Vier Tage vor dem Ende der Rallye Dakar liegen zwei
Volkswagen Race-Touareg unter den fünf Bestplazierten.
Vortages-Siegerin Jutta Kleinschmidt mit Beifahrerin Fabrizia Pons beendete die zwölfte Etappe, mit 586 Kilometern die zweitlängste der Wüsten-Rallye, nach siebeneinhalb Stunden Fahrzeit – die Verbindungsetappen über 233 Kilometer nicht mitgerechnet – als Sechste und nimmt im Gesamtklassement nunmehr schon seit acht Tagen den dritten Rang ein. Zwei Plätze besser war auf der grenzüberschreitenden Prüfung von Kiffa in Mauretanien nach Bamako in Mali Bruno Saby mit Copilot Michel Périn, der den 260 PS starken Race-Touareg auf den vierten Rang steuerte. Damit verdrängten die beiden Franzosen den Mitsubishi-Piloten Nani Roma vom fünften Gesamtrang.
Der bislang auf Position elf geführte Amerikaner Robby Gordon büßte mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz im dritten Volkswagen Race-Touareg durch einen Stoßdämpfer-Schaden rund zweieinhalb Stunden auf dem Weg zur zweiten Zeitkontrolle ein. Entgegen dem ursprünglich am Mittwochabend im Marathon-Biwak vorgesehenen Parc fermé ist das Service-Verbot aufgehoben worden. Da die so genannten T5-Begleitteams allerdings bereits ins nächste Etappenziel nach Kayes gefahren sind, können lediglich die Mannschaften aus den Race-Trucks helfen. Volkswagen setzt zwei Race-Trucks mit je zwei Tonnen Ersatzteilen ein.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Es ist schön, dass wir Platz drei im Gesamtergebnis gewahrt haben und Bruno als neuer Fünfter noch näher an die Spitze gerückt ist, auch wenn wir uns ein etwas besseres Tagesergebnis erhofft hatten. Nun ist eine gute Teamleistung zusammen mit den Besatzungen der Race-Trucks gefragt, denn wir müssen die Autos perfekt für den zweiten Teil der Marathon-Etappe vorbereiten."
#310 – Jutta Kleinschmidt (D), 6. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
"Am schwierigsten war heute die Navigation. Am Anfang haben wir uns mit einer Gruppe von Fahrzeugen verfahren, dann fanden wir die Strecke wieder. Als 150 Kilometer vor dem Ziel hinten rechts ein Antriebswellenschaden auftrat, reduzierte ich mein Tempo."
#307 – Bruno Saby (F), 4. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Der Tag heute war ereignislos. Michel hat die extrem schwierige Navigation perfekt bewältigt. Deshalb freuen wir uns besonders über den Lohn für diese Leistung, nämlich eine Verbesserung um eine Position in der Gesamtwertung."
Aus dem Volkswagen Biwak
- Zivilisation: In Bamako kehrte ein Teil des Volkswagen Werksteams in die Zivilisation zurück. Statt der bisherigen Wüstenatmosphäre herrscht in der Hauptstadt von Mali reges Treiben – das Biwak ist am Rande eines regulär genutzten Flugfeldes aufgeschlagen. Da das Service-Team allerdings bereits in Kayes ist, erleben nur die Fahrer der Race-Touareg, der Race-Trucks sowie Motorsport-Direktor Kris Nissen die Nacht in Bamako.
Heimreise: Die beiden finnischen Volkswagen Werkspiloten Juha Kankkunen und Juha Repo sind nach ihrem Ausfall bei der Rallye Dakar am Mittwoch um 15 Uhr zu Hause in Helsinki eingetroffen. Der beschädigte Race-Touareg wurde nach Nouakchott gefahren und wird dann auf einem geschlossenen Lkw nach Dakar gebracht. Von dort wird er mit den übrigen Race-Touareg nach Ende der Rallye wieder nach Deutschland geflogen. Die beiden Fahrer nahmen aus der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott einen Linienflug.
Drei Fragen an Team-Manager Peter Utoft
Wie lautet Ihre Zwischenbilanz nach zwölf Tagen "Dakar"?
"Das Team funktioniert gut, die Arbeitsabläufe sind fast perfekt. Der Teamgeist ist viel größer als noch vor einem Jahr. Ich bin mehr als zufrieden."
Worin bestehen die Aufgaben eines Team-Managers in der Wüste?
"Ich koordiniere die Pläne des Teams für jeden einzelnen Tag, plane, wer wann wohin fährt und welches Teammitglied welche konkreten Aufgaben übernimmt. Außerdem regele ich die Abfahrtszeiten. Unter anderem habe ich auch die Rückreise von Juha Kankkunen und Juha Repo und den Rücktransport ihres vierten Race-Touareg organisiert."
Welche Überraschungen gab es für Sie bei dieser Rallye?
"Ich bin angenehm überrascht, wie gut es für uns und vor allem für Jutta läuft. Auch Robby's Auftritt und seine unerwartete Führung zu Beginn ist eine schöne Leistung."
Stand nach Etappe 12, Kiffa (MR) – Bamako (ML); 586/819 km WP 10/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 12, Gesamtzeit
- 1. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 7:23.59 Std. (2.), 41:05.13 Std.
- 2. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 7:27.25 Std. (3.) + 23.16 Min.
- 3. Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Volkswagen Race-Touareg, 7:34.43 Std. (6.) + 1:18.47 Std.
- 4. Giniel de Villiers/Jean-Marie Lurquin (ZA/B), Nissan Pick-up, 7:20.58 Std. (1.) + 4:07.33 Std.
- 5. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race-Touareg, 7:29.04 Std. (4.) + 8:43.27 Std.
- 6. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 7:56.53 Std. (9.) + 9:03.28 Std.
- 7. Carlos Sousa/Thierry Delli-Zotti (P/F), Nissan Pick-up, 7:31.44 Std. (5.) + 9:47.55 Std.
- 8. Thierry Magnaldi/Jean-Paul Forthomme (F/B), Buggy Honda, 7:49.53 Std. (8.) + 11:02.42 Std.
- 9. Jose Luis Monterde/Rafael Tornabell (E/E), BMW X5, 8:10.54 Std. (12.) + 13:00.05 Std.
- 10. Ramon Dalmau/Enric Oller (E/E), Tot Curses, 9:00.30 Std. (20.) + 17:14.56 Std.
- 11. Robby Gordon/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race-Touareg, 10:54.11 Std. (44.) + 17:56.04 Std.