Ein Vierradantrieb zählt zur Pflichtausstattung von geländegängigen Fahrzeugen. Allrad ist jedoch nicht gleich Allrad. Moderne Allradantriebe agieren intelligent und teilen die Antriebsleistung dynamisch je nach Notwendigkeit zwischen Vorder- und Hinterachse auf. Als Offroad-Spezialist hat
Land Rover technisch ausgereifte Vierradantriebe im Portfolio, die das Fahrzeug selbst unter schwierigsten Bedingungen stets zuverlässig voranbringen.
Bei Bedarf mit 100%
Die Allradsysteme von Land Rover kombinieren außergewöhnliche Traktion mit dynamischer Stabilität und halten sowohl für Offroad-Abenteuer als auch für den alltäglichen Einsatz im Großstadtdschungel den passenden Antrieb parat. In den Modellen Range Rover, Range Rover Sport und Land Rover Discovery kommen die derzeit fortschrittlichsten Allradtechnologien des Unternehmens zum Einsatz, wobei für den Range Rover Sport und den Land Rover Discovery zwei Ausführungen des Vierradantriebs zur Verfügung stehen.
Aufgrund eines zweistufigen Verteilergetriebes mit Untersetzungsmöglichkeit empfiehlt sich das erste System besonders für extreme Geländeeinsätze. Das Herzstück des 4WD-Antriebs ist die Getriebebox. Sie sorgt für einen dauerhaften Allradantrieb durch ein Mittendifferenzial mit Kegelradgetriebe. Im Normalfall weist die Momentaufteilung zwischen Vorder- und Hinterachse das Verhältnis 50:50 auf. Um veränderten Untergrundverhältnissen mit gewohnter Tatkraft zu begegnen, kann die Antriebskraft in jedes denkbare Verhältnis von 100% vorne bis 100% hinten aufgeteilt werden. In diesem Fall übernimmt eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung die Aufgabe des Drehmomentverteilers und fungiert als Mittendifferenzialsperre. Unterstützung erhält das System dabei von der elektronischen Traktionskontrolle.
Mittels einer Vielzahl von Fahrzeugsensoren erhält die Steuerungseinheit des Allradsystems Informationen zum Radschlupf und verteilt mithilfe der Mehrscheibenkupplung das Drehmoment optimal an sämtliche Räder.
Das Verteilergetriebe bietet eine vollsynchronisierte Umschaltmöglichkeit zwischen hohen und niedrigen Gängen. Die normale Getriebeabstufung besitzt eine Kraftübertragung im Verhältnis 1:1, während die Offroadgänge mit einem Untersetzungsverhältnis von 2,93:1 extrem langsame Geschwindigkeiten für Geländefahrten und das Ziehen schwerer Anhänger ermöglichen. Ein zweistufiges, vollsynchronisiertes "Shift on the Move"-System erlaubt es dem Fahrer, während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h die Geländeuntersetzung zu wählen. Dies verleiht dem Fahrzeug eine außergewöhnliche Flexibilität im Umgang mit schwierigen Bedingungen.
Die zweite Variante des permanenten Allradantriebs bringt 18 kg weniger auf die Waage und spendiert dem Premium-SUV die Dynamik eines heckangetriebenen Fahrzeugs, ohne dass es seine Geländeeigenschaften einbüßt. Hier arbeitet ein einstufiges Verteilergetriebe mit Torsendifferenzial und verteilt die Antriebskraft standardmäßig im Verhältnis 42:58 auf Vorder- und Hinterräder. Mithilfe des Torsendifferenzials kann die Kraftübertragung je nach Haftung von 62% vorn bis 78% hinten variiert werden.
Erstklassige Geländegängigkeit verspricht auch der Land Rover Defender mit permanentem Allradantrieb. Dessen sperrbares Mittendifferenzial verteilt die Antriebsleistung gleichmäßig an die Vorder- und Hinterachse. Die zugeschaltete Differenzialsperre setzt die Ausgleichsfunktion des Differenzials außer Kraft und verbessert die Traktion auf rutschigem Untergrund. Zudem verfügt der Land Rover Defender über ein zweistufiges Verteilergetriebe. In Verbindung mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe stehen dem Fahrer insgesamt 12 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge zu Wahl. Der erste Gang der Geländeuntersetzung erlaubt dadurch extrem niedrige Geschwindigkeiten und punktet bei anspruchsvollen Offroad-Fahrten und im Zugbetrieb.
Immer das passende Moment
Hand in Hand mit dem Allradantrieb arbeitet das elektronisch gesteuerte Hinterachs-Sperrdifferenzial. Das "Dynamic Active Rear Locking Differential" kann jederzeit den Grad der Sperrwirkung anpassen und damit Traktion, Handling und Kurvenstabilität in Sekundenbruchteilen optimieren. Die Weiterentwicklung im Range Rover Sport arbeitet 70 Millisekunden schneller als im Vorgängermodell, was eine um 30% kürzere Reaktionszeit ermöglicht.
Bei dynamischen Kurvenfahrten erweist sich auch das optional für den Range Rover Sport erhältliche Torque Vectoring als nützlicher Helfer. An die Bremsanlage gekoppelt, simuliert die Lenkhilfe ein Differenzial mit Torque Vectoring-Funktion, um Haftung und Lenkverhalten in der Kurve zu verbessern. Das Verfahren greift auf die dynamische Stabilitätskontrolle zurück und wertet mithilfe von Gierratensensoren 100 Mal pro Sekunde Fahrzeugdaten aus. Auf Basis der gewonnenen Informationen passt es die Antriebskraft zu den vier Rädern permanent an, indem es etwaigen Untersteuertendenzen durch nicht wahrnehmbare Bremseingriffe entgegenwirkt. Die kurvenäußeren Räder erhalten indes mehr Antriebsmoment, was zur Stabilität des Fahrzeugs beiträgt und maximale Traktion und Lenkpräzision sicherstellt.