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Sport Rallye Dakar 2004: McRae in Topform

Motorsport


Rallye Dakar 2004: McRae in Topform

Nissan bei der Rallye Dakar 2004Colin McRae beendete nach phantastischer Fahrt die Spezial-Etappe hinter Luc Alphand (BMW) auf Platz zwei. Giniel de Villiers erreichte als Siebter das Ziel und schob sich damit zurück in die Top Ten. Ari Vatanen hingegen musste nur zwei Etappen vor Erreichen des Zielortes Dakar aufgeben. Nach nur zehn Kilometern der 548 Kilometer langen Sonderprüfung von Ayoun el Atrous nach Tidjikja prallte er nach einem missglückten Fahrmanöver gegen einen Baum. Zum Glück blieben er und Beifahrer Juha Repo unverletzt – nur der Pick-Up war danach nicht mehr einsatzbereit.

Die Freitags-Prüfung kannte nur ein Thema: Sand, Sand und nochmals Sand. Dünen, die sich immer höher zogen, eine Kette nach der anderen. Ein wahres Sandmeer, das sich erst am Fuße der 200 Meter hohen Klippen von Taskast brach. Eine Prüfung, die sowohl technisches wie taktisches Geschick erForderte. Es ging darum, die Dünen gekonnt zu überqueren und gleichzeitig beim Navigieren klaren Kopf zu behalten. Am Ende galt es die einzige Piste zu finden, auf der man gefahrlos vom Hochplateau zurück in die Ebene und auf das schnelle Flachstück Richtung Tidjikja zurückfinden konnte.

Nissan bei der Rallye Dakar 2004Leider erlebte Ari Vatanen nur einen sehr kurzen Abschnitt dieser anspruchsvollen Etappe: "Wir waren erst zehn Kilometer in der Prüfung, als wir zu schnell und zu früh über eine Kuppe fuhren. Der Wagen kam aus der Balance und prallte frontal gegen einen Baum. Wir entwurzelten ihn – doch machten wir leider dabei auch unser Auto, speziell den Kühler, kaputt. Wir versuchten es noch zwei Kilometer, doch danach war alles Öl ausgeflossen. Ich bin sehr enttäuscht, jetzt sind all die Mühen, die wir uns letzte Woche zwischen Tidjikja und Nema gemacht haben, umsonst gewesen. Zum Glück sind wir körperlich okay, Juha hat nur einen kleinen Brummschädel, nichts Schlimmes. Meine Moral ist ein wenig angeknackst, aber die Liebe zur Dakar bleibt intakt!"

Colin McRae blieb nach seinem Etappensieg vom Mittwoch auch am Donnerstag in Hochform - Platz zwei hinter Alphand, der im BMW seine zweite Etappe gewann. "Es war eine sehr schwierige, aber auch sehr schöne Strecke", sagte Colin. "Viel Fahren, viel Navigieren. Wir hatten absolut Null Probleme. Tina war perfekt, wir haben uns kein einziges Mal verfahren. Wir haben das Auto jedoch ein wenig geschont, denn die Etappe vom Freitag wird auch keine Spazierfahrt. Heute abend arbeiten wir ein wenig am Auto, doch sind nur Routinechecks nötig, denn der Pick-Up hat heute kaum gelitten."

Nissan bei der Rallye Dakar 2004Auch Giniel de Villiers erreichte am späten Nachmittag das Biwak in Tidjikja. Platz sieben ließ kleinere Probleme vermuten – und so war es denn auch: "Ich stimme Colin zu, die Prüfung war hart und Fordernd. Kurz nach der CP1 hatten wir einen Plattfuß, danach mussten wir ein wenig nach der richtigen Route forschen. Und 20 Kilometer vor dem Ziel war dann erneut ein Reifen ohne Luft – also noch mal anhalten. Aber besser ein paar Minuten einbüßen als vielleicht noch das Auto zu beschädigen. Schließlich ist es eine Marathon-Etappe, und der Nissan Renn-Truck wird erst sehr spät zu uns stoßen. Wir sollten auch bedenken, dass die morgige Etappe ebenfalls kein Zuckerschlecken wird."

Der letzte Tag vor der Ankunft in Dakar kann in der Tat noch einmal für Veränderungen sorgen. Auf dem 630 Kilometer langen Parcours (davon 590 als WP) sind einige navigatorische "Nüsse" zu knacken, dazu gibt es viele Dünen und auf etwa 200 Kilometern das gefürchtete Kamel-Grass. Die Teilnehmer sind gut beraten, auch den Benzinverbrauch im Auge zu behalten. Denn ganz am Ende gilt es, noch den Erg von Amoukrouz anstandslos zu meistern. Erst dann ist Nouakchott, die am Atlantik liegende Hauptstadt Mauretaniens erreicht. Danach sind die Hauptschwierigkeiten gemeistert – am Samstag und Sonntag steht nur noch die Kür auf dem Programm!

Tageswertung der 14. Etappe (Ayoun El Atrous - Tidjikja, Mauretanien):

1.Alphand/MagneBMW X56h51.07
2.McRae/ThörnerNissan Pick-Up14.20 Min. zur.
3.Peterhansel/CottretMitsubishi Evo218.30 Min. zur.
4.Schlesser/LurquinSchlesser-Ford20.15 Min. zur.
5.Masuoka/PicardMitsubishi Evo221.05 Min. zur.
6.Kleinschmidt/PonsVW Touareg23.11 Min. zur.
7.de Villiers/JordaanNissan Pick-Up31.57 Min. zur.
8.Mayer/SchulzMitsubishi Pajero35.41 Min. zur.
9.Saby/StevensonVW Touareg49.19 Min. zur.
10.Al Attiyan/BartholomeMitsubishi Pajero50.00 Min. zur.

Stand im Gesamtklassement nach der 14. Etappe:

1.Peterhansel/CottretMitsubishi Evo243h46.03
2.Masuoka/PicardMitsubishi Evo21h05.04 zur.
3.Schlesser/LurquinSchlesser-Ford2h31.44 zur.
4.Alphand/MagneBMW X53h38.29 zur.
5.Mayer/SchulzMitsubishi Pajero5h21.35 zur.
6.de Mevuis/GuehennecBMW X55h41.42 zur.
7.Saby/StevensonVW Touareg6h14.49 zur
8.Magnaldi/LegalHonda Buggy 7h54.36 zur.
9.de Villiers/JordaanNissan Pick-Up8h03.32 zur.
10.Kolberg/LourivalMitsubishi Pajero8h51.07 zur.
...
13.de Lavergne/AnquetilNissan Pathfinder12h57.10 zur.
...
16.McRae/ThörnerNissan Pick-Up17h07.30 zur.


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