Porsche geht mit dem größten GT-Werkseinsatz der Unternehmensgeschichte in die 86. Auflage der 24 Stunden von Le Mans. Vier Porsche 911 RSR starten für die beiden Porsche GT Teams beim Klassiker vom 16. bis 17. Juni auf dem Circuit des 24 Heures in Frankreich. Das Werksteam reist als Führender der Herstellerwertung zum zweiten Saisonrennen der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC. Im 60 Fahrzeuge zählenden Starterfeld setzen vier Kundenteams zusätzlich sechs weitere rund 510 PS starke 911 RSR aus Weissach ein. Beim offiziellen Vortest am 3. Juni gelangen dem 911 RSR in den Klassen GTE-Pro und GTE-Am die Bestzeiten.
Das Rennen
Die 24 Stunden von Le Mans gelten als das härteste Autorennen der Welt und haben eine große Tradition. 1923 als Grand Prix dEndurance de 24 Heures ins Leben gerufen, nahm Porsche 1951 erstmals an der größten Motorsportveranstaltung der Welt teil. Legendäre Kurven und Schikanen wie Mulsanne und Tertre Rouge wechseln sich mit Highspeed-Abschnitten wie der HunAudières-Geraden ab. Zum Mythos des 13,626 Kilometer langen Parcours trägt auch die Kombination aus permanenter Rennstrecke und gewöhnlichen Landstraßen bei. Sogar Hollywood verewigte das Rennen mit dem 1971 veröffentlichten Film Le Mans, in dem Steve McQueen die Hauptrolle spielt.
Bei der 86. Auflage der 24 Stunden von Le Mans treten die beiden Porsche GT Teams aus der FIA WEC und der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship an. Insgesamt zwölf Werksfahrer nehmen damit die Jagd auf den Sieg in der Kategorie GTE-Pro auf. Den 911 RSR mit der Startnummer 91 teilen sich Richard Lietz (Österreich), Gianmaria Bruni (Italien) und der Franzose Frédéric Makowiecki. Kévin Estre (Frankreich), Michael Christensen aus Dänemark und Laurens Vanthoor (Belgien) gehen mit der Startnummer 92 in den Langstreckenklassiker. Im dritten der von den Porsche GT Teams eingesetzten 911 RSR mit der Wagennummer 93 starten Patrick Pilet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien) und der Neuseeländer Earl Bamber. Timo Bernhard aus Bruchmühlbach-Miesau, Romain Dumas (Frankreich) und der Bingener Sven Müller pilotieren den Rennwagen mit der Startnummer 94. Mit Bamber, Bernhard, Dumas und Tandy absolvieren vier Le-Mans-Gesamtsieger für Porsche das 24-Stunden-Rennen.
Die Kundenteams
Vier Kundenteams setzen sechs weitere Porsche 911 RSR in der Klasse GTE-Am ein. Für Dempsey Proton Racing gehen Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien), Christian Ried aus Schöneburg und der gerade einmal 18 Jahre alte Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich) mit der Startnummer 77 ins Rennen. Im zweiten 911 RSR (#88) des von Schauspieler Patrick Dempsey unterstützten Teams wechseln sich Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien), Khaled Al Qubaisi (Vereinigte Arabische Emirate) und Giorgio Roda (Italien) ab. Mit Patrick Long, Timothy Pappas und Spencer Pumpelly pilotieren drei US-Amerikaner den 911 RSR von Proton Competition mit der Nummer 99. Das WEC-Team Project 1 setzt Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), Egidio Perfetti (Norwegen) und Patrick Lindsey (USA) ein. Den 911 RSR von Gulf Racing fahren Michael Wainwright (Großbritannien), Ben Barker (Großbritannien) und der Australier Alex Davison. Das italienische Team Ebimotors nimmt mit Fabio Babini (Italien), Erik Maris (Frankreich) und Porsche Selected Driver Christina Nielsen (Dänemark) teil.
Der Porsche 911 RSR kommt 2018 zu seinem zweiten Einsatz beim Langstreckenrennen an der Sarthe. 2017 verpasste der Rennwagen aus Weissach in seinem Debütjahr das Podium nur knapp und beendete die 24 Stunden von Le Mans auf dem vierten Rang. Je nach Restriktor leistet der wassergekühlte Vierliter-Boxermotor rund 510 PS. Seine Premiere feierte die Neuentwicklung 2017 bei den 24 Stunden von Daytona. Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel.
Zeiten
Das Rennen beginnt am Samstag, den 16. Juni 2018, um 15 Uhr Ortszeit. Bereits am Mittwoch, den 13. Juni, haben die Teams zwischen 16 und 20 Uhr die Möglichkeit, im freien Training die passende Setup-Einstellung für den 911 RSR zu finden. Noch am gleichen Tag startet um 22 Uhr das erste zweistündige Qualifikationstraining. Am Donnerstag, 14. Juni, sind zwei weitere Qualifikationstrainings im Zeitplan vermerkt: Zwischen 19 und 21 Uhr sowie zwischen 22 Uhr und Mitternacht gibt es die Möglichkeit, auf dem Circuit des 24 Heures die schnellste Rundenzeit zu erzielen.
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge:
Mit der im vergangenen Jahr angekündigten Veränderung unserer Strategie und dem Ausstieg aus dem LMP1-Programm haben wir auch das Versprechen gegeben, unser Engagement im GT-Sport zu erweitern. Le Mans ist dieses Jahr sicherlich der Höhepunkt, das sieht man auch deutlich an der Anzahl der Fahrzeuge. Wir sind mit insgesamt zehn Porsche 911 RSR am Start, es ist eines der größten GT-Aufgebote aller Zeiten. Wir stellen 30 Prozent des GT-Starterfeldes. Darauf sind wir sehr stolz. Wir erwarten vor allem in der GTE-Pro-Kategorie ein sehr spannendes Rennen. 17 top-besetzte Fahrzeuge von sechs Marken kämpfen in Le Mans gegeneinander. Wir sind so gut vorbereitet, wie noch nie und fahren nach den positiven Ergebnissen in Spa und den Erfolgen in den USA und insbesondere am Nürburgring mit Zuversicht nach Le Mans.
Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport:
Die 24 Stunden von Le Mans sind ein legendäres Rennen, und die Geschichte von Porsche ist eng damit verbunden. Wir wollen in diese großen Fußstapfen treten und möglichst erfolgreich sein. Der Schlüssel zum Erfolg bei einem Langstreckenrennen ist es, auch in der Schlussphase noch attackieren zu können.
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91):
2018 ist für Porsche ein ganz besonderes Jahr, da wir 70 Jahre Porsche Sportwagen feiern. Aber auch für mich werden die 24 Stunden von Le Mans eine aufregende Erfahrung, da ich das erste Mal für Porsche bei dem Rennen starte. In Spa sind wir sehr konkurrenzfähig in die WEC-Saison gestartet. Ich kann es kaum erwarten, wieder in Le Mans zu fahren.
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91):
In Spa war das Setup unseres 911 RSR hervorragend. Leider wurde die Strategie zum Schluss durch die Safety-Car-Phasen beeinflusst. Aber in Le Mans haben wir 24 Stunden Zeit und auch mehr Reifen zur Verfügung, um bis zum Schwenken der Zielflagge ums Podium zu kämpfen.
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91):
Le Mans ist für viele Fahrer ein absolutes Highlight. Aber für mich als Franzosen ist es das wichtigste Rennen überhaupt. Ich möchte hier unbedingt einmal in meiner Karriere gewinnen. Um ganz vorne mitzufahren, braucht man auf dieser Strecke einen hohen Top-Speed. Im vergangenen Jahr waren wir auf Podiumskurs, bis wir eine Stunde vor dem Ziel einen Reifendefekt hatten.
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92):
Ich freue mich auf mein viertes 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Auch da viele meiner Familienmitglieder vor Ort sein werden. Es ist sehr emotional, auf dem Grid zu stehen und die französische Nationalhymne zu hören. Kein anderes Rennen gibt dem Fahrer ein solches Gefühl.
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92):
Das Rennen und die Strecke haben eine unglaubliche Historie. Das macht Le Mans zu einem außergewöhnlichen Rennen. Es ist wichtig, seine Konzentration über den gesamten Zeitraum hochzuhalten. Neben den Geraden sind besonders die Porsche-Kurven von Bedeutung, da man hier mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist. Das Gefühl, in Le Mans zu fahren, ist für mich einmalig.
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92):
Le Mans ist ohne Zweifel das Highlight des Jahres. Ein weiterer Erfolg für Porsche ist das große Ziel. Das Werk schickt vier 911 RSR ins Rennen ich denke, das zeigt unsere Ambitionen. Es ist ein wichtiges Rennen für uns alle. Der Druck, gut zu performen, ist dementsprechend hoch. Das ist genau unsere Stärke. Wir sind gut vorbereitet.
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #93):
Da ich in Paris, also nur 200 Kilometer entfernt wohne, ist Le Mans mein Heimrennen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Nick Tandy und Earl Bamber anzutreten und bin mir sicher, dass wir ein gutes Paket geschnürt haben, um dieses Rennen zu gewinnen. Bereits beim Testtag konnten wir die schnellste Rundenzeit erzielen.
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #93):
Ich kann es kaum erwarten, dieses Jahr wieder in Le Mans zu starten. Es wird sehr aufregend sein, insbesondere nach unserem LMP1-Erfolg 2017 für Porsche. Mit vier 911 RSR anzutreten, ist eine große HerausForderung für das Werk. Mein Ziel ist klar: Ich will auf das Podium. Ich freue mich darauf, mit meinem Team aus der IMSA Championship am größten Rennen der Welt teilzunehmen.
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #93):
Natürlich ist Le Mans für mich ein ganz besonderes Rennen. Ich bin bislang immer mit Porsche in Le Mans gefahren und freue mich darauf, dieses Jahr erneut im GT-Bereich anzutreten. In der GTE-Pro-Klasse gibt es viele Autos, es wird sehr umkämpft werden. Das ganze Team kann das Langstreckenrennen kaum erwarten.
Timo Bernhard (Porsche 911 RSR #94):
Der Gesamtsieg aus dem letzten Jahr ist natürlich kaum zu toppen. 2002 konnte ich bereits einen Sieg in der GT-Kategorie erringen. Als zweimaliger Gesamtsieger ist es schön, wieder nach Le Mans zurückzukehren, um den Sieg mitzukämpfen und alte Freunde zu treffen.
Romain Dumas (Porsche 911 RSR #94):
Es wird meine erste Le-Mans-Teilnahme im GT-Auto seit 2013 sein, und ich freue mich sehr auf meine Rückkehr. Die GTE-Pro-Kategorie war noch nie so gut besetzt wie 2018. Es ist wichtig, dass wir uns auf unsere Aufgaben konzentrieren und die Konkurrenz ausblenden. Wir fahren einfach unser Rennen. Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Rolle spielen werden.
Sven Müller (Porsche 911 RSR #94):
2015 durfte ich bereits einige Runden beim Vortest drehen. Schon damals hatte ich am Steuer Gänsehaut. Auf dieses Gefühl freue ich mich, wenn ich jetzt erstmals als Stammfahrer teilnehme. Mit meinen Teamkollegen und unserem Ingenieur haben wir in Monza und Spa getestet, konnten alle Reifen ausprobieren. Mit dem Start in Le Mans geht für mich ein Traum in Erfüllung.
Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #56):
In Le Mans bin ich seit 2002 bis auf eine Ausnahme immer mitgefahren. An der besonderen Atmosphäre hat sich zum Glück bis heute nichts geändert. Das Rennen ist genauso beliebt wie früher. Rund zwei Wochen vorher beginnt das Kribbeln, und die Anspannung steigt bis zum Start am Samstag immer weiter.
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77):
In Le Mans zu fahren, ist ein Traum, der wahr wird. Vergangenes Jahr bin ich mit dem Porsche Carrera Cup France vor dem 24-Stunden-Rennen gestartet. Es ist eine unglaubliche und sagenumwobene Strecke. Für mich ist es extrem hilfreich, dass ich die Strecke bereits kenne. Das zahlte sich bereits beim Vortest mit der schnellsten Zeit in der Klasse GTE-Am aus.
Christina Nielsen (Porsche 911 RSR #80):
Es wird bereits mein drittes Rennen in Le Mans, aber das erste gemeinsam mit Porsche. Der 911 RSR unterscheidet sich stark zum 911 GT3 R, den ich in der IMSA Championship fahre. Ich muss zugeben: Ich liebe den RSR. Die Tests mit Ebimotors liefen bislang sehr gut, und wir reisen optimistisch nach Frankreich.
Michael Wainwright (Porsche 911 RSR #86):
Es ist immer eine Challenge, sich an einen neuen Rennwagen zu gewöhnen. Aber der 911 RSR gab uns in Spa bereits Selbstvertrauen. Die Aerodynamik ist in Le Mans besonders wichtig, da ein Großteil der Strecke mit Vollgas gefahren wird und wir hohe Geschwindigkeiten erreichen. Besonders die Indianapolis-Kurve und die Porsche-Kurven sind herausFordernd.
Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #88):
Es ist mein Traum, bei den 24 Stunden von Le Mans auf das Podium zu kommen. Ich freue mich besonders auf die Nacht, da ich gerne im Dunkeln fahre und jede Sekunde genieße. Man muss seine Linie beibehalten und darf sich nicht von den Lichtern der schnelleren LMP-Wagen aus dem Konzept bringen lassen.
Patrick Long (Porsche 911 RSR #99):
Es ist mein 15. Start in Folge in Le Mans. Darauf bin ich sehr stolz. Wir treten mit einem erfahrenen Team und guten Fahrern an. Besonders wichtig ist es, eine Balance zwischen der Action auf der Strecke und den Ruhepausen zu finden. Vor allem den Rookies möchte ich zeigen, wie wichtig es ist, bei diesem Rennen so wenig Fehler wie möglich zu machen. Die amerikanischen Fans lieben das Rennen. Sie kennen Le Mans aus dem gleichnamigen Film, reisen dorthin und erfüllen sich so einen Traum.
Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC
In der seit 2012 ausgetragenen Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) nehmen Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen teil: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Sie treten gemeinsam in einem Rennen an, die Wertung erfolgt getrennt. Das Porsche-Werksteam startet in der Klasse GTE-Pro, während die Kundenteams Dempsey Proton Racing, Project 1 und Gulf Racing in der Kategorie GTE-Am um Siege kämpfen. Bei den 24 Stunden von Le Mans nehmen zudem das Porsche GT Team der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship sowie in der GTE-Am-Kategorie das Team Ebimotors teil.