Das
Renault F1 Team erlebte ein problemfreies Qualifying. Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella werden von den Positionen vier und sechs in das Saisonfinale starten.
Das einstündige Abschlusstraining zum Großen Preis von Brasilien endete mit einem zufriedenstellenden Ergebnis für das Renault F1 Team. Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella erreichten in der dritten Qualifying-Session die Ränge vier und sechs. Auch zuvor hatten sie sich stets unter den sechs schnellsten Teilnehmer etablieren können. Die kurze Rundenlänge des Grand Prix-Kurses von Interlagos bedeutet dabei traditionell knappe Abstände zwischen den einzelnen Formel 1-Fahrern. So trennen Fisichella gerademal sechs Hundertstelsekunden von seinem titelverteidigenden Teamgefährten.
Während die Asphalt-Temperaturen das höchste Niveau des gesamten Wochenendes erreichten, zeigten sich die beiden Renault F1 Piloten zufrieden mit dem Handling und der Balance ihrer Renault R26. Selbst auf gebrauchten Rennreifen von Michelin konnten beide noch am Ende längerer Turns mit konkurrenzfähigen Zeiten aufwarten. Die Startaufstellung deutet auf unterschiedliche Strategien und differierende Tankfüllungen der Teilnehmer hin. Das französische Werksteam ist sehr zuversichtlich, dass sich die konzentrierte Vorbereitung auf das Saisonfinale im Rennen auszahlen wird.
| FA | GF |
Teil 1 | 1:11.791 | 1:12.042 |
Teil 2 | 1:11.148 | 1:11.461 |
Super Pole | 1:11.567 | 1:11.629 |
Fernando Alonso (Platz 4):
"Mein Ziel für das Qualifying war klar definiert ich wollte einen Startplatz unter den ersten Fünf. Daher bin ich mit dem erreichten Ergebnis sehr zufrieden. Aus der zweiten Reihe ins Rennen gehen zu können entspricht komplett unserer Strategie für dieses Wochenende. Alles läuft also nach Plan. Das Problem, das Michael Schumacher im Kampf um die Pole Position eingebremst hat, hilft uns natürlich weiter sowohl mir, aber auch dem Renault F1 Team, das immer noch um die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft kämpft. Wir sind fest entschlossen, beide Titel zu gewinnen. Unsere Ausgangslage hat sich damit verbessert, dennoch wäre es verfrüht, Michael Schumacher jetzt schon abzuschreiben. An meiner Grundeinstellung wird all dies nichts ändern. Ich werde mich bemühen, morgen einen guten Start hinzulegen und um eine vordere Position zu kämpfen. Ich weiß, dass mein Renault R26 das Potenzial dazu besitzt."
Giancarlo Fisichella (Platz 6):
"Das Qualifying ist wirklich sehr eng ausgegangen. Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden, denn ich hatte mir eigentlich einen Platz in der zweiten Startreihe ausgerechnet. Immerhin kämpfe ich ja noch mit Felipe Massa um den dritten Rang in der Fahrertabelle. Damit steht mir morgen noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Doch erst in Japan habe ich bewiesen, dass ich vom sechsten Startplatz aus durchaus auf das Podium fahren kann. Also blicken wir dem Rennen optimistisch entgegen, denn die Performance unseres Renault R26 unter Grand Prix-Bedingungen gibt uns allen Grund dazu. Das Saisonfinale wird lang und anstrengend, viele Zwischenfälle sind typisch für diese Strecke. Damit kann ich zwar nicht wirklich kalkulieren, aber ich gehe aggressiv in den entscheidenden Lauf."
Pat Symonds (Leitender Ingenieur des Renault F1 Teams):
"Unser Tag ist im Prinzip genau so verlaufen, wie wir uns dies vorgestellt haben wir wollten beide Autos in der zweiten Startreihe oder zumindest ganz in der Nähe stehen sehen. Dies ist uns im Großen und Ganzen gelungen. Dabei gehe ich davon aus, dass wir im Gegensatz zu unseren Konkurrenten um uns herum für das Rennen sehr viel versprechende Benzinladungen an Bord haben. Immerhin waren wir auch in den freien Trainingssitzungen recht flott unterwegs. Dass Fernando Alonso weit vor seinem Titelrivalen ins Rennen geht, ist beruhigend. Michael Schumacher jedoch genießt unseren größten Respekt. Aus diesem Grunde bedauern wir den Defekt, der ihn heute zurückgeworfen hat und schreiben ihn noch lange nicht ab. Der morgige Grand Prix besitzt alle Zutaten, um als wirklich würdiges Saisonfinale in die Geschichte der Formel 1 einzugehen."
Denis Chevrier (Leitender Motoren-Renningenieur des Renault F1 Teams):
"Das dritte Freie Training heute morgen in Kombination mit den ersten beiden Qualifying-Session hat uns klar verdeutlicht, dass wir im Kampf um die erste Startreihe wohl kein Wörtchen mitreden würden. Also haben wir uns darauf konzentriert, die Startplätze drei und vier zu erobern alles andere hätte nur unsere Rennstrategie auf den Kopf gestellt. Das war uns die prestigeträchtige Pole Position nicht wert. Wir konzentrieren uns lieber auf den Grand Prix. Unter Rennbedingungen wartet der Renault R26 durchaus mit konkurrenzfähigem Potenzial auf, also blicken wir dem Sonntag optimistisch entgegen. Aus Sicht des Motorentechnikers freue ich mich natürlich über die hohen Höchstgeschwindigkeiten, die wir am Ende der langen Geraden erreichen. Beide Renault RS26-V8 liefen bislang ohne ein einziges Problem. Dennoch hat uns das Qualifying einmal mehr gelehrt, wie schnell sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 ändern kann. Wir lassen also nicht locker und geben für morgen noch einmal richtig Gas."