Ein Punkt trennt die Führenden in der Meisterschaft: Gary Paffett (Daimler
Chrysler Bank AMG-Mercedes), der vor zwei Wochen in Oschersleben siegte und als erster Fahrer in diesem Jahr zwei Rennen gewann, hat als Zweitplatzierter 34 Punkte. Mattias Ekström (
Audi) führt mit 35 Punkten. Mercedes-Fahrer haben vier von bisher fünf DTM-Rennen 2005 gewonnen. Neben Paffett siegten Jean Alesi (AMG-Mercedes) und Mika Häkkinen (Sport Edition AMG-Mercedes).
Die Rennstrecke: Der Norisring ist mit 2.3 Kilometern Länge der kürzeste im DTM-Kalender. 72 Mal kommen die Fahrer vor der Steintribüne bei Start und Ziel vorbei. Eine Runde dauert weniger als 50 Sekunden.
Technik: Der Norisring ist die Rennstrecke im DTM-Kalender mit der höchsten Belastung für die Bremsen. So steigt beim Anbremsen zum Beispiel der Grundigkehre steigt die Bremstemperatur auf 800 Grad an. Die Verzögerung beim Abbremsen von etwa 260 km/h auf rund 45 km/h beträgt 2g. Um diese Bremsleistung 72 Runden lang auch bei hohen Außentemperaturen zuverlässig zu erbringen, werden die Bremsen mit den konstruktiv maximal möglichen Lüftungskanälen versehen.
Gary Paffett (DaimlerChrysler Bank AMG-Mercedes, Sieger des letzten Laufes in Oschersleben): "Auf dem kurzen Stadtkurs findet ein ständiger Wechsel zwischen Beschleunigung und Bremsen statt. Wir sind gut vorbereitet und mein Plan ist es, meinen Vorjahressieg zu wiederholen. Hoffentlich klappt’s, dann bin ich auch in der Meisterschaft wieder vorn."
Jamie Green (Salzgitter AMG-Mercedes, Dritter in Oschersleben): "Der Kurs sieht einfach aus, doch er hat seine Tücken, wie ich selbst im letzten Jahr bei einem Trainingsunfall festgestellt habe. Auf dem holprigen Belag und mit den Mauern und Leitplanken nahe an der Strecke muss man hier sehr präzise fahren."
Bernd Schneider (Vodafone AMG-Mercedes, Vierter in Oschersleben): "Ich habe auf dem Norisring schon drei Mal gewonnen und will nach dem vierten Platz in Oschersleben meinen Aufwärtstrend in Nürnberg fortsetzen."
Mika Häkkinen (Sport Edition AMG-Mercedes, in Oschersleben ausgefallen): "Ich kenne den Norisring nur aus dem Fernsehen, aber ich freue mich auf dieses Rennen vor einer solch fantastischen Zuschauerkulisse. Nach allem was ich gehört habe, hat der Norisring einige Tücken wie z. B. die vielen Bodenwellen in den Bremszonen, aber ich mag solche HerausForderungen und will den Zuschauern ein spannendes Rennen zu liefern, und dabei vorne dabeisein."
Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug: "So simpel der Norisring mit seinen vier Kurven aussieht, so sehr hat es die Strecke in sich. Im kurzen Rhythmus zwischen Beschleunigen, Bremsen und Einlenken werden die Fahrer so extrem geFordert wie ihre Autos, die in weniger als 50 Sekunden an der jeweils gleichen Stelle vorbeikommen. Der Norisring ist eine Power¬strecke, die Motorleistung und hohe Spitzenge¬schwindigkeit Fordert, aber gleichzeitig sind Bremsen und präzises Einlenkverhalten genauso wichtig. Gewinnen kann hier nur, wer bei voller Konzentration mit 100-prozentig funktionierendem Auto in der Lage ist, bei Bedarf 72 Qualifikationsrunden unterbrochen durch zwei Boxenstopps zu fahren. Unsere Fahrer der 2005-er C-Klasse müssen in Nürnberg mit 20 Kilogramm Platzierungsgewicht antreten, wie bereits bei den Rennen in Spa und in Brünn. Ein echtes Handicap - aber alle im Team werden kämpfen, um an unsere Norisring- Erfolgsbilanz anzuschließen und vor allem, um den Zuschauern vor Ort und live im Ersten ein erstklassiges Rennen zu bieten."