Abgas- und Lärmbelastung, hervorgerufen durch den stetig wachsenden Straßenverkehr, beeinträchtigen zunehmend unsere Lebensqualität. Umweltschonender als herkömmliche Diesel- oder Benzinautos fahren Erdgasfahrzeuge. Wer sich für Erdgas entscheidet, kann bereits zum heutigen Zeitpunkt auf eine ausgereifte Fahrzeugtechnik zurückgreifen, der ein schnell wachsendes Tankstellennetz gegenübersteht.
Neben Lärm, dem Flächen- und dem Ressourcenverbrauch ist das dringendste Umweltproblem des Verkehrs der Schadstoff- und Kohlendioxyd-Ausstoß. Der Straßenverkehr – besonders der Wirtschaftsverkehr – ist allein für rund 70 Prozent der Luftbelastung verantwortlich. "Uns bleibt nicht viel Zeit: Wir müssen aktuell den Schadstoffausstoß signifikant senken, um zukünftig unsere Mobilität zu sichern. Und dafür haben wir momentan nur einen einzigen wirklich verfügbaren Alternativkraftstoff – nämlich Erdgas", erklärt Uwe Steckert, Präsident des Bundesverbands der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW), Berlin und Brüssel.
Von allen fossilen Energieträgern weist Erdgas bei der Verbrennung die günstigste Kohlendioxyd-Bilanz auf: Im Vergleich zu einem Benziner verursacht Erdgas bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid und trägt bis zu 80 Prozent weniger zur Smogbildung bei. Der Ausstoß von Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Ruß- und anderen Partikeln wird bei Erdgas nahezu vollständig vermieden. Gleichzeitig werden die Geräuschemissionen – dank der "weicheren" Verbrennung – erheblich vermindert. Dies führt zu einer Verringerung des Verkehrslärms bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität – und das alles bei praktisch gleicher Motorleistung und hohem Fahrkomfort.
Politische Unterstützung für den Kraftstoff Erdgas
Die Bundesregierung fördert Erdgasfahrzeuge als Baustein eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes: Sie hat daher bereits zu Jahresbeginn 2003 mit der Festschreibung eines günstigen Mineralölsteuersatzes für Erdgas als Kraftstoff bis Ende 2020 entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen. Dadurch ergänzen sich aktiver Umweltschutz und ein interessanter Kraftstoffpreis. Denn bei einem durchschnittlichen Kilogrammpreis für Erdgas von 0,70 Euro spart der Verbraucher gegenüber Superbenzin an der Erdgas-Zapfsäule mehr als 50 Prozent der Tankkosten ein.
Die Europäische Kommission unterstützt europaweit die Einführung von Erdgas als Kraftstoff. Bis 2020 sollen alternative Kraftstoffe einen Marktanteil von 20 Prozent, davon die Hälfte in Erdgas, haben. Klimapolitisch werde die Erdgastechnik die Dieseltechnik hinter sich lassen, so die Einschätzung der Europäischen Kommission. Trotz des heute noch höheren Wirkungsgrades von Dieselmotoren sei mit optimierten Erdgasmotoren bis 2010 ein gegenüber Diesel um 13 Prozent verminderter Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zu erreichen. Bereits heute weist zum Beispiel der Opel Zafira 1.6 CNG günstigere CO2-Werte als ein vergleichbares Dieselfahrzeug auf. Durch den Einsatz von regenerativ erzeugtem Biomethan, könnte sich in der Zukunft der CO2-Ausstoß weiter reduzieren lassen. Biomethan gibt nicht mehr Kohlendioxyd an die Atmosphäre ab, als die Pflanze, aus der es gewonnen wird, in ihrer Lebenszeit aufgenommen hat.
Neue Luftqualitätsstandards – neue Aufgaben
Angesichts der EU-Luftqualitätsziele kommt dem Kraftstoff Erdgas eine strategische Bedeutung zu. Denn seit dem 01. Januar 2005 dürfen nach den EU-Vorschriften die Grenzwerte für die Feinstaubkonzentration (PM10) von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten werden. In einer zweiten Stufe treten ab 2010 zusätzlich strenge Stunden- und Jahresmittelwerte für Stickoxide (NOx) in Kraft. Daher sind erhebliche Anstrengungen zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes im Straßenverkehr, der immer stärker durch Dieselfahrzeuge geprägt wird, notwendig. Anderenfalls drohen den schadstoffintensiven Flotten im Nutzfahrzeugsegment und Wirtschaftsverkehr nach § 40 des Bundesimmissionsschutzgesetzes Mobilitätsbeschränkungen – bis hin zu Fahrverboten. Die Deutsche Umwelthilfe will mit Hilfe von Musterklagen kommunale Luftreinhaltepläne dort erzwingen, wo dringend notwendige Maßnahmenpläne noch nicht ausgearbeitet wurden. Die Antwort auf die neuen Luftqualitätsstandards für Ballungsgebiete stellen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur emissionsarme Fahrzeuge wie Erd-/ Biogasautos oder Dieselfahrzeuge mit modernster Abgastechnologie dar. Für den ADAC ist die Umstellung auf umweltfreundliche Fahrzeuge wie zum Beispiel Erdgasbusse, Erdgastaxen und Erdgas-Pkw eine der Forderungen, um City-Maut und Fahrverbote zu umgehen. Dies machte Dr. Erhard Oehm, ADAC-Vizepräsident für Verkehr, auf einer Fachtagung zur EU-Luftreinhalte-Richtlinie bereits Ende 2004 deutlich.
"Mit der Markteinführung des umweltschonenden Kraftstoffs haben wir die richtige Entscheidung für die Umwelt und die Sicherung unserer Mobilität getroffen. Rund 27.000 Erdgasfahrzeuge sind seit Ende 2004 bereits auf deutschen Straßen unterwegs sein – ein Zuwachs von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", so BGW-Präsident Steckert. Im September letzten Jahres war zum Beispiel bereits jeder vierte in Deutschland bestellte Opel Zafira mit einem Erdgasantrieb ausgerüstet. Bei den Neuzulassungen des Fiat Doblo Cargo ist der Anteil der alternativ angetriebenen Fahrzeuge auf mehr als 26 Prozent gestiegen.
Weitere Informationen zum Thema Erdgasfahrzeuge erhalten Interessierte unter der telefonischen Infoline 01802 – 23 45 00 (0,06 EUR pro Gespräch) oder im Internet unter www.erdgasfahrzeuge.de.