Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, sieht sich von der Absicht des Bundesverkehrs-MINIsteriums, das vielzitierte "Steuerprivileg" für schwere Geländewagen abzuschaffen, nicht betroffen. Zwar kann auch der Cayenne in Deutschland obwohl als Pkw typisiert aufgrund seines zulässigen Gesamtgewichts von mehr als 2.800 Kilogramm als leichtes Nutzfahrzeug angemeldet werden. Da die Cayenne-Modelle jedoch ausschließlich mit Ottomotoren angeboten werden, ergeben sich für deren Besitzer im Gegensatz zu Diesel-Geländewagen nur geringe Steuervorteile, wenn sie ihren Wagen als leichtes Nutzfahrzeug anmelden. In einem solchen Fall überwiegen eher die Nachteile, weil sich ein als leichtes Nutzfahrzeug registrierter Cayenne jedes Jahr einer TÜV-Prüfung zu unterziehen hat.
Außerdem wäre damit ein Anhängerbetrieb-Verbot an Wochenenden verbunden. Laut Kraftfahrbundesamt waren deshalb bis April 2004 von knapp 8.000 in Deutschland zugelassenen Cayenne-Fahrzeugen ganze vier als leichtes Nutzfahrzeug angemeldet.
Im Ottomotor steckt mehr Entwicklungspotenzial als im Dieselmotor
Dr. Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG: "Die bisherige Regelung hat dazu geführt, dass bei den Geländewagen der Wettbewerb zugunsten von Fahrzeugen mit Dieselmotoren verzerrt wurde. Wir begrüßen deshalb die Absicht des VerkehrsMINIsters, dieses Privileg abzuschaffen". Der Stuttgarter Sportwagenhersteller denkt auch in Zukunft nicht daran, einen Dieselmotor zu entwickeln. "Ottomotoren sind durch den Einsatz des Dreiweg-Katalysators Antriebsaggregate mit unerreichter Umweltverträglichkeit. Außerdem sind wir der Ansicht, dass was den Kraftstoffverbrauch anbelangt im Ottomotor mehr Entwicklungspotenzial steckt als im Dieselmotor", so Wiedeking. Nur aufgrund staatlicher Subventionspolitik habe sich der Diesel in Europa nennenswerte Marktanteile erobern können. In den USA und Japan dagegen liege der Marktanteil des Dieselmotors bei nur einem Prozent.