Den
Audi Windkanal können Internetsurfer ab sofort unter
www.Audi.de/windkanal besuchen. Auf dem virtuellen Rundgang durch diesen sonst geheimen Entwicklungsbereich kann sich der Besucher online detailliert über die technischen Möglichkeiten informieren und sich selbst als Aerodynamiker versuchen.
Ein sehr technisches Thema möglichst umfangreich und dennoch für den Laien verständlich darzustellen, war Grundidee bei der Konzeption des Internetauftritts des Audi Windkanal-Zentrums. "Mit den Möglichkeiten der neuen Medien vermitteln wir heute einfach und klar, was früher seitenlange Beschreibungen nicht vermochten. Trotz Geheimhaltung kann nun jeder Interessierte sehen und verstehen, welche Bedeutung der Windkanal für die Entwicklung eines Autos hat - lange bevor es in Serie geht," erläutert Dr. Stefan Dietz, Leiter des Audi Windkanal-Zentrums.
So findet der User beispielsweise unter dem Menüpunkt "Windkanäle" eine 3D-Grafik des Aeroakustik-Windkanals, die die jeweiligen Strömungsgeschwindigkeiten (bis zu 300 km/h) darstellt. Mit der sogenannten "Flythrough-Animation" lässt sich der Weg der Luft durch die Turbine bis zur Messstrecke realitätsnah verfolgen. Alle "durchflogenen" Bereiche werden zudem mit kurzen verständlichen Texten beschrieben und durch Fotos illustriert. Gleiches gilt für den Thermo-Windkanal, der vor allem zur Erprobung von Fahrzeug-Kühlsystemen und Motorraumtemperaturen dient.
Der Klick auf "Projekte und Kunden" führt zu den Nutzern des Windkanal-Zentrums. Primär sind dies Neuentwicklungen der Marke mit den vier Ringen. An Details wie beispielsweise Außenspiegeln oder Heckspoilern wird der Strömungsverlauf am jeweiligen Fahrzeug gut sichtbar. Aber neben den Projekten aus der Automobilentwicklung lösen die Ingolstädter Ingenieure auch interessante Aufgaben für viele Weltklasse-Sportler. Von Schwimmern über Radfahrer bis hin zu Skispringern und Bob-Mannschaften reicht das Feld der Windkanal-Nutzer.
Im Bereich "Windkanal interaktiv" wird der User selbst zum Aerodynamik-Spezialisten. Er kann beispielsweise unterschiedliche Körper auf ihr Aerodynamikverhalten testen oder die Geräuschentwicklung von Autoantennen vergleichen. Unter "Wissenswertes" findet schließlich jeder User die passende Antwort auf - eventuell - noch offene Fragen.
Das Audi Windkanal-Zentrum mit dem Aeroakustik-Windkanal sowie dem Thermo-Windkanal wurde 1999 in Betrieb genommen. Der Aeroakustik-Windkanal von Audi, mit seiner 47 Meter langen Röhre, ist ein leiser Riese; derzeit hält er den Rekord als geräuschärmster und zugleich schnellster Fahrzeug-Windkanal der Welt. Ein 2600 Kilowatt starkes Gebläse macht Windgeschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometern möglich. Kräfte, wie Auf- und Abtrieb sowie der Luftwiderstand einer Karosserie lassen sich ebenso untersuchen wie Umströmungs- und Innengeräuschverhalten. Neuartig im Bereich der Pkw-Entwicklung ist dabei die Möglichkeit, mit Laufbändern unterhalb des Fahrzeugs auch die Relativbewegung zwischen Straße und Automobil zu simulieren. Mit diesen Systemen will Audi seinen technischen Vorsprung beim strömungsgünstigen Karosseriedesign ausbauen und gleichzeitig das Windgeräusch seiner Fahrzeuge noch weiter reduzieren.
Zentrale Aufgabe des Thermo-Windkanals ist die Optimierung der Motorraumdurchströmung und damit der Kühlsysteme im Automobil. Hier lassen sich neue Motorisierungen und Komponenten auch unter verschärften Bedingungen testen: Der Boden des Prüfstands lässt sich bis auf 60 Grad aufheizen und kann damit die besonderen Konditionen in heißen Regionen simulieren. Durch einen transparenten Boden ist es zudem möglich, die Luftströmung innerhalb des Motorraums und im Unterbodenbereich direkt zu beobachten. Ein spezieller Rollenprüfstand dient der Untersuchung der thermodynamischen Besonderheiten bei Fahrzeugen mit permanentem Allradantrieb.