Der Große Preis von Deutschland erwies sich für das
Renault F1 Team als das schwierigste Rennwochenende der laufenden Saison.
Die Renault F1 Piloten Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella haben den Grand Prix von Deutschland auf den Plätzen fünf und sechs beendet. Probleme mit ihren hinteren Reifen, die zur Blasenbildung neigten, warfen beide Fahrer in entscheidenden Rennsituationen zurück und kosteten wichtige Positionen. Die Erwartung, dass Asphalttemperaturen von über 50 Grad Celsius diesem Phänomen vorbeugen würden, erfüllte sich nicht.
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses verteidigt das Renault F1 Team nach zwei Dritteln der Saison 2006 in beiden Weltmeisterschaftswertungen die Führung. Fernando Alonso behauptet mit 100 Punkten einen Vorsprung von elf Punkten auf Michael Schumacher. Giancarlo Fisichella belegt mit 49 Zählern den vierten Rang in der Fahrertabelle. Im Kampf um den Konstrukteurstitel liegt der französische Werksrennstall mit 149 Punkten weiterhin vor Ferrari (139).
Fernando Alonso (Platz 5)
"Wir waren das gesamte Wochenende nicht konkurrenzfähig. Aber wir haben unser Bestes gegeben. Ohne die Blasenbildung an den Reifen hätte ein Platz auf dem Podium für uns durchaus in Reichweite gelegen – trotz meines siebten Rangs im Qualifying. Nach dem Start kam ich gut weg und konnte beide Honda überholen. Dann jedoch setzten die Probleme mit den Pneus ein und kosteten mich zuviel Zeit, um noch um Platz drei kämpfen zu können. Mit meinem zweiten und dritten Reifensatz lief es sehr viel besser. Als sich eine Chance ergab, Jenson Button zu attackieren, griff ich nochmals an. Dabei kam ich jedoch eingangs des Motodroms kurz von der Strecke ab. Angesichts unserer Schwierigkeiten dürfen wir mit diesem Ergebnis noch zufrieden sein. Das Duell mit den Ferrari konnten wir jedoch nicht aufnehmen, das war unser Problem. Doch wir blicken optimistisch nach vorne: Beim kommenden Grand Prix von Ungarn steht uns eine völlig andere Reifenkonstruktion zur Verfügung. Ich bin sicher, dass Michelin uns auf dem Hungaroring wieder mit wettbewerbsfähigen Pneus ausrüstet. Wir müssen unsere Performance steigern und werden zurückschlagen."
Giancarlo Fisichella (Platz 6)
"Beide Renault R26 litten heute unter dem gleichen Problem, Blasenbildung an den hinteren Pneus. Mich erwischte es mit dem zweiten Reifensatz. Schon nach wenigen Runden entpuppte sich mein Rennwagen als nahezu unfahrbar. Jetzt müssen wir gründlich analysieren, warum dies passiert ist – denn es gab einige Teilnehmer mit Pneus von Michelin, die deutlich schneller fahren konnten als wir. Während des gesamten Wochenendes mangelte es uns an Konkurrenzfähigkeit. Auf der anderen Seite jedoch haben wir erneut unsere enorme Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt, beide Fahrzeuge ins Ziel gebracht und auch in diesem für uns so schwierigen Rennen wichtige WM-Punkte gesammelt. Jetzt konzentrieren wir uns auf Budapest. Bereits am Freitag geht es wieder von vorne los, und dort wollen wir auf jeden Fall aus Podium fahren."
Flavio Briatore (Geschäftsführer)
"Das wichtigste nach einem so schwierigen Rennen ist jetzt, die Ruhe zu bewahren, denn wir führen weiterhin beide Weltmeisterschaftstabellen an. Aber wir steuern einer knappen Entscheidung entgegen, so wie wir es zu Beginn der Saison vorhergesehen haben. Das ganze Wochenende war für das gesamte Team enttäuschend. Dennoch lieferten Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella einen tollen Job ab und fuhren mit beiden Autos in die Punkte. Jetzt setzen wir uns in beiden Renault F1 Standorten Enstone und Viry-Châtillon zusammen und analysieren gemeinsam mit Michelin, wo der Fehler lag. In Budapest wollen wir wieder an der Spitze mitfahren."
Pat Symonds (Chefingenieur des Renault F1-Teams)
"Es gibt nichts zu verniedlichen, das war ein sehr schwieriges Rennen für uns. Uns fehlte während des gesamten Wochenendes die nötige Schnelligkeit. Auch das Reifen-Management entpuppte sich als schwieriger als erwartet. Beide Fahrer hatten mit Blasenbildung an den hinteren Pneus zu kämpfen. Wir werden die kommenden Tage intensiv nutzen und die Ursachen gründlich analysieren. Wir unternehmen alles, was in unserer Macht steht, um bis zum Großen Preis von Ungarn wieder unsere gewohnte Performance zu erreichen."