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Sicherheit Mercedes-Benz entwickelt intelligente Fahrer-Assistenzsysteme

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Mercedes-Benz entwickelt intelligente Fahrer-Assistenzsysteme

Mercedes-Benz BremsassistentMercedes-Benz stellt die Weichen für ein neues, zukunfts-weisendes Sicherheitskonzept. Nach den beachtlichen Erfolgen beim Insassenschutz wird sich die Stuttgarter Automobilmarke in Zukunft verstärkt dem vorausschauenden Erkennen und Vermeiden von Unfällen widmen. Dazu entwickelt Mercedes-Benz intelligente Fahrer-Assistenzsysteme, die mit Stereo-Kameras und Radarsensoren das Umfeld des Autos beobachten, Situationen vorausschauend interpretieren und den Autofahrer frühzeitig warnen oder bei akuter Gefahr automatisch handeln. "Mit PRE-SAFE® haben wir dem Auto vor einigen Jahren Reflexe verliehen, künftig werden wir ihm auch die Fähigkeit geben zu sehen und zu denken", sagt Dr. Thomas Weber, DaimlerChrysler-Vorstand für Forschung und Entwicklung. "Für uns ist es seit jeher selbstverständlich, härteste Crashtests zu bestehen. Noch besser und intelligenter ist es, Unfälle von vornherein zu vermeiden. Daran arbeiten wir im partnerschaftlichen Interesse aller Verkehrsteilnehmer."

Bei der künftigen Sicherheitsentwicklung orientiert sich Mercedes-Benz weiterhin am realen Unfallgeschehen und an den Erkenntnissen der firmeneigenen Unfallforschung. Im Fokus stehen Kreuzungen, Einmündungen und Baustellen, wo sich in Deutschland rund ein Drittel aller schweren Verkehrsunfälle ereignen. Weitere Schwerpunkte bei der Entwicklung neuer Fahrer-Assistenzsysteme gelten den Themen Übermüdung, Geschwindigkeit und Abkommen von der Fahrbahn, die ebenfalls zu den häufigsten Unfallursachen zählen. Den Insassenschutz wird die Stuttgarter Automobilmarke durch präventive Schutzmaßnahmen und die Vernetzung von Aktiver und Passiver Sicherheit noch weiter verbessern.

Seit vielen Jahren tragen die von Mercedes-Benz entwickelten Systeme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei. Allein die Erfindung des ESP®, das die Schleudergefahr verringert und fahrdynamisch kritische Situationen besser beherrschbar macht, hat die Sicherheit auf den Straßen nachhaltig verbessert.

Die neueste Auswertung der deutschen Unfallstatistik bestätigt, dass Mercedes-Personenwagen seit dem serienmäßigen ESP®-Einsatz weitaus seltener verun-glücken als Modelle anderer Marken. Der Anteil der Fahrunfälle an allen Unfalltypen neu zugelassener Mercedes-Modelle ging seit 1999 um mehr als 42 Prozent zurück. In Deutschland könnten jährlich mehr als 20 000 Unfälle verhindert werden, wenn alle Personenwagen mit ESP® ausgestattet wären. Damit ist das Elektronische Stabilitäts-Programm neben Gurt, Airbag und ABS das wichtigste Sicherheitssystem moderner Personenwagen. Derzeit verfügen europaweit jedoch nur rund 40 Prozent aller Neuwagen über diese Technik.

Auch der Bremsassistent (BAS), den Mercedes-Benz 1996 als weltweit erste Automarke anbot, erweist sich als eine sehr wirksame Technik zur Unfallvermeidung. Bei Mercedes-Benz sank die Quote der Auffahrunfälle nach dem serienmäßigen Einsatz des Systems um 8 Prozent, während sie bei anderen Marken nahezu unverändert blieb. Ebenso bewirkte der Bremsassistent einen Rückgang des Anteils schwerer Fußgängerunfälle um 13 Prozent.

PRE-SAFE®-Bremse bewährt sich als "elektronische Knautschzone"

Bei der Entwicklung künftiger Fahrer-Assistenzsysteme orientiert sich Mercedes-Benz auch weiterhin am realen Unfallgeschehen und fokussiert mit neuen Technologien verstärkt auf die Phase vor einem drohenden Unfall. Die Sindelfinger Ingenieure entwickeln Systeme, die das Umfeld des Fahrzeugs beobachten, den Fahrer warnen und ihn unterstützen. Zusätzlich werden präventive Schutzmaßnahmen für die Auto-Insassen aktiviert.

Die Ära des "sehenden" Autos hat im Jahre 2005 mit dem von Mercedes-Benz entwickelten Bremsassistenten PLUS und der PRE-SAFE®-Bremse (2006) begonnen. Beide Systeme basieren auf Radarsensoren, die den Abstand zum vorausfahrenden Auto erfassen und so einen drohenden Auffahrunfall erkennen. BAS PLUS warnt den Autofahrer und stellt sofort den für die jeweilige Situation notwendigen Bremsdruck bereit; PRE-SAFE®-Bremse greift bei akuter Unfallgefahr ein und bremst das Auto automatisch ab, wenn der Fahrer nicht auf die Warnhinweise reagiert hat. Durch diese autonome Teilbremsung verringert sich die Aufprallgeschwindigkeit deutlich und das System wirkt wie eine "elektronische Knautschzone", die den Insassen noch mehr Sicherheit bietet. Bei einem Test stellte der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) fest, dass die Belastungen der Auto-Insassen dank der PRE-SAFE®-Bremse um bis zu 45 Prozent zurückgehen.

Derzeit erproben Mercedes-Ingenieure bereits die zweite Stufe der PRE-SAFE®-Bremse, die eine automatische Vollbremsung vornimmt, wenn die Kollision unvermeidbar ist. Dadurch lässt sich die Aufprallschwere nochmals deutlich verringern.

Kreuzungs-Assistent berechnet Unfallgefahr voraus

Darüber hinaus halten künftig auch videobasierte Assistenzfunktionen Einzug in die Mercedes-Personenwagen. Kameras an der Innenseite der Frontscheibe beobachten den Fahrbahnverlauf, erkennen vorausfahrende oder querende Fußgänger und Radfahrer und "lesen" Verkehrszeichen. Leistungsstarke Computer werten die Bilder in Echtzeit aus und können den Autofahrer frühzeitig auf drohende Gefahren aufmerksam machen.

Mit dieser Technologie hat Mercedes-Benz vor allem einen Brennpunkt des Unfallgeschehens im Blick: Kreuzungen. Hier ereignen sich in Deutschland rund ein Drittel aller schweren Verkehrsunfälle. Das als Prototyp entwickelte Mercedes-System nutzt eine Stereo-Kamera, die Autos, Radfahrer oder Fußgänger erkennt, wenn sie sich von der Seite nähern. Aufgrund der Bewegung, des Abstands und der Geschwindigkeit kann das System die wahrscheinliche Bewegungsrichtung der Objekte vorhersagen und eine Unfallgefahr vorausberechnen. Tests zeigen, dass diese zukunftsweisende Technik die Kollisionsgefahr mit einem sich seitlich schnell nähernden Radfahrer schon zwei bis drei Sekunden vor dem drohenden Zusammenstoß erkennt. Dadurch wird wertvolle Zeit gewonnen, um den Autofahrer zu warnen und den Unfall zu verhindern.

Ein videogestütztes Mercedes-Assistenzsystem wird Autofahrer in Zukunft auch daran erinnern, die jeweils vorgeschriebene Geschwindigkeit einzuhalten. Es "liest" die Verkehrszeichen und überträgt das Bild in das Cockpit-Display des Autos. Später sollen mit dieser Technik auch Stoppschilder, Vorfahrtszeichen oder Ampeln erfasst werden.

Spurhalte-Assistent lenkt durch gezielte Brems-Impulse

Durch Abkommen von der Fahrbahn passiert in Deutschland rund jeder sechste schwere Verkehrsunfall. Mehr als ein Drittel aller getöteten Verkehrsteilnehmer sind Opfer solcher Unfälle. Mercedes-Benz entwickelt einen Spurhalte-Assistenten, der den Autofahrer beim unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur warnt und den Wagen bei akuter Unfallgefahr automatisch wieder auf die Straße steuert.

Mittels Kamera detektiert das System die Fahrbahnmarkierungen und beobachtet zugleich den Spurverlauf des Wagens und die Aktivitäten des Autofahrers. Im ersten Schritt wird der Autofahrer durch Lenkradvibrationen darauf aufmerksam gemacht, dass er die Fahrspur verlässt. Reagiert er nicht auf dieses dezente, aber wirkungsvolle Warnsignal, bringt der Spurhalte-Assistent das Auto durch gezielte Einzelradbremsung wieder auf den richtigen Kurs. Dieser autonome Bremseneingriff schaltet sich sofort ab, wenn der Autofahrer selbst wieder lenkt.

Totwinkel-Assistent macht den Spurwechsel sicherer

Ein weiteres, neu entwickeltes Mercedes-Assistenzsystem bietet noch mehr Sicherheit beim Spurwechsel. Es arbeitet mithilfe von 6 Nahbereichs-Radarsensoren, die auf beiden Seiten den Bereich hinter dem Auto überwachen. Auf diese Weise erkennen sie, wenn auf der Parallelspur ein anderes Fahrzeug unterwegs ist, das sich im "toten Winkel" des Außenspiegels befindet. In solchen Situationen informiert das System den Autofahrer durch ein rotes Warnsignal im Glas des Außenspiegels. Übersieht der Fahrer diesen Hinweis und betätigt zum Spurwechsel den Blinker, ertönt zusätzlich ein Warnton.

Müdigkeits-Erkennung warnt vor gefährlichem Sekundenschlaf

Ein neues Themengebiet, mit dem Mercedes-Sicherheitsingenieure ihr praxisorientiertes Engagement zur Unfallvermeidung fortsetzen, trägt die Projektbezeichnung Müdigkeits-Erkennung. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass zwischen 10 und 20 Prozent der schweren Verkehrsunfälle auf Übermüdung zurückzuführen sind. Laut einer Untersuchung der deutschen Versicherungsgesellschaften ist Müdigkeit die Ursache jedes vierten tödlichen Autobahnunfalls.

Ziel der Sindelfinger Fachleute ist es, ein Assistenzsystem zu entwickeln, das Müdigkeit rechtzeitig erkennt und Autolenker warnt weiterzufahren. Im Rahmen der Praxisuntersuchungen erprobt das Mercedes-Expertenteam verschiedene Möglichkeiten, um Müdigkeit bei Autofahrern bereits im Ansatz zuverlässig zu erkennen. Bis heute haben über 250 Autofahrerinnen und Autofahrer an den Tests teilgenommen; sie legten bisher insgesamt rund 400 000 Kilometer zurück.

Funksystem sendet Gefahrenwarnungen von Auto zu Auto

Weitere Impulse für die Verbesserung der Verkehrssicherheit erwartet Mercedes-Benz auch durch die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, die jetzt in Deutschland bei einem Großversuch getestet wird. Die Stuttgarter Automobilmarke beteiligt sich an diesem Gemeinschaftsprojekt der deutschen Industrie und bringt Erfahrungen aus einer mehr als sechsjährigen Praxiserprobung ein. Die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation basiert auf der WLAN-Funktechnik (Wireless Local Area Network) und ermöglicht eine schnelle, frühzeitige Gefahrenwarnung. So werden Autofahrer bereits informiert, wenn sich Nebel, Glatteis oder andere Gefahrenstellen noch hinter der nächsten Kurve befinden. Die Autos sind Sender, Empfänger oder Vermittler zugleich und geben die Meldungen wie einen Staffelstab weiter. Zur Erfassung kritischer Situationen dienen die bordeigenen Fahrersicherheitsysteme wie ABS und ESP®. In Zukunft ist auch eine Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und Funkstationen am Straßenrand denkbar, um auf diese Weise zum Beispiel den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus zu vermeiden.

Radarsensoren analysieren Größe und Gewicht des Unfallgegners

Mithilfe der Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation lässt sich auch der Insassenschutz weiter verbessern. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, könnte der Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen dazu genutzt werden, Gurtstraffer, Airbags und andere Schutzfunktionen situationsgerecht auszulösen. Im Nahbereich - also unmittelbar vor einem drohenden Unfall - können die Automobile in Zukunft Daten über Fahrzeugart, Masse oder Geometrie austauschen, die für die bedarfsgerechtere Aktivierung der Insassenschutzsysteme wichtig sind.

Auch die Radarsensorik, die für verschiedene Mercedes-Modelle lieferbar ist, kann in Zukunft als vorausschauende Crash-Analyse genutzt werden. So "sieht" das System beispielsweise, ob sich ein Lastwagen, ein Omnibus oder ein Personenwagen auf Kollisionskurs befindet und kann die drohende Aufprallschwere im Voraus berechnen, um die Schutzsysteme dementsprechend zu aktivieren. Weil vor einem Unfall jeder Bruchteil einer Sekunde zählt, um die Auto-Insassen bestmöglich auf den Aufprall vorzubereiten, ist die vorausschauende Crash-Analyse ein weiterer Schritt zu noch mehr Insassensicherheit - und eine wichtige Ergänzung des bewährten PRE-SAFE®-Systems.

Mit solchen und anderen Neuentwicklungen wird Mercedes-Benz sein langjähriges Engagement zur Verbesserung der Automobilsicherheit fortsetzen. Im Vordergrund steht dabei stets das bereits von Béla Barényi formulierte Prinzip der Mercedes-Sicherheitsphilosophie: einen fundierten Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit auf den Straßen zu leisten und mit jeder neuen Erfindung dem Ziel vom unfallfreien Fahren ein Stück näherzukommen.


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