Lewis Hamilton erzielte beim Großen Preis von Spanien den 55. Sieg in seiner F1-Karriere seinen zweiten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und seinen zweiten in dieser Saison. Valtteri Bottas erlebte in Runde 39 seinen ersten Ausfall als Silberpfeil-Pilot in Folge eines mechanischen Defekts. Hamilton fuhr zum dritten Mal in dieser Saison die schnellste Rennrunde die 50. schnellste Runde in der Formel 1 für die Marke mit dem Stern. Lewis Hamilton (98 Punkte) verringerte seinen Abstand in der Fahrer-Weltmeisterschaft auf Sebastian Vettel (104 Punkte) auf nur noch sechs Punkte, Valtteri (63 Punkte) liegt 35 Punkte hinter ihm auf Rang drei. Mercedes-AMG Petronas Motorsport (161 Punkte) führt die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit acht Punkten Vorsprung auf
Ferrari (153 Punkte) an.
Lewis Hamilton
Das war ein richtig gutes Wochenende und ein großartiger Weg, um mich nach Russland zurückzumelden. Das war der beste Zweikampf, an den ich mich seit langem erinnern kann. Das war super, dafür fahren wir Rennen. Deshalb fangen wir an, Rennen zu fahren. So muss es an jedem Rennwochenende aussehen. So ein enger Zweikampf gegen einen viermaligen Weltmeister ist fantastisch. Ich habe am Start einen Platz verloren und sah Sebastian an mir vorbeifliegen. Er war so schnell da vorne und ich musste alles geben, um an ihm dran zu bleiben, damit er mir nicht davonfährt. Ich achtete im ersten Stint auf meine Reifen und blieb relativ nah dran. Auf den Medium-Reifen und nach dem zweiten Stopp war es dann schwieriger, mit ihm mitzuhalten. Wir kamen sehr nah zusammen heraus, es war super eng in der ersten Kurve. Er ließ mir nicht viel Platz, es war eng! Ich dachte, dass Seb mich am Ende des letzten Stints einholen würde. Aber ich habe es geschafft. Vielen Dank an mein Team. Die Strategie und die Boxenstopps sowie die Arbeit aller in der Fabrik, die sehr hart an diesen Upgrades gearbeitet haben, haben diesen engen Zweikampf mit Ferrari erst ermöglicht.
Valtteri Bottas
Das war ein hartes Wochenende. Wir hatten ab dem Training Probleme, als wir am Samstagvormittag auf den alten Motor zurückwechseln mussten. Heute hatten wir dann im Rennen einen Motorschaden. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht mehr darüber. Wir wussten, dass es mit Blick auf die Laufleistung ein Risiko war, auf die alte Power Unit zurückzugreifen. Aber wir hatten keine andere Wahl, wenn wir am Qualifying teilnehmen wollten. Immerhin haben wir heute trotz des Ausfalls mehr Punkte als Ferrari geholt. In der ersten Kurve war es sehr eng. Ich hatte einen guten Start, aber ich hatte keinen Platz zum Ausweichen. Ich versuchte, die Kollision zu vermeiden, aber ich berührte Kimi. Lewis war auf einer anderen Strategie. Ich blieb länger draußen. Wir versuchten, eine Ein-Stopp-Strategie umzusetzen. Aus diesem Grund war ich zu diesem Zeitpunkt langsamer unterwegs. Die Strategie hätte aufgehen können. Aber durch das virtuelle Safety Car bekamen die Jungs vor mir einen Boxenstopp geschenkt. Wir hätten heute beide auf dem Podium stehen müssen. Es ist immer enttäuschend, wenn man nicht ins Ziel kommt. Aber wir werden uns aufraffen und wieder angreifen.
Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef
Das war ein grandioser Grand Prix. Mehr Rad-an-Rad-Racing geht nicht und das auch noch im Kampf um den Sieg. Einfach fantastisch. Dieser Sieg gebührt dem gesamten Team. Lewis zeigte eine großartige Leistung, unsere Strategie-Mannschaft traf super Entscheidungen, Valtteri verteidigte sich sehr gut und wir absolvierten den schnellsten Boxenstopp des Rennens. Zudem war das Auto mit unserem Upgrade sehr konstant. Heute kam für uns alles zusammen. Nach dem Positionsverlust am Start war es aber keineswegs ein einfaches Rennen. Wir waren im Hintertreffen und als Vettel einen frühen Undercut versuchte, ließen wir Lewis länger draußen und wechselten auf den Medium-Reifen. Das sollte uns die Möglichkeit geben, am Ende mit einem weiteren frischen Satz Soft-Reifen zu fahren. Danach nutzten wir das VSC perfekt aus und gingen ein Risiko ein, indem wir fast das halbe Rennen auf einem Satz Soft-Reifen absolvierten. Wir dachten, dass es aufgehen würde. Aber es war von Anfang ein eine knappe Geschichte. Danach kam es auf eine brillante Leistung am Lenkrad sowie dem Umgang mit den Reifen und dem Motor bis ins Ziel an. Es war jedoch kein perfekter Tag: Wir verloren ein Auto durch einen technischen Defekt. Nach der Berührung in der ersten Kurve hatte Valtteri ohnehin schon mit einem beschädigten Auto zu kämpfen. Er fuhr trotzdem ein gutes Rennen und die Ein-Stopp-Strategie hätte aufgehen können bis das VSC kam. Heute kam allerdings nur ein Ferrari ins Ziel, somit konnten wir unsere Führung in der Konstrukteurs-Wertung trotz des Ausfalls ausbauen. Es sollte der Tag von Lewis sein, der eine überlegene Leistung zeigte. Ich wurde deshalb gefragt, ob Lewis nun zurück sei. In Wahrheit war er aber niemals weg genau das hat er heute bewiesen.
James Allison, Technischer Direktor
Grands Prix wie dieser sind der Grund dafür, warum wir Rennen fahren. Siege sind immer schön. Aber wenn du nach einem richtigen Schwergewichts-Kampf über die vollen zwölf Runden auf diese Art und Weise gewinnst, dann gibt es nicht Besseres. Vor allem wenn du auf dem Weg dorthin alle möglichen Fragen über den Reifenabbau, die anderen Teams und das Fahrzeugverhalten beantwortet hast und dann einen Fahrer am Höhepunkt seines Könnens erlebst, wie es heute bei Lewis der Fall gewesen ist. Es war ein harter Schlag, das zweite Auto nicht ins Ziel zu bringen. Wir werden uns sehr genau ansehen, was bei Valtteri passiert ist. Aber der süße Sieg ist ein kleiner Ausgleich für den bitteren Ausfall.