Das Mild Seven
Renault F1-Team beendete den ersten Großen Preis der Türkei in der Geschichte der Formel 1 mit dem zweiten Rang für Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella auf Platz vier. Damit erkämpfte sich das französisch-britische Werksteam 13 WM-Punkte und verteidigte seine Führung in der Konstrukteurswertung. Durch seinen zweiten Platz büßte Alonso lediglich zwei Punkte auf seinen Verfolger Kimi Räikkönen ein und liegt nun in der Fahrertabelle mit 24 Zählern vorn.
Renault F1-Pilot Fernando Alonso nahm den Großen Preis der Türkei vom dritten Startplatz aus in Angriff und verteidigte diese Position auch während der ersten Runde. Dann gelang es ihm, seinen Teamkollegen Giancarlo Fisichella zu überholen. Fortan konzentrierte sich der Tabellenführer mit einer konstant schnellen Fahrt auf seine Zweistopp-Strategie. Fünf Runden vor Rennende lag er auf Rang drei hinter Juan Pablo Montoya, als dieser als Folge einer Kollision bei einem Überrundungsmanöver von der Strecke abkam. Dadurch übernahm Alonso in der vorletzten Runde wieder Platz zwei und verteidigte dieses Resultat bis ins Ziel.
Giancarlo Fisichella im zweiten Renault R25 konnte von der zweiten Startposition aus das Duell um die erste Kurve für sich entscheiden und in Führung gehen. Da er jedoch Probleme hatte, seine Reifen auf die optimale Betriebstemperatur zu bringen, kam er Ausgangs der Kurve 10 kurz von der Ideallinie ab. Er verlor Schwung und musste am Ende der Geraden seinen Verfolger Räikkönen wieder passieren lassen, bevor eine Runde später auch Alonso vorbei ging. Ebenfalls auf einer Zweistopp-Strategie unterwegs, wurde er zusätzlich von einem Problem bei seinem ersten Boxenhalt eingebremst. Danach kämpfte sich Fisichella vom neunten Rang wieder bis auf den vierten Platz nach vorne.
Fernando Alonso (Platz 2):
"Dieses Mal haben wir eine etwas ungewöhnliche Strategie verfolgt, die sich aber perfekt ausgezahlt hat. Da wir gestern sehr früh ins Qualifying gehen mussten, entschieden wir uns für eine vergleichsweise geringe Benzinladung. Dadurch konnten wir vordere Startplätze erringen, von Beginn an vorne wegfahren und mussten uns während des gesamten Grand Prix nicht mit langsameren Teilnehmern herumschlagen. Platz zwei und vier beweisen, dass dieser Plan aufgegangen ist. Aus meiner Sicht war mir klar, dass die McLaren schneller sein würden. Also konzentrierte ich mich darauf, mein eigenes Rennen möglichst konstant und fehlerlos zu bestreiten. Unser Renault R25 hat sich wieder als überaus zuverlässig erwiesen. Juan Pablo Montoyas Probleme spielten mir dann in die Karten. Manchmal kann man sein Glück eben doch beeinflussen – ich habe ihn die ganze Zeit unter Druck gehalten und konnte erst dadurch von seinem Ausrutscher profitieren. Und was die Meisterschaft betrifft, hätte es für mich hier in der Türkei fast gar nicht besser laufen können."
Giancarlo Fisichella (Platz 4):
"Mein Start verlief grandios, obwohl ich auf der schmutzigeren Seite der Strecke stand. Da wir eine geringere Treibstoffmenge an Bord hatten als die McLaren, waren wir klar im Vorteil. Doch mir gelang es nur mit Mühe, in den ersten Runden meine Rennreifen auf Temperatur zu bringen. Dies ist auch der Grund, warum ich noch im ersten Umlauf von der Strecke abgekommen bin und Kimi Räikkönen wieder vorbeilassen musste. Da Fernando angesichts seines leichteren Renault R25 deutlich schneller fahren konnte als ich, habe ich es ihm in der zweiten Runde nicht schwer gemacht, mich aus dem Windschatten heraus zu überholen. Bei meinem ersten Boxenstopp verlor ich Zeit, da der Tankeinfüllstutzen klemmte. Ich konnte mich jedoch vom neunten Rang wieder bis auf die vierte Position vor arbeiten. Die Balance meines Autos war richtig gut, dadurch konnte ich sehr konstante Rundenzeiten fahren und bis ans Limit gehen. Wir haben auf McLaren zwar einige Punkte in der Meisterschaft eingebüßt, doch nicht zu viel von unserem Vorsprung preisgegeben."
Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor Mild Seven Renault F1):
"Wir haben in einem für uns schwierigen Rennen ein starkes Resultat erzielt. Die McLaren waren heute wie erwartet sehr schnell. Im Qualifying probierten wir eine neue Taktik aus, die uns vordere Startplätze sicherte. Das hat sich ausgezahlt. Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella konnten erneut überzeugen. Alonso war sofort zur Stelle, als Montoya in Schwierigkeiten geriet. Und Fisichella hat sich nach dem Zeitverlust beim Boxenstopp wieder nach vorne gekämpft. Unsere Autos stellten ihre enorme Zuverlässigkeit einmal mehr unter Beweis. Zwar ist unser Vorsprung in beiden Meisterschaftswertung etwas geschrumpft, aber noch liegen wir vorne. Wichtig ist es nun für uns, schneller zu werden."
Pat Symonds (Chefingenieur Mild Seven Renault F1):
"Der Große Preis der Türkei entwickelte sich für uns zu einem schwierigen Rennen. Die McLaren waren wie erwartet erneut enorm schnell. Aus diesem Grunde haben wir uns gestern nach dem letzten freien Training für eine Strategie mit einem sehr frühen ersten Boxenstopp entschieden, um den üblichen Problemen mit einem schlechten Startplatz von vornherein aus dem Weg zu gehen. Obwohl die Tankmanöver nicht ganz reibungslos vonstatten gingen, konnten wir die angestrebten Resultate einfahren. Beide Fahrer erledigten dabei jeweils einen grandiosen Job. Fernando Alonso fuhr einmal mehr einen aggressiven Grand Prix mit konstant schnellen Rundenzeiten, während Giancarlo Fisichella unseren Fehler bei seinem ersten Boxenhalt glänzend wieder ausbügelte. Der nächste Saisonlauf in Monza stellt uns vor völlig andere HerausForderungen. Ich gehe davon aus, dass wir dort wieder konkurrenzfähiger sein werden. Die Vorbereitungen beginnen für unsere beiden Piloten bereits in der kommenden Woche mit Testfahrten."