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Sport Nissan DeltaWing startet beim Finale der American Le Mans Serie 2012

Motorsport


Nissan DeltaWing startet beim Finale der American Le Mans Serie 2012

Der revolutionäre Nissan DeltaWing kehrt zur großen Freude seiner weltweiten Fangemeinde auf die Rennstrecke zurück. Das gab Bill Kruger, Vice Chairman, Nissan Nordamerika, am Hauptsitz des Unternehmens in Nashville (Tennessee) bekannt. Am 20. Oktober 2012 nimmt der von einem aufgeladenen 1,6-Liter-Nissan-Motor angetriebene Sportwagen-Prototyp am Finale der American Le Mans Serie (ALMS) in Road Atlanta (USA) teil.

Bei seinem Debüt im Juni avancierte der Nissan DeltaWing zum unbestrittenen Liebling der 240.000 Fans rund um den Kurs von Le Mans. Der nach der Faustformel "halbes Gewicht und halber Reifenverschleiß" konzipierte Wagen musste nach sechs Stunden Renndauer ausscheiden, nachdem Pilot Satoshi Motoyama Opfer einer Kollision mit einem anderen Fahrzeug geworden war.

Der japanische Werksfahrer bemühte sich 90 Minuten lang vergeblich, den stark beschädigten DeltaWing wieder zum Laufen zu bringen. Seine verzweifelten Bemühungen brachten dem Team große Sympathien ein und verstärkten den Wunsch der Anhänger nach einem baldigen Comeback.

Zumal der DeltaWing bis zu seinem Ausfall in Punkto Verbrauch und Reifenverschleiß voll im Zielkorridor gelegen hatte: Er verbrauchte nur 22 Liter/100 Kilometer – im Vergleich dazu konsumierte ein LMP2-Prototyp mit Nissan-V8-Motor mit 47 Liter/100 km mehr als doppelt so viel Benzin.

Das Unternehmen Petit Le Mans kann Nissan wegen kollidierender Terminverpflichtungen jedoch nicht mit den 3 Le Mans-Piloten Michael Krumm, Marino Franchitti und Motoyama angehen. An deren Stelle rücken Lucas Ordonez (27), der 2008 als Erster die von Nissan und Sony aus der Taufe gehobene GT Academy gewann, und der Amerikaner Gunnar Jeanette (30), 2011 Sieger der PC-Klasse der American Le Mans Serie.

Darren Cox, General Manager, Nissan Europa, sagte: "Le Mans war ein großer Erfolg für uns. Der Wagen erfüllte alles, was wir vom DeltaWing erwarteten. Mehr noch: Die bahnbrechende Technologie bewies, dass sie in der Praxis und vor einem weltweiten Publikum tadellos funktionierte und somit die Option einer nachhaltigeren Form von Motorsport eröffnet. Nur das unverschuldete Rennende trübte den Gesamteindruck. Dennoch hielt die Enttäuschung nicht zu lange an, hatte sich doch das Fahrzeugkonzept voll bewährt. Dazu kam der immense Zuspruch der Fans. Er gab uns das Gefühl, ihnen nun etwas zurückgeben zu müssen."

"Ich freue mich sehr, dass Lucas seine Chance im DeltaWing bekommt. Die GT Academy hat sich auch für Fahrer ohne große Budgets als Sprungbrett erwiesen. Lucas schaffte nur 3 Jahre nach seinem Sieg in der GT Academy den Sprung aufs Treppchen in Le Mans. Seine bisherige Karriere ist der lebende Beweis für die Stimmigkeit des Programms. Wir heißen auch Gunnar sehr herzlich im Nissan DeltaWing-Team willkommen. Er ist ein Ex-ALMS-Champion und kennt Road Atlanta wie seine Westentasche – die perfekte Ergänzung für unsere Truppe!"

Das Nissan DeltaWing-Team ist sich sicher, mit dem über 1.000 Meilen oder 10 Stunden gehenden Rennen auf der Berg-und-Talbahn im Bundesstaat Georgia die ideale Bühne für den zweiten Auftritt gefunden zu haben. Einerseits, um den Fans die ersehnte Zielankunft zu bescheren. Andererseits um zu demonstrieren, dass das Fahrzeug auch auf einer engeren und kurvigeren Piste wie der teils über öffentliche Straßen gehenden Hochgeschwindigkeitsstrecke von Le Mans konkurrenzfähig ist.

Ben Bowlby, visionärer Konstrukteur des DeltaWing: "Es ist sehr wichtig für uns, weitere Rennrunden und das Feedback der Fahrer zu sammeln, um so das ganze Konzept weiter voranzutreiben."

Das Projekt DeltaWing hat neben Nissan zahlreiche Legenden des amerikanischen Motorsports zusammengebracht. Neben ALMS-Gründer und Motorsportunternehmer Don Panoz die für den Aufbau des Fahrzeugs verantwortlichen All American Racers von Dan und Justin Gurney, Indy 500-Teambesitzer und DeltaWing-Förderer Chip Ganassi sowie das Einsatzteam Highcroft Racing unter Leitung von Duncan Dayton.

Panoz, treibende Kraft hinter dem unter dem Codenamen "Project 56" geführten Le Mans-Einsatz, sagte: "Das Petit Le Mans gilt als drittgrößtes Sportwagenrennen der Welt. Die Fans werden sich auf ein Auto freuen, das ein Motorsportmagazin einmal als ‚Spielverderber‘ bezeichnet hat."

Die Ankündigung des DeltaWing-Starts erfolgt parallel zur Nachricht, dass die beiden großen amerikanischen Sportwagenserien - American Le Mans Serie und Grand-Am - 2014 zu einer Meisterschaft fusionieren wollen. Bereits jetzt wird an einem Reglement gearbeitet, das neben den Le Mans- und Daytona-Prototypen auch dem DeltaWing ein Ticket verschaffen könnte. Panoz: "Der DeltaWing kann 2013 in der American Le Mans Serie starten, ist aber auch schon Teil der Pläne für die Fusion von ALMS und Grand-Am."

Nissan trat im März 2012 als einer der Gründungsmitglieder dem DeltaWing-Projekt bei. Dem Unternehmen eröffnet das Engagement die Möglichkeit, innovative Technologien mit Blick auf den Einsatz in künftigen Rennsport- wie Serienwagen zu erproben. Bereits beim Petit Le Mans werden wieder neue Teile ins Auto installiert – und auch Reifenpartner Michelin wird mit neu konstruierten Spezialpneus für den deltaförmigen Renner aufwarten.


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