Die Temperaturen nähern sich dem zweistelligen Bereich, an den Bäumen zeigt sich das erste Grün das ist die rechte Zeit, das Fahrrad aus dem Winterschlaf zu holen. Aber bevor es damit auf große Tour geht, sollte ein gründlicher Sicherheitscheck erfolgen. Darauf weist der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hin.
Ein erster Blick sollte den Reifen gelten: Zumeist ist nach der Winterpause Aufpumpen angesagt. Durch langes Stehen mit zu wenig Luft werden die Reifen manchmal beschädigt. Ist die Decke auf der Lauffläche und an den Seiten in Ordnung, ohne Risse, durchscheinendes Gewebe oder eingedrungene Fremdkörper? Wenn hier etwas im Argen ist, bietet sich ein Austausch an.
Scheinwerfer und Rücklicht sollten funktionieren. Sind die vorgeschriebenen Rückstrahler nach vorn, hinten, an den Pedalen und seitlich an den Laufrädern vorhanden? Reflektoren in den Rädern sind nicht erForderlich, wenn die Reifen seitlich reflektierende Streifen besitzen. Mit zunehmendem Alter nutzen sich diese aufgebrachten Streifen jedoch ab und werden schlechter wahrnehmbar.
Die Bremsen prüft man am besten durch eine Funktionsprobe. Beide Bremsen sollten das Rad gut verzögern. Dabei dürfen sich die Hebel der Handbremsen nicht bis zum Lenker durchziehen lassen, sonst muss die Bremse nachgestellt werden. Beläge von Felgenbremsen sind zumeist mit Rillen ausgestattet, an denen man den Verschleiß ablesen kann. Im Zweifel hilft ein Vergleich mit neuen Belägen. Auch bei den immer häufiger verwendeten Scheibenbremsen sind ab und an neue Bremsbeläge fällig.
Aufmerksamkeit verdienen auch die Seilzüge der Bremsen und der Schaltung: Sind die Außenzüge unbeschädigt und ohne Knicke so verlegt, dass sie nicht zu weit abstehen aber dennoch die Bewegungen des Lenkers mitmachen? Bewegen sich die Züge leicht in den Hüllen, oder benötigen sie etwas Schmiermittel? Auch die Umwerfer von Kettenschaltungen freuen sich über etwas Öl oder Fett.
Die Kette wird im Alltagsbetrieb stark beansprucht. Daher sollte man sie von Zeit zu Zeit säubern und mit Öl oder Kettenfett behandeln. Wurde das zu Beginn der Winterpause vergessen, muss es jetzt nachgeholt werden. Durch Abnutzung längt sich die Kette und wird irgendwann über die Ritzel springen. Spätestens dann ist ein Austausch unvermeidlich. Der Fachhandel verfügt über entsprechende Messwerkzeuge, mit denen der Zustand der Kette geprüft werden kann.
Schließlich sollte noch ein kritischer Blick über das gesamte Fahrzeug gehen: Gibt es irgendwo Risse, Scheuerstellen oder Verformungen, die näher untersucht werden müssen? Sitzen Sattel und Lenker fest, ohne sich verdrehen zu lassen? Sind alle Schraubverbindungen fest, keine Teile lose? Eine Probefahrt schließt dann den Fahrradcheck ab. Wenn sich alle Gänge schalten lassen und nichts klappert oder quietscht, steht dem Fahrradfrühling nichts im Wege.
Wer sich die beschriebenen Prüfarbeiten nicht zutraut, kann eine Fachwerkstatt mit einer Inspektion beauftragen. Dies sollte jedoch rechtzeitig erfolgen, da die Werkstätten erfahrungsgemäß zu Saisonbeginn stark ausgelastet sind. Der DVR empfiehlt allen Radfahrerinnen und Radfahrern, defensiv unterwegs zu sein und zum eigenen Schutz einen Helm zu tragen.