Bei der diesjährigen Silvretta Classic (02.-05. Juli 2009), der alljährlich veranstalteten Klassiker-Bergrallye im österreichischen Montafon, geht erstmals ein Team von M.I.T.E. ("Miteinander, Insieme, Together, Ensemble") an den Start. Die von
Lancia unterstützte Organisation ermöglicht seit 1998 sehbehinderten und blinden Menschen die Möglichkeit, aktiv Motorsport zu betreiben.
In dem bei der Silvretta Classic an den Start gehenden legendären Stratos HF, mit dem Lancia zwischen 1974 und 1976 3 Mal in Folge zum Rallye-Markenweltmeister avancierte, wird der blinde Copilot Enrico Mussinelli für die Fahranweisungen und Kommandos zuständig sein, während am Steuer der Argentinier Daniel Claramunt agiert. Großer Unterschied zu den "sehenden" Teams - und zugleich ein faszinierender Beleg für die Anpassungs- und Lernfähigkeit der menschlichen Sinnesorgane: Die Roadbook-Einträge sind in die Braille-Punktmusterschrift übersetzt und werden mit den Fingerspitzen gelesen.
Vom Lancia Stratos entstanden zwischen 1972 und 1975 rund 500 Fahrzeuge. Er wird von einem 2,4 Liter großen V6-Triebwerk, das auch als "Dino" bekannt ist, angetrieben und leistet zwischen 280 PS und 550 PS. Mit seiner von Bertone entworfenen charakteristischen Keil-Karosserie gewann der Lancia Stratos 4-mal die Rallye Monte Carlo, 5-mal die Tour de France Automobile, dreimal den Giro dItalia, 3-mal die Tour de Corse und sechsmal die Rallye San Remo. Neben den bereits erwähnten WM-Titeln in der Markenwertung, holte Stratos-Fahrer Sandro Munari 1977 auch den World Rally Drivers Cup, den Vorgänger der Rallye Weltmeisterschaft. Und auch im europäischen Championat gewannen die Stratos-Fahrer Darniche (1976 & 1977) und Carello (1978) 3-mal in Folge die Gesamtwertung.