Handy-Notruf kann geortet werden

Die Notrufzentrale der Autoversicherer in Hamburg kann ab sofort alle Handy-Notrufe innerhalb von Sekunden orten. Die Einführung der neuen Technik war notwendig geworden, da die Zahl der Notrufe deutscher Autofahrer per Mobiltelefon steigt und jeder dritte Handy-Anrufer seinen Standort nicht genau angeben kann, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag in Hamburg mitteilte.

Für die Notrufnummer 0800 NOTFON D (was nach der Buchstabenbelegung der Tasten der Nummer 0800-6683663 entspricht) haben die Versicherer mit allen deutschen Netzanbietern Verträge abgeschlossen. Nach Einverständnis des Anrufenden werden die Koordinaten der entsprechenden Funkzelle mit den Straßennetzdaten verknüpft und bei Bedarf an die jeweils zuständige Leitstelle weitergegeben. Während im Großstadtbereich die Position zum Teil auf den Meter genau angegeben werden kann, lässt sich den Angaben zufolge ein Standort in ländlichen Gebieten manchmal nur im Umkreis von knapp acht Kilometern errechnen.

"Für eine Ortungsmöglichkeit jedes Handy-Notrufs bestand dringender Handlungsbedarf", sagte der Geschäftsführer der GDV-Notrufzentrale, Heiko Beermann. Im vergangenen Jahr gingen laut GDV rund 90 000 Notrufe über Mobiltelefon in der Hamburger Zentrale ein. Für das Jahr 2004 sei mit einem Zuwachs der Notrufe per Handy um zehn Prozent zu rechnen. Beermann zufolge verfügen in Deutschland derzeit etwa 23 Millionen Führerscheinbesitzer über ein Handy. Von den bundesweit mehr als 20 000 Notrufsäulen an den Autobahnen und Landstraßen erhält die Hamburger Zentrale rund 425 000 Notrufe jährlich. Die Notrufzentrale ist 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr besetzt. Insgesamt sind dort 230 Mitarbeiter beschäftigt, die jährlich mehr als zwei Millionen Vorgänge bearbeiten.