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Sport Rallye Finnland: Tabellenführer Grönholm peilt 7. Finnland-Sieg an

Motorsport


Rallye Finnland: Tabellenführer Grönholm peilt 7. Finnland-Sieg an

Willkommen in der Heimat des Rallye-Sports: Die Rallye Finnland (02. bis 05. August) ist für viele Fans und die meisten Fahrer alljährlich der Höhepunkt des WM-Kalenders. Irrwitzige Geschwindigkeiten, atemraubende Sprungeinlagen und faszinierende Driftwinkel zeichnen die Schotter-Veranstaltung im Land der 1.000 Seen und 1.000 Kuppen ebenso aus wie der harte, aber zumeist topfebene Belag der Naturstraßen. Konstrukteurs-Weltmeister BP Ford – der aktuell sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung in Führung liegt – peilt in der Heimat seiner Fahrer-Paarungen Marcus Grönholm / Timo Rautiainen und Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen nichts weniger als den 5. Saisonsieg sowie die Wiederholung des Vorjahreserfolgs an.

Die Experten des Einsatzteams M-Sport haben die fast zweimonatige Sommerpause intensiv genutzt. Beide Fahrer gehen in Jyväskylä erstmals mit dem neu entwickelten Ford Focus RS WRC 07 an den Start, der in zahlreichen Details verbesserten jüngsten Evolutionsstufe ihres rund 300 PS starken Turbo-Allradlers. "Das neue Auto unterscheidet sich optisch kaum von seinem Vorgänger, wurde aber in nahezu jedem Bereich optimiert", erläutert Grönholm. "Alle Versuche verliefen sehr überzeugend, wenngleich der ultimative Test noch bevorsteht: der Wettbewerbseinsatz."

Der zweifache Weltmeister gilt längst als "Rallye-König von Finnland": Sechsmal hat der 39-Jährige den Klassiker bereits gewonnen, mit einem siebten Sieg würde Grönholm in der WM-Historie einen neuen Rekord aufstellen. "Klar, dass diese Veranstaltungen meine Lieblings-Rallye ist", so der Ford Focus-Pilot. "Und ich bin mir sehr sicher, dass ich sie erneut gewinnen kann. Mit Blick auf die WM jedoch kommt es für mich in erster Linie darauf an, meinem Kontrahenten Sébastien Loeb so viele Punkte wie möglich abzunehmen."

Dass Finnen vor eigenem Publikum nahezu unschlagbar sind, beweist auch ein Blick in die Siegerliste dieses WM-Laufs: Seit 1973 haben es gerademal drei Nicht- Skandinavier geschafft, sich bei dieser Rallye gegen die Nordmänner durchzusetzen – die spezielle Charakteristik dieser Schotter-Achterbahn verlangt immense Erfahrung. "Ich habe das Rallye-Fahren auf diesen Pisten gelernt und dabei ein gutes Gefühl für den Straßenverlauf entwickelt", so Mikko Hirvonen, der am kommenden Dienstag seinen 27. Geburtstag feiert. "Ein Beispiel: Oft liegen die Kurven unmittelbar hinter Sprungkuppen. Dann ist es wichtig, das Auto bereits vor dem Abheben in den richtigen Driftwinkel zu bringen – und mit vollem Tempo seitwärts zu fliegen gehört zu den aufregendsten Momenten, die dieser Sport bietet."

Sein persönliches Ziel hat der vergleichsweise junge Werksfahrer, der vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte auf Rang drei der Fahrerwertung liegt, klar definiert: "Ich will gewinnen", so Hirvonen. "Doch das ist leichter gesagt als getan, denn nichts anderes hat sich Marcus Grönholm auch vorgenommen. Und bei den hohen Geschwindigkeiten, die wir in Finnland erreichen, kann sich jeder noch so kleine Fehler bitter rächen."

Hirvonens Vorteil: Nur fünf der insgesamt 23 Wertungsprüfungen – die sich zusammen über eine Distanz von 360,34 Kilometer erstrecken – wurden aus dem Vorjahr übernommen, acht WP sind völlig neu und umfassen zum Teil Wege, die noch nie bei der Rallye Finnland genutzt wurden. Als Höhepunkt gelten die beiden Durchgänge über die berüchtigte "Ouninpohja", die wieder in voller Länge von 33 Kilometern auf dem Programm steht und in der viele die größte HerausForderung im gesamten WM-Kalender überhaupt sehen.

Weitere Neuigkeiten von BP Ford: Erstmals setzt das Werksteam ein drittes Fahrzeug ein, das von Khalid Al-Qassimi und Beifahrer Nicky Beech pilotiert wird. Für den 35-Jährigen aus Abu Dhabi, der aktuell die FIA Middle-East-Meisterschaft anführt, ist es die siebte Teilnahme bei einer WM-Rallye. Zugleich rollen in Jyväskylä nicht weniger als elf Ford Focus RS WRC über die Startrampe – mit mehr World Rally Cars war in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft noch kein Hersteller bei einem WM-Lauf vertreten.


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