Mit legendären Sportwagen aus drei Epochen der Automobilgeschichte tritt die BMW Group Classic bei der elften Rallye Hamburg-Berlin-Klassik (HBK) dem Blanken Hans entgegen, wie die Nordsee bei Sturm und Hochwasser genannt wird. Zu hoffen ist, dass die Wellen an den Rallye-Tagen vom 13. bis zum 15. September 2018 nicht ganz so hoch schlagen die Wogen der Begeisterung bei den Zuschauern am Straßenrand sind dagegen bekanntermaßen groß. Die BMW Group Classic nimmt die HerausForderungen besonders sportlich an und schickt einen BMW 328 aus den 1930er-Jahren sowie einen BMW 3.0 CSL aus den frühen und einen BMW M1 aus den späten 1970er-Jahren in das Gleichmäßigkeitsrennen.
Die dreitägige Tour unter dem Motto Klassiker auf Nordseekurs beginnt am Donnerstag, 13. September 2018, am Schuppen 1 an der Weser in Bremen. Dort befindet sich das hansestädtische Oldtimerzentrum mit Ausstellung, Werkstätten sowie Klassiker-Handel und -Vermietung. Der Prolog führt durch die Hansestadt und ins Umland über Syke, Verden an der Aller und Thedinghausen zurück nach Bremen. Am Freitag rollt der Konvoi über den Schlossplatz in Oldenburg, durch Bad Zwischenahn und am Flugplatz in Westerstede-Felde vorbei direkt an die Nordsee nach Neuharlingersiel. Über Jever geht es danach wieder landeinwärts zum Schloss Gödens in Sande und zurück nach Bremen.
Am Sonnabend ist das erste Ziel Worpswede. Über Zeven und Rothenburg an der Wümme führt die Rallye zum Heidepark Soltau, dann fährt der Konvoi weiter über Egestorf und Winsen an der Luhe zum Ziel nach Hamburg, wo am Abend die elfte Hamburg-Berlin-Klassik in der Fischauktionshalle ausklingt. Auf dem Weg durch Ostfriesland, an der Nordseeküste entlang und durch die Lüneburger Heide sehen die Teilnehmer nicht nur malerische Dörfer und Kleinstädte, Windmühlen, Schlösser und Deiche, sondern absolvieren auch diverse Wertungsprüfungen, bei denen sie ihr Fahr- und Zeitgefühl unter Beweis stellen.
Damit unterscheiden sich die AnForderungen deutlich von jenen, die der BMW 328 in den 1930er- und 1940-Jahren meisterte. Damals war der Zweisitzer mit seinem kraftvollen Reihensechszylinder-Motor vor allem schnell bei seinem ersten Auftritt 1936 auf dem Nürburgring ebenso wie bei der Mille Miglia 1940, die er mit neuer Bestzeit gewann. Der BMW 328 war der Konkurrenz vor allem aufgrund seines geringen Gewichts, seiner strömungsgünstigen Karosserie und seiner agilen Fahreigenschaften überlegen und verkörperte damit ein neues Konstruktionsprinzip für Sportwagen. Heute ist der elegante Roadster eine begehrte Rarität. Zwischen 1937 und 1941 entstanden nur 464 Exemplare des BMW 328. In einem von ihnen unternimmt die zweifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf, Katarina Witt, gemeinsam mit dem Leiter der BMW Group Classic, Ulrich Knieps, die Klassiker-Fahrt durch Norddeutschland.
Viel Kraft aus sechs Zylindern und ein geringes Gewicht waren auch die Erfolgsfaktoren des BMW 3.0 CSL. Der Zweitürer, der die Abkürzung für Coupé, Sport, Leichtbau in der Modellbezeichnung trägt, wurde zu Beginn der 1970er-Jahre speziell für den Rennsport entwickelt und übertraf alle Erwartungen. Insgesamt sechsmal sicherte sich BMW mit diesem Modell die Tourenwagen-Europameisterschaft, zuletzt im Jahr 1979.
Bei BMW hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine neue Ära des Motorsports begonnen ausgelöst vom BMW M1. Das Mittelmotor-Coupé war 1978 das erste von Grund auf neu konstruierte Modell der BMW Motorsport GmbH. 1979 und 1980 begeisterte der BMW M1 die Fans bei den Procar-Rennen im Rahmen der Formel-1-Läufe in Europa, während die Straßenversion des keilförmigen Renners als schnellster deutscher Seriensportwagen beeindruckte. Anlässlich seines 40. Geburtstags lässt es der Jubilar bei der Hamburg-Berlin-Klassik deutlich ruhiger angehen, wenngleich sein prominenter Fahrer auch über fundierte Wettkampferfahrung mit der Rennversion des BMW M1 verfügt. Der langjährige Tourenwagen-Rennfahrer und heutige BMW Group Classic Markenbotschafter Leopold Prinz von Bayern setzt auf Präzision und perfektes Timing, um den BMW M1 im Feld der mehr als 180 Rallye-Teilnehmer möglichst weit vorn zu platzieren.