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Sport Rallye Australien: 16. Lauf zur Rallye-WM - Vorschau

Motorsport


Rallye Australien: 16. Lauf zur Rallye-WM - Vorschau

Nachdem die Titel in der Fahrer- und Marken-Weltmeisterschaft bereits vergeben sind, reisen Michelin und seine Partnerteams am kommenden Wochenende ebenso entspannt wie optimistisch zur Rallye Australien. Ein Sieg auf dem Schotter des fünften Kontinents würde für den französischen Reifenhersteller den insgesamt elften WRC-Erfolg bei 16 Läufen in der Saison 2004 bedeuten. Die Chancen dafür stehen gut, denn die auf Michelin-Technologie vertrauenden Teams von Citroën, Ford und Peugeot präsentieren sich derzeit in ausgesprochen guter Verfassung. Und alle drei konnten im bisherigen Saisonverlauf mindestens einmal einen WM-Lauf auf Schotter für sich entscheiden.

Runde Sache: Angesprochen auf die markanteste Eigenschaft des WM-Laufs in Australien nennen die Protagonisten der Rallye-Weltmeisterschaft nahezu ausnahmslos die einzigartigen Streckenbedingungen auf dem fünften Kontinent. "Du kannst diesen Event mit keiner anderen Veranstaltung vergleichen", bestätigt zum Beispiel Michelin- und Peugeot-Pilot Marcus Grönholm. "Der Streckenbelag besteht aus kleinen, runden Kügelchen, die nur wenig Haftung bieten." In der Tat fungieren die Schottersteine als eine Art Kugellager, das Reibung - und damit Haftung - zwischen Reifen und Untergrund in weiten Teilen verhindert. Besonders benachteiligt davon werden diejenigen Fahrer, die zuerst auf die Strecke müssen: Quasi als Besenwagen fegen sie die lose oberste Kiesel-Schicht von der Straße, so dass die nachfolgenden Piloten deutlich besseren Grip vorfinden.

In anderer Beziehung ähnelt der WM-Lauf in Australien auch der "1000-Seen"-Rallye in Finnland: Zahlreiche Wertungsprüfungen führen durch dichtes Waldgebiet. "Da darfst du dir keine Fehler erlauben, denn die Bäume stehen sehr nah an der Strecke", so Grönholm weiter, der die Veranstaltung "Down under" zwischen 2000 und 2002 dreimal für sich entscheiden konnte. Dieser Hinweis erweist sich als umso wichtiger, da - wie bei der skandinavischen Veranstaltung auch - einige Sprungkuppen den Weg säumen.

Die Rallye Australien aus der Sicht von Michelin

Auf den rutschigen Strecken der Rallye Australien kommt es besonders auf den Grip an, den die Michelin-Reifen bieten. Den erzielen die Pneus dadurch, dass sie sich mit ihrem Profil förmlich durch die obere lockere Schicht schneiden, um auf dem festeren Untergrund den nötigen Halt zu finden. Michelin stellt seinen Partnerteams für diese Aufgabe den Michelin Z zur Wahl, der sich auf aggressivem Geläuf besonders wohl fühlt. Sein offenes Profildesign mit den harten Profilblöcken reduziert den "Wheel Spin", also das Durchdrehen der Räder. Gleichzeitig hilft es, die an winzige Murmeln erinnernden Kiesel aus dem Weg zu transportieren - vergleichbar der Drainage bei Regenreifen, die das Wasser auf nassen Straßen verdrängt. Ganz ähnlich operiert der etwas schmalere Michelin "ZE 16", der sich besonders für weiche oder feuchte Untergründe eignet. Auch er schneidet mit seinem offenen Laufflächen-Design durch die oberen Schichten bis auf den festen Untergrund. Für besonders schlammige Sektionen empfiehlt sich der Michelin ZA, der dank zusätzlicher Rillen den Drainage-Effekt noch verstärkt.

Das erwarten die Partner von Michelin

Citroën befindet sich weiterhin auf Rekord-Jagd: Der frisch gebackene Weltmeister Sébastien Loeb könnte mit einem Erfolg bei der Rallye Australien eine inzwischen zwölf Jahre alte Bestmarke einstellen. Didier Auriol sicherte sich 1992 sechs Laufsiege innerhalb einer Saison - Loeb durfte in diesem Jahr bislang fünfmal den Sieger-Champagner verspritzen. Für Carlos Sainz, der in Australien seine Abschiedsvorstellung auf der Weltmeisterschafts-Bühne gibt, würde der erste Platz am kommenden Wochenende den insgesamt 27. Sieg bei einem WM-Lauf bedeuten. Damit könnte der Spanier seine Spitzenposition in der ewigen Bestenliste weiter ausbauen.

Bei Ford lautet das Motto: Aller guten Dinge sind drei. Nachdem Markko Märtin bei den beiden zurückliegenden Läufen auf Korsika und in Spanien jeweils als Erster die Zielrampe überquerte, peilt das britische Team auch auf dem fünften Kontinent den Sieg an. "Obwohl ich in der Vergangenheit in Australien nicht übermäßig erfolgreich war, bin ich sehr zuversichtlich", erklärt Märtin, der derzeit knapp hinter Subaru-Pilot Petter Solberg den dritten Rang im Gesamtklassement belegt. "Die Chance, die Saison als Vize-Weltmeister zu beenden, möchte ich mir nicht entgehen lassen." Auch sein Teamkollege François Duval rechnet sich einiges aus. "Ein Ergebnis unter den Top-Fünf ist auf jeden Fall im Bereich des Möglichen", so der junge Belgier.

Hohe Ziele verfolgt auch Peugeot: "Wir möchten die Debüt-Saison des 307 CC WRC gerne mit einem Sieg beenden", formuliert der dreifache Australien-Sieger Marcus Grönholm. Unterstützung erhält er bei diesem Vorhaben von Harri Rovanperä, der sein bestes Ergebnis 2002 einfuhr, als er Zweiter wurde. "Ich liebe diese Veranstaltung, sie ist einfach perfekt organisiert", lobt der Finne. "Abgesehen davon ist es eine wahre Wohltat, aus dem tristen europäischen Herbst in den geradezu sommerlichen australischen Frühling zu fliegen..."

So verlief die WM-Rallye Australien 2003

Dramatisches Duell in "Down under": Kaum mehr als Zehntelsekunden trennten Michelin-Partner und Citroën-Pilot Sébastien Loeb bis kurz vor Ende der Rallye Australien 2003 von seinem ärgsten Verfolger Petter Solberg - dann steckte der 29 Jahre alte Franzose zurück und begnügte sich im Hinblick auf seine Titelchancen mit Rang zwei. Während in der Konstrukteurs-Wertung mit Peugeot und Citroën gleich zwei Michelin-Teams nach zehn von 14 Saisonläufen punktgleich in Führung lagen, baute 206 WRC-Fahrer Richard Burns seinen Vorsprung in der Fahrer-Tabelle mit einem dritten Rang weiter aus.

Statistisches

Rallye Australien, 16. Lauf zur Rallye-WM 2004 (11. bis 14. November 2004); Gesamtlänge: 1.426,56 Kilometer, davon 25 Wertungsprüfungen über 388,25 Kilometer; längste WP: 35,64 Kilometer (WP 24: Bannister North Long); größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 50,88 Kilometer (WP 1 bis 5); Anzahl der möglichen Reifenwechsel: 12. Start und Ziel: Perth.


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