Bei extrem launischen Wetter erwies sich die richtige Reifenwahl als entscheidend im Kampf um den Sieg beim 5. Lauf zur japanischen Super GT-Serie in Sugo. Sah es bei hochsommerlichen Temperaturen zunächst nach einem weiteren Erfolg der aus der Pole-Position gestarteten
Nissan-Crew Ronnie Quintarelli/ Hironobu Yasuda aus, behielten nach 81 Runden die GT-R-Werkspiloten Satoshi Motoyama und Benoit Treluyer das bessere Ende für sich. Weil sie zur richtigen Zeit die richtigen Reifen auf ihrem
Nissan hatten. Nach dem 2. Saisonsieg dem 4. in 5 Läufen für den Typ GT-R machten die amtierenden Meister einen Riesensprung von Platz 7 an die Spitze der Meisterschaftstabelle. Zugleich war es nach 15-jähriger Durststrecke der 1. Sieg eines
Nissan bei einem GT500-Rennen in Sugo.
Der Meisterschaftslauf auf der 3,704 km langen Piste begann bei strahlendem Sonnenschein. Auf der Pole: der auf Michelin-Reifen stehende Hasemi-GT-R von Quintarelli und Yasuda, Sieger des vorangegangenen (Hitze)rennens in Sepang (Malaysia). Mit einer Traumzeit von 1.16,284 Minuten war der Italiener satte 0,537 Sekunden schneller als der Daisuke Ito im Lexus SC 430 gefahren. Ins GT-R-Sandwich genommen wurde der Lexus vom drittplatzierten Kondo-GT-R mit J.P. Lima de Oliveira und Seji Ara. Dämpfer für die ursprünglich viertschnellsten Motoyama/Treluyer sie wurden wegen Überfahrens einer gelben Flagge auf P6 zurückgestuft.
Quintarelli führte nach dem Start nur 8 Runden, ehe er beim Überrunden eines GT300-Wagens aufgehalten wurde und Wirdheim im Lexus vorbeischlüpfen lassen musste. Hinter dem Schweden formierten sich zunächst 3 GT-R, in der Reihenfolge Quintarelli, de Oliveira und Motoyama.
Der Wendepunkt des Rennens kam in Runde 26. Aus einem nun stark bedeckten Himmel fielen erste Regentropfen. Als erster GT-R-Pilot wechselte de Oliveira auf Regenreifen kam damit aber nicht zurecht und endete abgeschlagen als 13. Auch Quintarelli/Yasuda büßten viel Zeit ein: Nach zwischenzeitlichem Rückfall ans Ende des Feldes kamen sie bei nachlassendem Regen und erneutem Wechsel auf Slicks immerhin noch bis auf Platz 9 vor.
Die perfekte Strategie gelang dagegen der NISMO-Werksequipe: Motoyama kam nach 29 Runden an die Box, wo er im Gegensatz zum führenden Lexus Intermediates aufziehen ließ. Nachdem auch alle anderen Reifen gewechselt hatten, hockte Motoyama-Adjutant Treluyer dem führenden Lexus mit Ito bereits dicht im Nacken. Als nach zwei Dritteln der Distanz der Regen nachließ, stand der mit "Full wet tyres" bestückte SC 430 auf verlorenem Posten. Seine extrem weichen Pneus fraßen den Gummi weitaus gieriger als die Intermediates des Verfolgers. In Runde 66 gelang der Führungswechsel daher fast kampflos bis zum Ziel addierte sich der Vorsprung des siegreichen GT-R noch auf 21 Sekunden.
NISMO-Teamdirektor Suzuki war überglücklich: "Unsere Strategie funktionierte perfekt. Beim Stop setzten wir auf Regenreifen mit handgeschnitzten Profilrillen, ideal für leichten Regen." Treluyer: "Als ich übernahm, war es kurze Zeit noch sehr nass, da musste ich höllisch aufpassen. Aber als der Regen dann nachließ, waren wir mit dieser Reifenwahl am Besten bedient." Motoyama: "Nissan war sich ziemlich sicher, dass es während des Rennen anfangen würde zu gießen. Als es dann tatsächlich so kam, funkte ich ständig Informationen über die Streckenbedingungen und die Stärke des Regens zur Box. Damit sowie mit den eigenen und fremden Rundenzeiten versorgt, erarbeitete unsere Crew den idealen Zeitpunkt zum Reifenwechsel. So ist dieser Sieg eine Leistung des gesamten Teams."
ERGEBNIS 300 km von Sugo
- Distanz: 81 Runden à 3,704 km = 300,044 km
- Wetter: trocken, dann nass, am Ende abtrocknende Strecke.
- Zuschauer: 26.000
1. | Motoyama/Treluyer | Nissan GT-R | 1:59.33,479 Std. | BS |
2. | Couto/Hirate | Lexus SC430 | 21,062 Sek. zur. | DL |
3. | Michigami/Kogure | Honda NSX | 25,012 Sek. zur. | BS |
4. | Ide/Hosokawa | Honda NSX | 26,475 Sek. zur. | BS |
5. | Ito/Wirdheim | Lexus SC430 | 54,864 Sek. zur. | BS |
6. | Kaneishi/Tsukakoshi | Honda NSX | 1.22,350 Min. zur. | BS |
7. | Wakisaka/Lotterer | Lexus SC430 | 1 Rd. zur. | BS |
8. | Matsuda/Philippe | Nissan GT-R | 1 Rd. zur. | BS |
9. | Quintarelli/Yasuda | Nissan GT-R | 1 Rd. zur. | MI |
10. | Tachigawa/Lyons | Lexus SC430 | 1 Rd. zur. | BS |
... | | | | |
13. | de Oliveira/Ara | Nissan GT-R | 3 Rd. zur. | YH |
Reifen: YH = Yokohama, BS = Bridgestone, DL = Dunlop, MI = Michelin
Meisterschaftsstand nach 5 von 9 Läufen:
1. | Motoyama/Treluyer | Nissan GT-R | 43 Punkte |
2. | Wakisaka/Lotterer | Lexus SC430 | - 4 Punkte |
3. | de Oliveira/Ara | Nissan GT-R | -6 Punkte |
4. | Firman/Izawa | Honda NSX | - 10 Punkte |
5. | Michigami/Kogure | Honda NSX | - 11 Punkte |
6. | Kaneishi/Tsukakoshi | Honda NSX | - 12 Punkte |
7. | Tachigawa/Lyons | Lexus SC430 | - 14 Punkte |
8. | Quintarelli/Yasuda | Nissan GT-R | - 17 Punkte |
| Matsuda/Philippe | Nissan GT-R | - 17 Punkte |
10. | Ito/Wirdheim | Lexus SC430 | -23 Punkte |