"Jetzt wollen wir als Klassensieger im Hafen von Monaco über die Rampe", nennt Sepp Wiegand als Ziel für seine erste Rallye Monte Carlo. Am gestrigen Tag konnten er und Copilot Frank Christian trotz eines Technikproblems den 11. Gesamtrang verteidigen und ihre Führung in der WRC 2 weiter ausbauen. Das Polster auf das nächstplatzierte Team (Burri/Duval,
Peugeot 207 S2000) beträgt vor den abschließenden fünf Prüfungen des heutigen Finales gut 3,5 Minuten.
"Plötzlich fiel die Ladespannung in den Keller", beschreibt Sepp Wiegand die einzige echte Schrecksekunde am gestrigen Tag. Der Grund: Ein Kabel war abgebrochen, die Lichtmaschine konnte keinen Strom mehr liefern. Das Ganze passierte zum Glück auf einer Überführungsetappe. Da zahlte sich die Ausbildung des KODA AUTO Deutschland-Piloten zum Mechatroniker aus, der 22-jährige konnte den Fehler schnell lokalisieren und mittels Race-Tape (besonders starkes Klebeband) provisorisch beheben. "In der nächsten Wertungsprüfung hatte ich immer ein Auge auf der Straße und eins auf der Spannungsanzeige, aber es hat gehalten", rapportiert er bei Einfahrt in den abendlichen Parc Ferme im Hafen von Monaco. Heute haben die Mechaniker ausreichend Zeit, den Schaden im ersten Service vollständig zu beheben.
Der heutige Tag hat es nochmals in sich: Gleich dreimal ist die Königsetappe der "Monte", der legendäre Col de Turini zu bezwingen. Erst nach Mitternacht werden die letzten der noch in Wertung verbliebenen 56 Starter zum Abschlussservice die Motoren ihrer Autos vor den Yachten der Schönen und Reichen abstellen. Das Wetter soll erneut eine wichtige Rolle spielen: In den Bergen sind heftige Schneefälle angesagt, auch von daher ist also nochmals volle Konzentration geFordert. Sepp Wiegand und Copilot Frank Christian haben jedoch in den ersten drei Tagen bei der Mutter aller Rallyes viel Selbstvertrauen getankt, und gehen auch diese HerausForderung hoch konzentriert und optimistisch an. Wer weiß, vielleicht geht ja sogar ein vor dem Start bestenfalls geträumter Wunsch in Erfüllung: Gleich beim ersten Start in Monte Carlo als Klassensieger aufs Podium.
Am vierten und letzten Tag der Monte stehen fünf Prüfungen über insgesamt 108,52 Wertungskilometer auf dem Programm, darunter die legendäre nächtliche Überfahrt über den Col de Turini. Start und Ziel befinden sich in Monaco.
Zwischenstand der Rallye Monte Carlo nach Tag 3:
- 1. Sébastien Loeb/ Daniel Elena Citroën DS3 WRC; 4:16:41,9h
- 2. Sébastien Ogier/ Julien Ingrassia VW Polo R WRC; + 01:47,4 min
- 3. Evgeny Novikov/ Ilka Minor Ford Fiesta RS WRC; + 03:19,9 min
- 4. Dani Sordo/ Carlos Del Barrio Citroën DS3 WRC; + 03:21,6 min
- 5. Jari Latvala/ Miikka Anttila VW Polo R WRC; + 04:04,9 min
- 6. Mikko Hirvonen/ Jarmo Lehtinen Citroën DS3 WRC; + 04:19,1 min
- 7. Juho Hänninen/ Tomi Tuominen Ford Fiesta RS WRC; + 05:15,5 min
- 8. Mads Ostberg/ Jonas Andersson Ford Fiesta RS WRC; + 06:18,2 min
- 9. Bryan Bouffier/ Xavier Panseri Citroën DS3 WRC; + 08:20,7 min
- 10.Martin Prokop/ Michal Ernst Ford Fiesta RS WRC; + 18:48,8 min
- 11.Sepp Wiegand/ Frank Christian* KODA Fabia S2000; + 24:39,2 min
* Führende in der WRC 2-Wertung