodynamik-Bereich nach sich. Doch auch in diesem Punkt steckt sehr viel Potenzial in unserem Auto. Immerhin handelt es sich um die Evolution eines Siegerautos...


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