Ganze zwei Punkte trennen Wolf Henzler (Nürtingen) an der Tabellenspitze von seinem Verfolger Mike Rockenfeller (Neuwied), wenn der Carrera Cup Deutschland auf dem Nürburgring zum fünften von neun Saisonläufen startet. Beide Fahrer verfügen über große Routine im Umgang mit dem 390 PS starken
Porsche 911 GT3 Cup und den von Serienpartner Michelin gelieferten Reifen. Der 29jährige Henzler startet seit 2000 in den
Porsche-Markenpokalen und beendete das Jahr 2003 als Vizemeister des internationalen
Porsche-Michelin-Supercup, wo er in der aktuellen Saison führt. Sein 20jähriger Gegner gehört seit drei Jahren zu den regelmäßigen Startern; er verpasste 2003 den Meistertitel im Carrera Cup nur knapp und ist als amtierender Vizemeister dabei. Obwohl die beiden Routiniers 2004 mit je zwei Siegen ihrer Favoritenrolle gerecht werden, konnten sie sich bis zur Saisonhalbzeit noch nicht entscheidend von einer Gruppe starker Neu-Einsteiger absetzen.
Richard Lietz (Österreich) führt die Gruppe der Verfolger an. Er besetzt mit 20 Punkten Rückstand auf Henzler Position drei. Der 20jährige Kaufmann stieg erst zu Beginn des Jahres vom Formel 3-Einsitzer in den Porsche um.
Lediglich 13 Rennen im Carrera Cup bestritt Jörg Hardt (Bonn) in seiner jungen Karriere. Der 23jährige verblüfft immer wieder durch enorm kampfstarke Auftritte, die ihm 2004 bereits einen dritten und einen zweiten Rang einbrachten. Vor dem Nürburgring-Wochenende ist Hardt Vierter der Fahrerwertung.
Auch die Plätze fünf und sechs besetzen Newcomer. Es ist der 22jährige Österreicher Hannes Lachinger, gefolgt von dem gleichaltrigen Franzosen Nicolas Armindo. Beide kommen - wie Richard Lietz - aus dem Formelsport und bestreiten ihre erste Saison im Porsche.
Im vergangenen Jahr machte auf dem Nürburgring ein Nachwuchsfahrer auf sich aufmerksam und bereitete so einen Karrieresprung vor: Der 22jährige Amerikaner Patrick Long führte bei seiner ersten Fahrt auf dem Traditionskurs das Rennen bis knapp vor Halbdistanz an, musste dann aber mit einem Reifenschaden aufgeben. Es gewann Wolf Henzler; Patrick Long unterschrieb zum Ende der Saison einen Vertrag als Porsche-Werkspilot.