Jugendtour fährt mit erdgasbetriebenen Fahrzeugen

Fahrzeuge mit Erdgasantrieb überzeugen nicht nur durch niedrigen Verbrauch und günstige Betriebskosten. Auch beim Abgas brauchen sie den Vergleich mit Autos mit Diesel- oder Benzinmotoren nicht zu fürchten. Deshalb sind in diesem Jahr auch die Teilnehmer der Verkehrssicherheitstour Paris-Berlin, die der ADAC gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und Michelin veranstaltet, mit Erdgas unterwegs. Partner der Jugendtour sind Gaz de France sowie die E.ON Ruhrgas AG.

Kathrin Dobbrott ist als ADAC-Motorwelt-Fahrerin mit einem Opel Zafira bei der Paris-Berlin mit dabei. "Zuerst hatte ich ja ein wenig Hemmungen beim Tanken, denn es ist einfach etwas Neues, Erdgas zu tanken. Aber jetzt habe ich gesehen, es ist ganz leicht und eine saubere Lösung für unsere Umwelt", so die 23-jährige Berlinerin.

Noch sind Erdgasfahrzeuge bei uns eher selten. Der Bestand von etwas über 20.000 Ende 2003. wächst aber mit knapp 50 Prozent in Deutschland am stärksten in allen EU-Ländern. Bis zum Jahr 2011 wird mit einer halben Million Erdgasautos in Deutschland gerechnet. Ein Kilo Erdgas kostet derzeit rund 70 Cent. Da man mit einem Kilo Erdgas etwa so weit fahren kann wie mit 1,5 Litern Benzin, reduzieren sich die Ausgaben für Kraftstoff zusätzlich (um 50 Prozent gegenüber Benzin und um 30 Prozent gegenüber Diesel). Mehr als 10 Euro beträgt die Tankrechnung selten.

Das Erdgas-Tankstellennetz in Deutschland wird mit Nachdruck ausgebaut. Derzeit gibt es rund 460 Stationen. Bis 2006 soll die 1.000er-Grenze erreicht werden. Die Standorte der Tankstellen werden dabei so ausgewählt, dass das Angebot möglichst flächendeckend ist und auch Autobahnen nicht zu kurz kommen. In Frankreich, mit seinen gut 1.500 erdgasbetriebenen Stadtbussen, wird man ab 2005 ganz gezielt auch dem Pkw-Endkunden ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot machen.

Das Angebot an serienmäßigen Erdgasfahrzeugen ist allerdings noch ein-geschränkt. Den Markt teilen sich 8 Hersteller mit heute 14, Ende 2005 jedoch schon 23 Modellen. Die Palette reicht vom kleinen Fiat Punto bis zum großen Volvo S80 oder der Mercedes E-Klasse. Bei den leichten Nutzfahrzeugen gibt es ein zusätzliches Angebot von 6 Herstellern mit derzeit 9 Modellen, die bis Ende 2005 auf 15 Modelle und mindestens einem weiteren Hersteller erweitert werden. Auch eine Umrüstung älterer Fahrzeuge ist möglich.