Mit der symbolischen Grundsteinlegung für die erste Batteriefabrik treibt das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim seine Transformation zum High-Tech Standort für Elektromobilität voran. Die neue Batteriefabrik im Werksteil Brühl ist ein weiterer wichtiger Bestandteil im globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars mit insgesamt neun Batteriefabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten. Zum Ende der Dekade wird Mercedes-Benz Cars im Werksteil Brühl bei Esslingen auf 12.000 m2 in einer neu errichteten und CO2-neutralen Batteriefabrik hocheffiziente Antriebsbatterien für künftige Mercedes-Benz Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ produzieren.
Teilnehmer an der Feier zur Grundsteinlegung
- Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars
- Winfried Kretschmann, MINIsterpräsident von Baden-Württemberg
- Wolfgang Reimer, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart
- Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen
- Frank Deiß, Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars und Standortverantwortlicher des Mercedes-Benz Werks Untertürkheim
- Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Werks Untertürkheim
Die Grundsteinlegung für die Batteriefabrik im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim ist ein gutes Signal für die Nachhaltigkeit der Mobilität und ein Bekenntnis zum Standort. Die Batteriefabrik im Werksteil Brühl steht für unser Versprechen, sowohl unsere Autos als auch deren Produktion noch grüner zu machen. Wir werden hier künftig die Batterie als Herz des Elektroautos selbst montieren, sagte Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.
Die Batterie ist eine Schlüsselkomponente der Elektromobilität und ein integraler Bestandteil der Fahrzeugarchitektur. Die Intelligenz der Batterie steckt in einem Gesamtpaket aus Hard- und Software. Entwicklung, Fertigung und Integration von komplexen Batterie-Systemen zählen zu den Kernkompetenzen von Mercedes-Benz Cars.
Für unser klares Ziel ,zero emission im Verkehr haben wir in den vergangenen Jahren viel getan. Und mit der Grundsteinlegung dieser Batteriefabrik kommen wir diesem Ziel noch einen Schritt näher. Emissionsfrei, vernetzt und autonom soll die neue Mobilität sein. Und Daimler ist dabei ein entscheidender Gestalter. Mit einer großen Elektro-Offensive sowie mit emissionsfreien Produkten und Produktionsweisen gibt Daimler richtig Gas in Richtung nachhaltiger Mobilität. Die Batteriefabriken in Sindelfingen und hier stärken Baden-Württembergs Rolle als führenden Anbieter für nachhaltige Mobilität und tragen dazu bei, Wertschöpfung und Arbeitsplätze langfristig zu sichern, so MINIsterpräsident Winfried Kretschmann. Doch wenn wir von der Automobil- zur Mobilitätsregion Nr. 1 auf der Welt werden wollen, dann reichen vereinzelte Innovationen nicht aus. Dann brauchen wir ein ganzes Feuerwerk an Innovationen. Deshalb habe ich vor zwei Jahren ein neues Format ins Leben gerufen, das Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch bringt: den Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg. Ein Format neuen Typs für einen historischen Umbruch neuen Typs. Und Daimler hat sich hier von Beginn an sehr stark eingebracht, sagte Winfried Kretschmann, MINIsterpräsident von Baden-Württemberg.
Insgesamt investiert Mercedes-Benz Cars mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars. Aktuell besteht der Batterie-Produktionsverbund aus neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten. Die lokale Fertigung von Batterien ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Elektrooffensive von Mercedes-Benz Cars und der entscheidende Baustein, um die weltweite Nachfrage nach Elektrofahrzeugen flexibel und effizient zu bedienen. Der globale Batterie-Produktionsverbund sichert die Wettbewerbsfähigkeit von Mercedes-Benz Cars und stellt die jeweiligen Standorte auf eine wettbewerbsfähige Basis. Die Batteriezellen kauft Daimler auf dem Weltmarkt zu. In den Batteriefabriken werden die Zellblöcke zu einem einbaufähigen Batterie-Gesamtsystem montiert inklusive Gehäuse, Steuergerät sowie Funktionsüberprüfung.
Wir befinden uns mit dem Powertrain-Produktionsverbund mitten in der Transformation. Mit der Batterieproduktion im Werk Untertürkheim treiben wir dort den Wandel zum Hightech-Standort für Komponenten der Elektromobilität weiter voran. Gleichzeitig produzieren wir weiterhin in großer Stückzahl konventionelle Motoren, Achsen, Getriebe und Komponenten. Diese Flexibilität der Mannschaft macht uns stark, sagte Frank Deiß, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim und Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars. Mit der Fabrik für Antriebsbatterien der ersten im Neckartal - richtet sich das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim noch stärker auf die Elektromobilität aus.
Bei der Batterie-Produktion ist höchste Präzision und Fachwissen nötig. Alle Mitarbeiter, die künftig an der Montagelinie im Werksteil Brühl arbeiten, werden im Bereich Hochvolt-Technologie geschult. Darüber hinaus qualifizieren sie sich in einer Anlauffabrik für Batterien am Standort Untertürkheim.
Mit dem Bau der neuen Batteriefabrik im Rahmen der Elektro-Offensive von Daimler wird hier in Brühl der nächste Meilenstein auf dem Weg der Migration vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität gelegt. Als Hochschulstadt mit mehr als 100 Jahren Tradition im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik, bringt Esslingen genau diejenigen Nachwuchsfachkräfte hervor, die den derzeitigen Strukturwandel in der Automobilindustrie vorantreiben und umsetzen. Die Investition in das Traditionswerk hier im Neckartal im Herzen des Konzerns ist daher ein besonderes Bekenntnis zum Standort Esslingen, sagte Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen.
E-Projekte am Standort Untertürkheim
Im Rahmen der Verhandlungen zu den Zukunftsbildern der letzten Jahre besteht seit Herbst 2018 im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim ein Projekthaus eATS, um Know-how für die nächste Generation eines elektronischen Antriebstrangs (eATS) aufzubauen, sowie ein E-Technikum, in dem unter anderem Prototypen für den elektrischen Antrieb aufgebaut werden. Außerdem verantwortet das Werk Untertürkheim seit Jahresbeginn 2019 die Batterie-Anlauffabrik. Sie bildet die Brücke zwischen Entwicklung und Serienproduktion. Hier werden die Energiespeicher auf eine produktionsgerechte Produktgestaltung hin geprüft und optimiert, um in den weltweiten Batteriefabriken eine effiziente Großserienproduktion sicherzustellen. Neben dem Aufbau der Batterien werden in der Anlauffabrik Mitarbeiter für die zukünftige Serienmontage in den Werksteilen Brühl und Hedelfingen qualifiziert. Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim bündelt damit wichtige Kompetenzen als Anlauffabrik, insbesondere für die Batterieproduktion. Im Jahr 2018 wurde zudem bekanntgegeben, dass die Kapazität für die bereits im Vorjahr mit dem Betriebsrat vereinbarte Batterieproduktion noch einmal verdoppelt wird. Außerdem wurde vereinbart, dass das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim auch im Werksteil Hedelfingen eine Batteriefabrik erhält.
Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Untertürkheim: Viele Kolleginnen und Kollegen in der Benziner- und Dieselproduktion müssen für die neuen, alternativen Antriebe und speziell in der Batteriefabrik für die Arbeit an Hochvoltsystemen qualifiziert werden. Wir haben mit dem Unternehmen eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 vereinbart. Am Standort muss deshalb in Themen mit langfristiger Perspektive investiert werden. Die heutige Grundsteinlegung der Batteriefabrik gehört dazu. Im Rahmen der geplanten Neuaufstellung Projekt Zukunft haben sich Konzernleitung und Betriebsrat auf eine Verlängerung der Zukunftssicherung bis Ende 2029 verständigt. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Die Regelung greift zum Start in der neuen Struktur voraussichtlich ab Herbst 2019.
Über den Batterie-Produktionsverbund
Daimler investiert mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerkes von Mercedes-Benz Cars mit neun Batteriefabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten: In Kamenz produziert die Daimler-Tochtergesellschaft Accumotive bereits seit 2012 Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge und baut dort derzeit eine zweite Batteriefabrik, die im Jahr 2019 mit der Volumenproduktion von Antriebsbatterien für den Mercedes-Benz EQC (Stromverbrauch kombiniert: 22,2 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km, vorläufige Angaben) beginnt. Im Großraum Stuttgart errichtet Daimler drei Batteriefabriken: Im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim in den Werksteilen Brühl und Hedelfingen sowie im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen. In China bauen Daimler und der Joint Venture-Partner BAIC derzeit gemeinsam eine Batteriefabrik am bestehenden Standort im Yizhuang Industrial Park in Peking. Auch in den USA ist in der Nähe des Mercedes-Benz Werks in Tuscaloosa eine Batteriefabrik im Bau. Gemeinsam mit dem lokalen Partner Thonburi Automotive Assembly Plant (TAAP) errichtet Mercedes-Benz Cars eine Batterieproduktion in Bangkok (Thailand). Im polnischen Jawor, wo Mercedes-Benz Cars eine Motorenproduktion errichtet, entsteht derzeit zusätzlich eine Batteriefabrik.
Über das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim
Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim hat eine 115-jährige Tradition, ist der größte Standort im weltweiten Powertrain-Produktionsverbund und Sitz der Daimler Konzernzentrale. Mit seinen über 19.000 Mitarbeitern produziert das Werk Motoren, Achsen, Getriebe und Komponenten. Das Traditionswerk ist Hightech-Standort und Kompetenzzentrum für hocheffiziente Motoren, Hybridantriebe und die Produktion von Brennstoffzellen-Systemen. Hier befindet sich auch der Bereich Forschung und Entwicklung mit einer Teststrecke zur Fahrzeugerprobung. Das Werk besteht aus insgesamt sechs Werksteilen. Während in Untertürkheim und Bad Cannstatt Motoren gefertigt werden und hier auch die Schmiede angesiedelt ist, erfolgt die Getriebeproduktion in Hedelfingen. In Mettingen befinden sich Achsenproduktion sowie die Gießerei. Die Ausbildung hat ihren Sitz in Brühl, die flexible Fertigung ist in Esslingen an der Sirnauer Brücke.