Nach 2-jähriger Forschung und Entwicklung stellt die Universität Stuttgart ein Fahrzeug mit Erdgas-Hybridantrieb vor. In einem
Opel Astra Caravan hat ein Forschungsteam unter der Leitung der Adam
Opel GmbH erstmals systematisch das CO
2-Reduktionspotenzial eines hubraumkleinen Erdgas-Turbomotors und des Elektroantriebs kombiniert. Weitere Partner in dem vom Bundes
MINIsterium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekt waren die Robert Bosch GmbH, das Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Universität Stuttgart sowie das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS).
Das Forschungsfahrzeug verfügt bei einer CO2-Emission unter 90 g/km über ein Start-Stopp-System, eine Rückgewinnung der Bremsenergie und einen von der Universität Stuttgart entwickelten, vorausschauenden Hybridkoordinator. Dieser nutzt die im Fahrzeug vorhandenen Sensoren und ein GPS-Signal zur Erkennung von Fahrstreckenprofilen und speichert diese ab. Bei wiederholtem Fahren auf einer Strecke, zum Beispiel dem täglichen Weg zur Arbeit, wird diese Information zur Optimierung des Energiemanagements und damit zur Reduzierung des Verbrauchs genutzt.
Der 1-Liter-3-Zylindermotor des Astra-Forschungsfahrzeugs kombiniert niedriges Gewicht und geringe innere Reibung mit der hohen Klopffestigkeit von Erdgas oder Biogas. Durch eine Abgas-Turboaufladung wurde die Leistung von 44 kW (60 PS) auf 71 kW (97 PS) und das Drehmoment von 80 auf 160 Nm gesteigert.
Die Universität Stuttgart entwickelte eine spezielle Motorabstimmung, um das kompakte Erdgas-Turbotriebwerk und den von Bosch bereitgestellten Elektromotor in Hybrid-Konfiguration zu betreiben. Letzterer ermöglicht dank 35 kW Leistung und 160 Nm Drehmoment auch den rein elektrischen Fahrbetrieb sowie eine Drehmoment-Unterstützung in der Beschleunigungsphase des Fahrzeugs, das damit beeindruckende Fahrleistungen erzielt.