Die 4. Prüfung der Rallye Dakar hat für Bewegung im Klassement gesorgt. Luc Alphand verbesserte sich mit der drittschnellsten Zeit des Tages vom 9. auf den 4. Platz der Gesamtwertung. Nach vier Etappen, rund 900 Prüfungskilometern und fast neuneinhalb Stunden Fahrzeit liegt der ehemalige Ski-Weltmeister im Pajero Evolution nur 6.39 Minuten hinter dem neuen Spitzenreiter Carlos Sainz (
Volkswagen) und ist damit der beste
Mitsubishi Pilot. "Wie gestern ging es heute darum, nicht im Staub der Gegner fest zu hängen. Die ersten 100 Kilometer ist uns das gelungen. Dann sind wir auf andere Autos aufgelaufen", berichtete Alphand.
Nani Roma, der auf der dritten Etappe zusammen mit seinem Teamkollegen Hiroshi Masuoka für eine Doppelführung von Mitsubishi gesorgt hatte, fiel hingegen zurück. Roma büßte als Elfter der 386 Kilometer langen Prüfung von Er Rachidia nach Ouarzazate in Marokko 11.20 Minuten ein und belegt im Gesamtklassement Platz neun. Der Spanier resümierte: "Bis nach den ersten Dünen lief alles gut, dann haben wir uns für den falschen Weg entschieden. Damit begannen die Probleme. Wir mussten einen Reifen wechseln. Leider war der Wagenheber danach nicht richtig fixiert, wir mussten erneut anhalten. Schließlich hingen wir in der Staubwolke anderer Autos."
Masuoka kam nach einem Überschlag mit einem beschädigten Auto als 15. ins Etappenziel, kann die Rallye aber nicht fortsetzen, weil das Fahrzeug nicht repariert werden kann. "An einer Kreuzung, an der einige Zuschauer standen, haben wir ein Hindernis zu spät gesehen", berichtete der zweifache Dakar-Sieger Masuoka.
Stéphane Peterhansel kostete ein Navigationsfehler rund 17 Minuten. "Ein Abzweig war im Roadbook nicht deutlich beschrieben. Wir waren zu diesem Zeitpunkt das erste Auto und sind der Staubwolke einiger Motorrad-Piloten gefolgt. Es hat sieben Kilometer gedauert, bis wir merkten, dass wir falsch lagen. Als wir umgekehrt sind und wieder an die Kreuzung kamen, wussten die anderen Fahrer natürlich, wo sie lang fahren mussten", ärgerte sich der Vorjahressieger.
Teamchef DoMINIque Serieys erklärte: "Die Ingenieure haben sich Hiroshis Auto angeschaut und festgestellt, dass es nicht repariert werden kann, weil es zu stark beschädigt ist. Daher blieb uns nichts anderes übrig, als ihn aus dem Wettbewerb zu nehmen. Glücklicherweise sind weder er noch sein Beifahrer Pascal Maimon verletzt. Ansonsten hatten wir heute einige kleinerer Schwierigkeiten, die typisch sind für die Dakar. Stéphane war der Erste auf der Strecke, als er sich verfuhr. Das ist Carlos Sainz an gleicher Position gestern auch passiert. Er hat den richtigen Weg ausgekundschaftet, alle anderen Fahrer haben dann davon profitiert. Momentan fahren hier 15 Piloten auf einem sehr hohen Niveau. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen."
Auch die fünfte Etappe der 28. Dakar-Auflage wird in Marokko ausgetragen. Zwischen Ouarzazate und Tan Tan müssen 350 Kilometer auf Zeit absolviert werden. Dort erwarten die Piloten schnelle Passagen, aber auch extrem strapaziöse Buckelpisten und einmal mehr eine tückische Navigation. "Außerdem könnte eine starke Staubentwicklung erneut eine entscheidende Rolle spielen", vermutet Luc Alphand.
Vorläufiges Ergebnis Etappe 4 (Er Rachidia - Ouarzazate (MA), (386/639 WP/Ges. km)
- 1. Carlos Sainz (E)/Andreas Schulz (D), Volkswagen Touareg, 3:52.48 Std.
- 2. Thierry Magnaldi (F)/ Arnaud Debron (F), Schlesser-Ford, + 2.00 Min.
- 3. Luc Alphand (F)/Gilles Picard (F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 3.10 Min.
- 4. Giniel de Villiers (ZA)/Tina Thörner (S), Volkswagen Touareg, + 3.16 Min.
- 5. Bruno Saby (F)/Michel Périn (F), Volkswagen Touareg, + 4.53 Min.
- 6. Jutta Kleinschmidt (D)/Fabrizia Pons (I), Volkswagen Touareg, + 5.08 Min.
- ...
- 11. Joan Roma (E)/Henri Magne (AND), Mitsubishi Pajero Evolution, + 11.20 Min.
- 14. Stéphane Peterhansel (F)/Jean-Paul Cottret (F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 17.44 Min.
- 15. Hiroshi Masuoka (J)/Pascal Maimon (F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 27.57 Min.
Vorläufiger Stand nach Etappe 4
- 1. Carlos Sainz (E)/Andreas Schulz (D), Volkswagen Touareg, 9:21.18 Std.
- 2. Bruno Saby (F)/Michel Périn (F), Volkswagen Touareg, + 4.51 Min.
- 3. Jutta Kleinschmidt (D)/Fabrizia Pons (I), Volkswagen Touareg, + 5.09 Min.
- 4. Luc Alphand (F)/Gilles Picard (F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 6.39 Min.
- 5. Giniel de Villiers (ZA)/Tina Thörner (S), Volkswagen Touareg, + 6.53 Min.
- ...
- 9. Nani Roma (E)/Henri Magne (AND), Mitsubishi Pajero Evolution, + 10.24 Min.
- 11. Stéphane Peterhansel (F)/Jean-Paul Cottret (F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 18.24 Min.
13. Hiroshi Masuoka (J)/Pascal Maimon (F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 27.07 Min.