Mit 90,4 Cent beim Diesel und 1,121 Euro beim Super liegen die durchschnittlichen Kraftstoffpreise an deutschen Tankstellen derzeit schon deutlich zu hoch. Dennoch ist zu befürchten, dass die Mineralölkonzerne - wie schon so oft - mit Beginn der Osterreisewelle noch einmal zusätzlich aufschlagen werden. Nach Ansicht des ADAC gäbe es für eine solche Preisgestaltung keine plausible Begründung. Im Gegenteil: Aufgrund der derzeitigen Marktsituation müsste der Kraftstoffpreis sogar leicht sinken. Eine weitere Anhebung wäre somit ausschließlich darauf zurückzuführen, dass die Mineralölgesellschaften am Feiertagsverkehr und an den Ferienreisewellen kräftig verdienen wollen.
Doch die Autofahrer sind diesem Verhalten der Mineralölkonzerne nicht hilflos ausgeliefert. Sie haben einige Möglichkeiten, teuren Anbietern ein Schnippchen zu schlagen. Je nach Urlaubsziel kann man mit dem Tanken warten, bis man an Ort und Stelle ist. In vielen Nachbarländern Deutschlands ist der Kraftstoff weit billiger als bei uns. So kostet Diesel in Frankreich derzeit nur rund 82 Cent, Super 1,03 Euro. Noch günstiger ist es in Österreich (78 Cent/91Cent). In der Schweiz profitieren die Fahrer von Benzin betriebenen Fahrzeugen und wer nach Westen oder Osten fährt, findet in Polen oder in Luxemburg ein wahres Paradies in Sachen preiswert tanken.
Auch wer nur innerhalb Deutschlands verreist, kann von den starken regionalen Preisunterschieden profitieren. Regionale und lokale Preisvergleiche können Osterreisende unter www.adac.de im Internet anstellen. Wer auf Autobahnen unterwegs ist, sollte nicht bis zum letzten Tropfen mit dem Nachtanken warten. Autobahntankstellen sind meist teurer als Tankstellen in kleinen Orten, die teilweise nur wenige hundert Meter abseits der Autobahn liegen. Die heute in vielen Fahrzeugen üblichen großen Tanks erlauben bei sparsamer Fahrweise mitunter Reichweiten von bis zu 1000 Kilo-meter mit einer Tankfüllung. Deshalb kann man mit dem Tanken gezielt so lange warten, bis man auf ein relativ günstiges Angebot stößt. Würden sich alle Autofahrer entsprechend preisbewusst verhalten, könnten sich die Ölkonzerne willkürliche Preistreibereien wie im Augenblick nicht leisten.