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Sport GP der USA

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GP der USA

BMW Williams F1Nach 14 von 16 Läufen zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2003 zeichnet sich noch immer keine Dominanz ab. Sowohl der Kampf um den Konstrukteurstitel als auch die WM der Fahrer sind offen. Wer gewinnen will, muss in den verbleibenden zwei Grands Prix fehlerfrei arbeiten - und möglichst siegen. Der Große Preis der USA am 28. September wird mit größter Spannung erwartet.

Die Rennstrecke in Indianapolis gehört nicht zu den engsten Vertrauten der Formel 1. Dort wird erst zum vierten Mal gefahren, Testmöglichkeiten gibt es keine. Obendrein stellt die Strecke mit einer besonders langen Geraden und einem extrem winkligen Abschnitt im Innenraum widersprüchliche AnForderungen an die Fahrzeugabstimmung.

Juan Pablo Montoya:

Der "Brickyard" weckt sehr gute Erinnerungen in mir. In erster Linie natürlich an den Sieg bei den Indy 500 im Jahr 2000, aber auch an meine Zeit in der CART-Serie, weil mein Team in Indianapolis ansässig war. Die Atmosphäre mit der Musik und den gewaltigen Tribünen, voll mit Fahnen schwenkenden Menschen ist einfach großartig. Ich bin sicher, es werden wieder viele Kolumbianer anreisen, um mich anzufeuern. Indy ist eine Art Heimrennen für mich. Ich denke, ich kann und muss meinen Anhängern eine gute Vorstellung bieten. Unser Auto kann auf dem Speedway definitiv eine gute Figur machen. Wir haben den starken BMW Motor für die lange Gerade. Ich freue mich auf einen engen Kampf mit der Konkurrenz. Wir haben jetzt vor allem zwei Ziele im Auge: Unser Team sollte sich die Konstrukteurs-WM sichern, und ich muss zu Michael in der Fahrerwertung aufschließen und ihn, wenn irgend möglich, in den Punkten überholen. Der US Grand Prix sollte ein gutes Rennen für mich werden. Wir müssen dort das Beste aus unseren Möglichkeiten machen, denn ich weiß, dass der GP Japan Michaels Fahrstil eher entgegen kommt. Ich werde ein paar Tage früher in die USA fliegen. Zum einen, um mich zu akklimatisieren, zum anderen, um Marketing-Termine wahrzunehmen.

Ralf Schumacher:

Nachdem ich das Rennen in Monza wegen der Folgen des Testunfalls auslassen musste, gehe ich davon aus, dass ich zum Grand Prix der USA wieder hundertprozentig fit bin. Ich tue jedenfalls alles dafür, um in Indianapolis dabei zu sein. Ich bin zwar kein ausgesprochener USA-Fan, aber Indy als Hochburg des amerikanischen Rennsports: Das ist schon etwas Besonderes! Ich mag den Kurs, weil er viel Rhythmus hat - er ist sehr schnell, und man kann überholen. Dafür sorgt die lange Gerade, und speziell die erste Kurve eingangs der Steilwand ist eine gute Stelle zum Angreifen. Technisch ist die Strecke verdammt anspruchsvoll: Auf besagter Geraden, auf der man über 20 Sekunden lang Vollgas gibt, ist nichts als Power gefragt. Die haben wir, dank BMW. Im extra für die Formel 1 gebauten Infield dagegen braucht man vor allem Abtrieb in den vielen Kurven. Von daher muss man beim Set-up einen schwierigen Kompromiss finden, um diese Gegensätze in den Griff zu kriegen. Das Erlebnis aus dem Vorjahr habe ich verdaut, auch wenn ich nicht unbedingt die besten Erinnerungen daran habe: Da ist passiert, was einem eigentlich nie passieren sollte - eine Kollision zwischen Teamkollegen! Ich denke, in diesem Jahr werden alle mit großer Umsicht zu Werke gehen.

Sam Michael (WilliamsF1, Chief Operations Engineer):

Indianapolis stellt einzigartige AnForderungen. Für den größten Teil der Runde, die vielen Kurven im Innenraum, wünscht man sich maximalen Abtrieb. Für die anschließende lange Gerade, auf der über 20 Sekunden lang Vollgas gefahren wird, möchte man die Flügel so flach wie irgend möglich einstellen.

Angesichts der Leistungsdichte an der WM-Spitze kann jeder kleine Fehler die Titelhoffnungen zerstören. Im Grunde sind WM-Punkte aus dem ersten Rennen genauso wertvoll wie welche aus dem Finale. Mit dem Unterschied: In der Schlussphase bleibt keine Zeit mehr, verlorenen Boden gutzumachen.

Strategisch wird es ein interessantes Rennen. Die Frage ist: Wer traut sich mit wie wenig Kraftstoff zu fahren? Dieses Thema wird durch die Leistungsdichte von Fahrern und Fahrzeugen verstärkt. Wir haben für den US Grand Prix einige neue mechanische und aerodynamische Komponenten vorbereitet, um in den beiden entscheidenden GP wirklich alles auf dem FW25 herauszuholen.

Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):

Zeichnete sich Monza durch einen mit 73 Prozent insgesamt hohen Volllastanteil aus, ist in Indianapolis die mit über 20 Sekunden pro Runde ausgesprochen lange Dauer-Volllast auf der leicht gebogenen Geraden das entscheidende Kriterium für die Motorbelastung. Auf keiner anderen F1-Strecke wird so lang am Stück "Bleifuß" gefahren. Die Rückkehr der Formel 1 in die USA im Jahr 2000 hat BMW sehr begrüßt. Schließlich sind die Vereinigten Staaten der größte Markt des Unternehmens. Und Indianapolis als Austragungsort ist ein Kronjuwel unter den Rennstrecken. Wir haben uns für diesen technisch sehr anspruchsvollen Parcours aus Abschnitten des legendären Highspeed-Ovals und einem kurvigen Innenraum viel vorgenommen.

Wir befinden uns nun im vierten Jahr unseres Formel-1-Projektes. Dass wir bereits um die Weltmeisterschaft kämpfen können, ist der bisherige Höhepunkt einer kontinuierlichen Steigerung. Den Pokal zu gewinnen, wäre ein enormer Erfolg für unser gesamtes Unternehmen. Wir setzen alles daran, unsere Chancen zu wahren. Natürlich spielt neben dem eigenen Einsatz auch das Glück eine entscheidende Rolle. Auf jeden Fall kann man jetzt schon sagen: Wer am Ende dieser hart umkämpften Saison die Nase vorn hat, der hat den Titel auch verdient.

Zahlen und Fakten

- 2003 startet die Formel 1 zum vierten Mal in Folge zum Großen Preis der USA in Indianapolis. Die bisherigen Sieger waren Michael Schumacher (2000, Ferrari), Mika Häkkinen (2001, McLaren-Mercedes), Rubens Barrichello (2002, Ferrari).

- Der erste Grand Prix der USA fand 1959 in Sebring statt und wurde von Bruce McLaren auf Cooper Climax gewonnen. 1960 wechselte die Formel 1 nach Riverside, im Folgejahr dann nach Watkins Glen, wo bis 1980 insgesamt 20 WM-Läufe durchgeführt wurden. Von 1976 bis 1983 trat die F1 zusätzlich acht Mal zum Grand Prix USA-West in Long Beach an. Die Achtziger sahen außerdem zwei F1-Rennen in Las Vegas, eins in Dallas und sieben in Detroit. Von 1989 bis 1991 war Phoenix Austragungsort des GP der USA. Insgesamt starteten Formel-1-Fahrzeuge bisher 46 Mal in den USA.

- WilliamsF1 gewann fünf Mal in den USA: 1980 Alan Jones, Watkins Glen; 1981 Jones, Las Vegas und Long Beach; 1984 Keke Rosberg, Dallas; 1985 Rosberg, Detroit.

- Nelson Piquet siegte 1984 in Detroit mit einem Brabham BMW.

- Im Vorjahr qualifizierten sich Montoya und Schumacher für die Startplätze vier und fünf. Montoya kam trotz einer frühen Kollision mit seinem Teamkollegen als Vierter ins Ziel, Ralf Schumacher musste nach dem Zwischenfall zur Reparatur an die Box und kam letztlich als 16. ins Ziel.

- Die Rennstrecke von Indianapolis hat für Montoya eine ganz besondere Bedeutung. Im Jahr 2000 schrieb der Kolumbianer Motorsportgeschichte, als er beim legendären 500-Meilen-Rennen auf Anhieb siegte. Seit 1966 (Graham Hill) hatte niemand mehr diesen Klassiker im ersten Anlauf gewonnen.

- Die Formel-1-Rennstrecke von Indianapolis ist 4,192 km lang. Das 73-Runden-Rennen führt über eine Gesamtdistanz von 306,016 km. Die Piste bezieht 1822 Meter des beim 500-Meilen-Rennen genutzten Ovals mit ein, gefahren wird allerdings in entgegen gesetzter Richtung, im Uhrzeigersinn. Für die Formel 1 wurde ein enger, mit 13 Kurven gespickter Abschnitt im Innenraum geschaffen.

- Den Rundenrekord hält seit 2002 Barrichello (1.12,738 min), die Poleposition erzielte im vergangenen Jahr Michael Schumacher in 1.10,790.

- Das Rennen wird um 13.00 Uhr (20.00 Uhr in Deutschland) am Sonntag, dem 28. September 2003, gestartet.

- Indianapolis, Hauptstadt des US-Bundesstaates Indiana, hat etwa 800.000 Einwohner. In der Umgebung (Marion County) leben rund 1,6 Mio. Menschen. Indianapolis wurde 1821 gegründet. Geplant auf dem Reißbrett, sind die kreisförmig um das Zentrum verlaufenden Hauptstraßen charakteristisch für die Stadt. Sie haben der heute zwölftgrößten Stadt der USA den Spitzname "circle city" eingetragen.

Juan Pablo Montoya #3Geboren: 20.09.75, Bogota (COL)Nationalität: KolumbianerWohnort: Monte Carlo (MCO) Familienstand: Verheiratet mit Connie Größe: 1,68 mGewicht: 72 kgF1-Debüt: 2001, MelbourneGrands Prix : 48Polepositions: 11Siege: 3WM-Punkte insg.: 160WM-Punkte 2003: 79 (2. Platz)Schnellste Runden: 9

GP 2003 Qualifying/Rennen/PunkteAustralien: 3./2./8Malaysia: 8./12./-Brasilien: 9./Unfall/-San Marino: 4./7./2Spanien: 9./4./5Österreich: 3./Ausfall/0Monaco: 3./1./10Kanada: 2./3./6Europa: 4./2./8Frankreich: 2./2./8England: 7./2./8Deutschland: 1./1./10Ungarn: 4./3./6Italien: 2./2./8

Ralf Schumacher #4Geboren: 30.06.75, Hürth (DEU)Nationalität: DeutscherWohnort: Salzburg (AUT)Familienstand: Verheiratet mit Cora, Sohn DavidGröße: 1,78 mGewicht: 73 kgF1-Debüt: 1997, MelbourneGrands Prix : 113Polepositions: 4Siege: 6WM-Punkte insg.: 235WM-Punkte 2003: 58 (4. Platz)Schnellste Runden: 6

GP 2003 Qualifying/Rennen/PunkteAustralien: 9./8./1Malaysia: 17./4./5Brasilien: 6./7./2San Marino: 2./4./5Spanien: 7./5./4Österreich: 10./6./3Monaco: 1./4./5Kanada: 1./2./8Europa: 3./1./10Frankreich: 1./1./10England: 7./2./8Deutschland: 2./Ausfall/-Ungarn: 2./4./5Italien: Nicht gestartet

Mit 141 Punkten führt das BMW WilliamsF1 Team derzeit in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft der Konstrukteure.


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