Eine Gruppe von rund 40 Schülern, die das Geiseldrama in der russischen Stadt Beslan im September 2004 überlebt haben, war zu Besuch bei der Dr. Ing. h.c. F.
Porsche AG, Stuttgart. Die Kinder und Jugendlichen besichtigten die Lehrwerkstatt und das Museum des Sportwagenherstellers in Zuffenhausen.
Die Schüler-Gruppe hält sich seit dem 23. Mai in Deutschland auf. Eingeladen wurde sie vom Europa-Park in Rust zusammen mit dem Bundeskanzleramt und dem BundesfamilienMINIsterium. Porsche hat die Kosten der Flüge in Höhe von 18.000 Euro übernommen. "Diese Kinder haben entsetzliches Leid erlebt. Wir wollten ihnen bei Porsche einige Stunden Ablenkung und neue Eindrücke bieten. Ich hoffe, dass der Aufenthalt in Deutschland dazu beiträgt, dass die Jugendlichen wieder in ein normales Leben zurückfinden", begründete der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Dr. Wendelin Wiedeking, das Engagement des Sportwagenherstellers.
In der Porsche-Lehrwerkstatt konnten die 8- bis 18-Jährigen den Auszubildenden bei ihrer Arbeit zusehen: Die Azubis frästen Metalle, nähten Ledersitzbezüge und übten sich in der Motorenmontage. Im Museum durften die Jugendlichen in historischen Porsche-Fahrzeugen Probe sitzen. Dafür standen unter anderem das Siegerauto des 24 Stunden-Rennens von Le Mans 1998 sowie ein über 90 Jahre altes, von Ferdinand Porsche konstruiertes Feuerwehrfahrzeug bereit. "Es war eine große Freude, zu sehen, wie aufgeschlossen und interessiert sich die jungen Menschen an unserer Lehrwerkstatt und an unseren Sportwagen zeigten", sagte Porsche-Pressechef Anton Hunger. "Außerdem hat mich überrascht, welche Faszination die Fahrzeuge unserer Marke auch auf junge Menschen in Russland ausüben", so Hunger weiter.
Am Nachmittag fuhr die Besuchergruppe weiter zur "Wilhelma" in Stuttgart. Am Dienstag werden die Jugendlichen einen Ausflug ins Elsass und nach Straßburg unternehmen, wo sie im Europarat empfangen werden. Am Donnerstag werden sie dann wieder nach Beslan zurückfliegen.
Die Geiselnahme in der Schule der Jugendlichen hatte im vergangen Sommer weltweit großes Entsetzen ausgelöst. Das Massaker Forderte insgesamt mehr als 330 Tote und 560 Verletzte – vor allem Kinder zählten zu den Opfern.