Nissan reagiert auf die anhaltend schwache Nachfrage auf den Weltmärkten und hat zur Zukunftssicherung des Werks Sunderland weitere umfangreiche Maßnahmen am englischen Produktionsstandort beschlossen. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte
Nissan das Produktionsvolumen angepasst. Mit Hilfe verringerter Fließbandgeschwindigkeiten, flexibler Arbeitszeitregelungen und produktionsfreier Fortbildungstage konnte das Unternehmen so ohne größere Auswirkungen auf die Belegschaft die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.
Nach Ansicht des Unternehmens bleibt die Lage auch 2009 äußerst angespannt. Daher sind nun folgende weitere Schritte geplant:
- Zur Vermeidung von Überkapazitäten streicht Nissan während des 4. Quartals im laufenden Geschäftsjahr (Januar 2009 bis März 2009) jeweils eine Schicht beider Produktionslinien. Folglich fertigt "Linie 1" im Zweischicht-, "Linie 2" im Einschichtbetrieb.
- Ab April 2009 nimmt Nissan die 2. Schicht der "Linie 2" wieder auf, während "Linie 1" weiterhin in 2 Produktionsschichten betrieben wird.
- Als Folge der neuen Arbeitssituation und um die angestrebten Volumenzahlen zu erreichen, hat Nissan den lokalen Betriebsrat und die Gewerkschaft Unite über die Pläne informiert, die bestehende Belegschaft in Sunderland um 1.200 Mitarbeiter zu verringern. Diese Zahl beinhaltet 400 Mitarbeiter in Zeitarbeitsverhältnissen, deren Verträge nach Januar nicht erneuert werden. In der bevorstehenden gesetzlich vorgeschriebenen Frist wird über die sozial verträglichste Lösung zur Reduzierung der Mitarbeiterzahl beraten. Das Unternehmen hofft, das Ziel mit einem Freiwilligen-Programm zu erreichen.
Trotz der bevorstehenden Maßnahmen bleibt Nissan Sunderland der größte Automobilhersteller und -exporteur Großbritanniens. 2008 verbuchte der Standort bereits das 2. Rekordjahr in Folge und übertraf das Produktionsvolumen von 2007 um 32.000 Einheiten. Mitte 2010 startet am englischen Standort außerdem die Fertigung eines innovativen Kompaktwagens das sechste neue Modell seit 2003.