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Reisen Kanadas Osten - Natur pur und französisches Flair entlang des St. Lorenz Stroms

Reisen & Urlaub


Kanadas Osten - Natur pur und französisches Flair entlang des St. Lorenz Stroms

Kanada ist Sehnsuchtsland. Das Land vereint wie kein anderes in der Welt wildromantische Erlebnisse in unberührter Natur mit dem Kulturleben hochmoderner Metropolen. Der französisch- und englischsprachige Osten Kanadas weist auf die kulturellen Wurzeln der Besiedelung des neuen Kontinents hin. Eine Tour durch die östlichen Provinzen Quebec und Ontario ist eine unvergessliche Reise. Am besten, man erschließt sich das Land mit einem Mietwagen zu einer individuellen Tour.

Wo schon Grace Kelly in Quebec übernachtete

Von Deutschland aus erreicht man den Osten Kanadas am besten mit Direktflügen nach Toronto oder Kanada. Mit einem Zwischenstopp geht’s aber auch nach Quebec – der ideale Startpunkt für eine Tour. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz empfängt die Besucher mit französischem Flair. Die Grande Allée ist eine Prachtmeile, vergleichbar den Champs Elysées in Paris. An ihr liegen nicht nur das Parlament, sondern auch unzählige charmante Lokale mit einem pulsierenden Nachtleben. Gleich einem mächtigen Schloss thront das Luxushotel Chateau Frontenac über der Altstadt mit ihren engen Gassen, Treppen und kleinen französisch geprägten Steinhäusern. Das Hotel ist das Wahrzeichen der Stadt. Hier tagten und übernachteten schon Churchill, US-Präsident Roosevelt, die Queen oder Grace Kelly. Die Wiesen auf dem Hochplateau des Cap Diamant laden zum Picknick mit Blick über den St. Lorenz Strom.

Free Willy in Tadoussac

Rund 200 Kilometer nördlich von Quebec liegt Tadoussac an der Mündung des Saguenay-Flusses in den St. Lorenz Strom. Das Städtchen ist bekannt für eine der größten Natur-Attraktionen Kanadas – dem Whale-Watching. Hier tummeln sich Zwergwale, Blauwale, Finnwale oder Belugawale in freier Wildbahn. Mit Glück kann man auch Orcas beobachten.

Spontankonzert mit den Stones in Montreal

In südwestliche Richtung geht es von Quebec aus entlang des St. Lorenz Stroms nach Montreal, der Kulturmetropole der Provinz Quebec. Die Altstadt Vieux Montreal ist traumhaft gelegen am Strom mit seinen vorgelagerten Inseln. Die Rue Ste. Catherine oder das Quartier Petit Italie laden zum Shoppen und Schlemmen. Montreal hat auch eine lebendige Musikszene. Rund um den Boulevard St. Laurent und die Rue St. Denis laden Clubs Musikliebhaber ein. Hier traten in einem winzigen Kellerclub sogar schon die Rolling Stones zu einem Spontan-Konzert auf. Angekündigt hatte der Club-Betreiber das wenige Stunden vorher mit einem einfachen Kreideschild vor der Tür: "Tonight: The Stones". Hierzulande würde jeder so etwa für einen Witz halten. In Montreal passiert das einfach so.

Fototermin mit den Bärenfell-Mützen in Ottawa

Nahe Montreal markiert der Fluss Ottawa die Grenze zur englischsprachigen Provinz Ontario. Und die nahegelegene kanadische Hauptstadt Ottawa präsentiert sich auch gleich very british. Das Parlamentsgebäude trägt deutliche Anleihen des Big Ben in London. Sehenswert ist der stündliche Wachwechsel vor dem Palast des Staatspräsidenten begleitet von Dudelsack-Klängen. Streng und ohne eine Regung verharren die Wachsoldaten mit ihren roten Jacken und gewaltigen Bärenfellmützen an ihrem Platz. Sie sind aber ganz freundlich. In ihren Pausen posieren sie gerne mit Touristen für Fotos. Gewöhnungsbedürftig britisch ist hier auch die Speisekarte. Eine Spezialität der Region ist Pontine – Pommes mit ordentlich Cheddar Käse und einer heißen braunen Soße verschmolzen.

Bärenstarkes Erlebnis im Algonquin Provincialpark

Gut 100 Kilometer westlich von Ottawa entführt der Algonquin Provincialpark in die unberührte Natur Kanadas und eignet sich somit besonders gut für einen Road-Trip. In dem über 100 Jahre alten Nationalpark begegnen Besucher Elchen, Wölfen oder auch einer Bären-Familie, die unbekümmert die Straße quert. Das Besucherzentrum informiert nicht nur zur Artenvielfalt und traumhaften Wanderwegen. Mit einem Kanu kann man von hier aus das Reservat auch über ein weites Netz an Flüssen und Seen erkunden.

Vom CN-Tower in Toronto zu den Niagara-Fällen schauen

Toronto am Ontariosee ist die größte Stadt und das Wirtschaftszentrum Kanadas. Das Wolkenkratzer-Zentrum erinnert an der Yonge Street / Ecke Dundas an den New Yorker Times Square. Das Wahrzeichen der Stadt ist der 553 Meter hohe CN-Tower – lange Zeit das höchste Gebäude der Welt. Er gilt als eines der sieben modernen Weltwunder. Besonders spektakulär ist der Edge Walk in 356 Metern Höhe. Der nur 1,50 Meter breite Steg führt rund um den Turm, ein Außengeländer gibt es nicht. Mutige müssen den Rundlauf mit einem Klettergeschirr gesichert wagen. Von der weiteren Aussichtsplattform Sky Pod aus sieht man mit Glück sogar die Gischt der 120 Kilometer entfernten Niagara-Fälle.

Memories of Heidelberg – Kunstvolle Quilts von den Mennoniten-Frauen

Keine 50 Kilometer westlich von Toronto heißen die Orte Helmhausen, Hamburg oder Heidelberg und die Straßen mitunter Herrgott Road. Die Region ist Heimat der Mennoniten. Die strenggläubigen ursprünglich aus Deutschland und den Niederlanden eingewanderten Christen pflegen noch einen Lebensstil wie vor 200 Jahren. Die Frauen tragen lange bunte Kleider mit altertümlich anmutenden Häubchen. Sie fahren kleine schwarze schmucklose Pferde-Kutschen. Für sie sind Parkplätze mit der Aufschrift "Horse and Buggy" und Seitenstreifen auf den Straßen reserviert. Als kostbares Kunsthandwerk nähen die Frauen hochwertige Quilts – kunstvoll gestaltete Decken. Ein begehrtes aber mit Preisen von rund 800 Dollar auch sehr exklusives Souvenir.


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