Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (11.-13. August) bildet den stilvollen Rahmen für die Deutschland-Premiere des 416 PS starken
Jaguar XKR. Darüber hinaus zeigt
Jaguar in der Eifel die neuen R-Performance-Modelle des Modelljahrgangs 2007: Neben dem hochwertig ausgestatteten S-TYPE R ist dies eine auf 30 Exemplare limitierte XJR Sonder-Edition. Zugleich erinnert
Jaguar aber auch an die ruhmreiche Sportwagen- Vergangenheit der Marke: Vor 45 Jahren wurde in Genf der legendäre
Jaguar E-Type enthüllt – am Nürburgring geben sich aus diesem Anlass insgesamt vier historische Modelle mit speziellem Stammbaum ein Stelldichein.
Im Mittelpunkt der Jaguar-Aktivitäten rund um die Nürburg steht der erste Deutschland-Auftritt des neuen XKR. Der als Coupé und Cabriolet erhältliche Sportwagen schlägt eine designtechnische Brücke zum historischen E-Type und übernimmt alle Tugenden des Ende 2005 vorgestellten XK. Mit 416 Kompressor-PS, Sechs-Stufen-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad und speziell abgestimmten Sportfahrwerk hebt er zugleich das Jaguar-typische Fahrerlebnis zu neuen Höhen. Der XKR baut auf einer besonders leichten und steifen Monocoque-Karosserie aus genietetem und verklebtem AluMINIum auf, die im Vergleich zur Konstruktion in der XJ-Limousine weiterentwickelt wurde. Im November geht er zu Preisen ab 94.990 Euro in den Handel.
Äußerlich unterstreicht der XKR seine sportlichen Intentionen durch einen geänderten Frontstoßfänger, AluMINIumfinish am oberen und unteren Maschendrahtgrill und Lufteinlässe mit "Supercharged"-Schriftzügen in der Motorhaube. Zum athletischen Erscheinungsbild tragen auch exklusive 19- oder 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, chromatisierte seitliche Entlüftungsschlitze und eine vierflutige Auspuffanlage bei.
Im Interieur sorgen AluMINIum-Paneele in Flechtoptik für eine erfrischend moderne Optik; alternativ ist aber auch eine luxuriösere Auskleidung mit poliertem Walnusswurzelholz erhältlich. Die XKR-spezifischen Sitze bieten zusätzlichen Seitenhalt für Fahrer und Beifahrer und tragen "R"-Embleme auf der Kopfstütze.
Das über einen mechanischen Kompressor ("Supercharger") aufgeladene 4,2-Liter-V8-Triebwerk des XKR ermöglicht mühelose Fortbewegung unter allen Bedingungen. Mit 416 PS bei 6250/min leistet es noch einmal 21 PS mehr als die im S-TYPE R und XJR installierten Motoren gleicher Größe. Mit einem maximalen Drehmoment von 560 Nm bei 4000/min im Rücken beschleunigt das Coupé in 5,2 Sekunden (Cabriolet: 5,3) von 0 auf 100 km/h. Erst mit Elektronik-Hilfe wird es bei 250 km/h eingebremst.
Auf 30 Exemplare beschränkte "Limited Edition" des XJR
Neben dem neuen XKR stellt Jaguar am AvD-Oldtimer-Grand-Prix auch die übrigen Modelle der deutlich aufgewerteten R-Performance-Reihe aus. Zusätzlich zum "normalen" XJR ist als Neuheit ein auf 30 Exemplare limitiertes Sondermodell des XJR zu sehen. Es ist ausschließlich in der Farbkombination Midnight Black (außen) und Champagne (innen) zu ordern und trägt die gleichen, chromatisierten seitlichen Lüftungskiemen wie der XKR. Auch hochglanzpolierte 20-Zoll-Leichtmetallfelgen im Fünfspeichen-Design sind ein exklusives Feature. Zur weiteren Serienausstattung zählen ein Interieur in Walnuss-Wurzelholz und Soft Grain-Leder, ein Premium-Klangsystem mit zwölf Lautsprechern von Alpine, vordere Einparksensoren, ein Schiebedach, die Sprachsteuerung Jaguar Voice sowie ein elektrisches Sonnenschutzrollo. Der Jaguar XJR ist ab Oktober zu einem Preis von 91.750.- Euro erhältlich.
Auch der neue S-TYPE R macht in der Jaguar-Zeltstadt seine Aufwartung. Durch die Standardisierung des Luxuspaketes werden dessen Passagiere nun auch schon ab Werk mit allen traditionellen Jaguar-Werten verwöhnt. Als da sind: Ledersitze in Soft Grain-Struktur mit Kontrastkeder, 16-fach elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Edelholzpaneele aus Walnusswurzelholz und zweistufig beheizbare Vordersitze. Im S-TYPE R offeriert Jaguar als Teil des Performance-R-Pakets auf Wunsch auch ein sportliches AluMINIum-Design für Armaturentafel und Türverkleidungen. Dazu passend sind Teppiche in der Farbe Flint-Grau. Der Jaguar S-TYPE R ist ab sofort für 66.800.- erhältlich.
45 Jahre Jaguar E-Type – Sondershow zum kleinen Jubiläum
Als Rendezvous mit der Vergangenheit und als Hommage an sportliche Vorbilder von gestern feiert Jaguar während des Oldtimer-Grand-Prix-Wochenendes den 45jährigen Geburtstag des Jaguar E-Type. Aus Anlass dieses kleinen Jubiläums sind am „Ring“ vier Modelle mit besonderem Stammbaum vereint: Unter anderem der in British Racing Green lackierte E-Type mit Kennzeichen 77 RW, mit dem der damalige Jaguar-Cheftester Norman Dewis 1961 in 14 Stunden von Coventry nach Genf fuhr, wo der Wagen dann am folgenden Tag seine Weltpremiere erlebte. Zu begutachten ist auch ein weiterer ’Klassiker’ der E-Type-Exponate: der im Jahre 1974 zuletzt gebaute 3V12-E-Type Roadster.
In 14 Jahren verkaufte Jaguar über 72.000 Einheiten des E-Type – davon gingen 87 Prozent ins Ausland, vor allem nach Nordamerika. Die von Malcolm Sayer entworfene Karosserie faszinierte von Beginn an durch ihre extrem fließenden und aerodynamisch ausgefeilten Linien. Dazu kamen die an Rennwagen erinnernde Motorhaube und das kurze Heck mit seitlich angeschlagener Kofferraumklappe. "Er war erschwinglicher als ein Ferrari, charismatischer als ein Rolls-Royce und rassiger als ein Mercedes-Benz", kommentierte der bekannte englische Autojournalist Eric Dymock.
Die erste E-Type-Generation (1961 -1968) wurde noch von dem aus dem Vorgänger XK150 stammenden 3,8-Liter-Sechszylinder angetrieben. Die Glasabdeckungen der Scheinwerfer, gleich drei Scheibenwischer und Drahtspeichenräder waren nur einige von vielen ungewöhnlichen Designlösungen.
Als Coupé, Cabrio und ab 1968 zusätzlich auch als 2+2-Sitzer
Von Anfang an gab es den E-Type in zwei Versionen: als Fixed-head Coupé (FHC) und Open Two SEATer (OTS). Beide besaßen ein zentrales Monocoque mit daran angeschraubten Stahlrohrrahmen zur Aufnahme von Motor, Kühler sowie der Vorder- und Hinterradaufhängung. Die Antriebswellen fungierten als integraler Bestandteil der hinteren Einzelradaufhängung.
1964 erhielt der E-Type einen 4,2 Liter-Motor sowie ein vollsynchronisiertes Getriebe. Schon 1966 schob Brown’s Lane eine 2+2-sitzige Coupé-Variante mit um 23 Zentimeter verlängertem Radstand und zwei Notsitzen im Fond nach.
1968 kam die Serie II auf den Markt. Als 4,2 Liter Roadster, Coupé und 2+2. Aufgrund amerikanischer Sicherheitsbestimmungen erhielt sie größere Blinker, herumgezogene hintere Stoßstangen und darunter liegende, ebenfalls vergrößerte Rückleuchten. Schon seit 1967 hatten die Scheinwerfer ihre nie ganz dicht zu bekommenden Abdeckschalen verloren und standen nun aufrechter und frei im Fahrtwind.
Der mächtigste E-Type hatte einen 5,3-Liter-V12
1971 folgte mit der Serie III dann der mächtigste Jaguar E-Type. Der XK-Motor wurde durch einen komplett aus Leichtmetall gefertigten 5,3-Liter-V12 ersetzt. Um das Aggregat unterzubringen, wurde die Motorhaube ein wenig verlängert, dazu gab es Breitreifen, einen größeren Grill mit Wabengitter und innenbelüftete Scheibenbremsen vorn. 1975 endete die E-Type-Saga mit 50 auf einem gesonderten Band montierten Autos.
Die vom ursprünglich als Rennwagen konzipierten Nachfolger des D-Type ausgehende Faszination ist auch nach 45 Jahren ungebrochen. Beatle George Harrison und Fußball-Star George Best besaßen Jaguar E-Types, und das New Yorker Museum of Modern Art (MoMa) hat seit 1996 einen 1963er Roadster in seinem festen Bestand. Neben dem MINI gilt der Jaguar E-Type als die automobile Designikone der Swinging Sixties in England.