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Sport DTM 2009, Brands Hatch: Audi Pilot Timo Scheider baut Führung aus

Motorsport


DTM 2009, Brands Hatch: Audi Pilot Timo Scheider baut Führung aus

Audi ist seinem Ziel, als erster Autohersteller der Geschichte einen 3. DTM-Titel in Folge zu gewinnen, wieder einen kleinen Schritt nähergekommen: Mit einem hart erkämpften 2. Platz in Brands Hatch (Großbritannien) baute Audi Pilot Timo Scheider seinen Vorsprung auf den besten Mercedes-Fahrer auf 9 Punkte aus. Dank Mattias Ekströms 5. Rang liegen 3 Rennen vor Saisonende weiter 2 Audi Piloten an der Spitze der Gesamtwertung.

Auf der kürzesten DTM-Strecke der Saison erlebten die 20.400 Zuschauer am Wochenende ein spannendes Rennen mit harten Positionskämpfen, packenden Überholmanövern, Kollisionen und 2 Safety-Car-Phasen in der Schlussphase. Mit Timo Scheider und Martin Tomczyk standen zwei Audi Piloten auf dem Siegerpodest. Insgesamt holten 5 Audi Fahrer Punkte.

"Wir können mit diesem Ergebnis gut leben", erklärte Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Natürlich möchte man gerne jedes Rennen gewinnen, aber das geht einfach nicht. Paul (Di Resta) hatte hier ein perfektes Wochenende. Wir haben für Audi trotzdem das Beste herausgeholt – vor allem mit Blickrichtung auf die Meisterschaft. Ich bin sehr froh, dass zwei unserer Jungs ganz vorne liegen."

Der große Gewinner des Wochenendes war Timo Scheider, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte, obwohl er bei beiden Boxenstopps Zeit verlor. Beim ersten Halt blieb er an der Boxenausfahrt hinter einem langsameren Fahrzeug hängen. Beim 2. Stopp gab es ein Problem am rechten Hinterrad. Trotzdem konnte sich Scheider hinter Sieger Paul Di Resta noch den 2. Platz sichern.

"Es war mein Ziel, vor Gary (Paffett) und Mattias (Ekström) ins Ziel zu kommen und meine Tabellenführung auszubauen – das habe ich Gott sei Dank geschafft, obwohl es ein schwieriges Rennen war mit den Problemen bei beiden Boxenstopps", erklärte der Tabellenführer nach dem Rennen. "Das hat viel Zeit gekostet und war frustrierend. Zum Glück hatte ich ein perfektes Auto und konnte den Zeitverlust wieder wettmachen."

Schützenhilfe bekam Scheider von seinem Teamkollegen Martin Tomczyk, der erneut ein starkes Rennen fuhr. Der Nürburgring-Sieger setzte sich in einem knallharten Duell gegen Mercedes-Pilot Bruno Spengler durch, wovon auch Scheider profitierte. Anschließend ließ er dem Tabellenführer freiwillig den Vortritt und begnügte sich mit Position 3. "Mein Auto war hervorragend", schwärmte Tomczyk. "Aber ich glaube, alle Audi waren heute sehr schnell. Es wäre sicherlich noch mehr möglich gewesen, aber es ist klar für mich, dass ich meinen Teamkollegen, der in der Meisterschaft führt, vorbeilasse."

Angesichts der 7. Startposition erwartungsgemäß schwierig war das Rennen für Mattias Ekström, der in der 1. Runde von Mercedes-Pilot Jamie Green von der Strecke gedrängt wurde. Von Rang 8 konnte sich der Schwede mit einer guten Strategie noch auf Platz 5 nach vorne kämpfen. Dank der frischeren Reifen holte der Audi Pilot in der Schlussphase mit Riesenschritten auf Gary Paffett auf. Zwei Safety-Car-Phasen machten Ekströms Hoffnung, den Titelrivalen noch überholen zu können, jedoch zunichte. Trotzdem liegt Ekström in der Gesamtwertung weiter vor Paffett.

Mit Mike Rockenfeller und Oliver Jarvis auf den Plätzen 7 und 8 holten in Brands Hatch zwei weitere Audi Piloten Punkte. Jarvis hätte bei seinem Heimspiel ein noch besseres Ergebnis erzielen können, wäre er nicht von Jamie Green umgedreht worden. Der Mercedes-Fahrer kassierte dafür eine Durchfahrtsstrafe.

Auch Tom Kristensen und Markus Winkelhock fielen kurz vor Rennende Attacken der Konkurrenz zum Opfer: Winkelhock wurde von Ralf Schumacher von der Strecke geschubst, Kristensen von Bruno Spengler.

Katherine Legge fuhr als Zehnte über die Ziellinie, verlor ihr bisher bestes DTM-Ergebnis jedoch durch eine nachträgliche 30-Sekunden-Zeitstrafe, weil sie in der vorletzten Rennrunde nicht schnell genug auf blaue Flaggen reagierte. Gegen Alexandre Prémat wurde eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts verhängt. Der Franzose wurde am Ende Elfter.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef)

"Ich bin mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden. Es war eine starke Teamleistung, 3 Autos unter den ersten 5 zu haben. Zwei unserer Fahrer kamen aufs Podium. Timo (Scheider) konnte seine Meisterschaftsführung ausbauen. Insgesamt können wir mit dem Rennwochenende zufrieden sein. Selbstverständlich ist es immer schöner, mit dem Sieg nach Hause zu gehen. Wir nehmen uns vor, alles dafür zu tun, das beim nächsten Rennen in Barcelona wieder zu realisieren."

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM 2009 #1), Platz 2

"Ich habe mich auf den Start konzentriert. Das lief auch gut, aber auf der Außenseite habe ich gegen Paul (Di Resta) besser nichts riskiert. Also habe ich mich brav eingereiht. Ich konnte ihm gut folgen. Danach ging das kleine Chaos los. Es herrschte viel Verkehr, sogar beim 1. Boxenstopp. Beim 2. Stopp gab es hinten rechts ein Problem. Es war heute nicht ganz so einfach. Ich bin deshalb sehr glücklich mit Platz zwei. Damit habe ich meine Führung in der Meisterschaft ausgebaut."

Martin Tomczyk (Red Bull Cola Audi A4 DTM 2009 #6), Platz 3

"Von Platz 5 auf Platz 3 vorzufahren, ist eine gute Leistung. Denn das Überholen ist in Brands Hatch schwierig. Die ganze Strategie hat gepasst, eigentlich das ganze Rennen. Ich hatte einen tollen Zweikampf mit Bruno (Spengler). Das war hart, aber ich hatte die Nase vorn und konnte ihn überholen. Ich freue mich auch über die Teamleistung. Timo (Scheider) konnte seine Meisterschaftsführung ausbauen. Das war unser Ziel."

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM 2009 #5), Platz 5

"Mein Rennen war ehrlich gesagt recht langweilig. Ich fuhr von Platz 7 los und hatte einen guten Start. Dass mich Gary Paffett überholt, konnte ich trotzdem nicht verhindern. In der 2. Kurve drückte mich ein Mercedes etwas aufs Gras und ich verlor einen Platz. Dann geschah nichts mehr. Ich fuhr so gut, wie ich konnte. Das Auto fühlte sich sehr gut an. Ich hatte definitiv das Tempo der Spitze. Wenn man als Siebter startet und nach der 1. Runde Achter ist, kann man mit Platz 5 zufrieden sein."

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM 2008 #11), Platz 7

"Im Warm-up war mein Auto toll zu fahren. Es hat richtig Spaß gemacht. Im Rennen kämpfte ich mit Untersteuern, was auch daher kam, dass ich anderen Autos folgte. Ich weiß nicht, ob es nur am fehlenden Abtrieb lag oder ob unsere Abstimmung nicht ganz optimal für die Temperatur im Rennen gewesen ist. Auf jeden Fall war es ein gutes Rennen. Ich bin zufrieden. Danke ans Team für zwei tolle Boxenstopps. Von Platz 12 zu starten und Siebter zu werden ist okay – mehr geht nicht."

Oliver Jarvis (Audi Cup A4 DTM 2008 #15), Platz 8

"Das war ein hartes Rennen. Ich bin sauer, denn ich weiß nicht, was Jamie (Green) vorhatte. Das war jetzt das 2. Mal in 2 Jahren und ziemlich idiotisch von ihm. Wir hätten sonst viel mehr Punkte sammeln können. Mein Start war nämlich sehr gut. Ich war nach 2 Ausfällen sehr vorsichtig. Ich hatte mir vorgenommen, ins Ziel zu kommen. Der 1. Rennabschnitt war etwas schwierig. Im 2. und 3. Abschnitt lief es sehr gut. Ohne die Attacke von Green wäre viel mehr möglich gewesen. Ich habe hart gekämpft, um 1 Punkt zu erhalten. Das Team hat zwei gute Stopps gemacht und kann glücklich sein."

Alexandre Prémat (Audi Bank A4 DTM 2008 #14), Platz 11

"Das war ein von Anfang bis Ende schwieriges Rennen. Für einen Frühstart erhielt ich eine Durchfahrtsstrafe. Danach war die Strategie sehr gut und ich kam immer weiter nach vorn. Das Auto war schnell. Platz 11 ist nach einer Durchfahrtsstrafe noch ein ganz gutes Ergebnis."

Katherine Legge (Audi Collection A4 DTM 2008 # 21), Platz 15 (30 Strafsekunden)

"Ich glaube, was die Rundenzeiten anbetrifft, war es ein gutes Rennen. Ich war gut bei der Musik. Auf dem ersten Satz Reifen trat nach 10 Runden ein starkes Übersteuern auf. Das war etwas schwierig, aber die anderen beiden Sätze waren wirklich gut. Die Zeiten waren gut, doch dann wurde ich bestraft, weil ich Paffett blockiert haben soll. Ich sah 3 blaue Flaggen in 2 Kurven. Ich weiß nicht, was man von mir erwartet hat – offenbar hätte ich mich einfach auflösen sollen. Das war enttäuschend."

Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM 2008 #12), Platz 18 (Unfall)

"Mein Start war ziemlich schlecht. Ich habe fast einen Frühstart hingelegt und musste die Kupplung noch einmal treten. So kam ich nicht perfekt los. In der ersten Ecke traf mich jemand hinten links. Da war die Aufhängung etwas krumm. Sonst war das Auto im Rennen ganz okay. Leider hat mich Ralf Schumacher nach der Safety-Car-Phase abgeschossen. Damit war mein Rennen beendet."

Tom Kristensen (100 Jahre Audi – A4 DTM 2009 #2), Platz 19 (Unfall)

"Direkt nach dem Start schob mich Spengler in Richtung Leitplanke. Ich musste vom Gas, er berührte mich sogar und es brachen ein paar Teile. Mit dem ersten Reifensatz hatte ich überhaupt keine Haftung. Das half ‚Eki’ natürlich, der weiter nach vorn kam. Auf dem nächsten Satz lief es besser und ich hielt Platz 6 bis zum Ausfall. Spengler fuhr mir hinten rechts heftig ins Auto, riss die ganze Ecke ab und schob mich von der Strecke. Mein Rennen endete in der Streckenbegrenzung. Ein harter Tag."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)

"Das war Dramatik pur mit vielen Höhen und Tiefen. Aber das Team hat super gearbeitet. Gratulation an Timo, Martin und ‚Eki’ – sie haben wirklich ein tolles Rennen gefahren. Übrigens auch Tom. Die Aktion von Bruno Spengler mit ihm war ziemlich überflüssig. Mir ist unverständlich, warum er dafür nicht bestraft wurde, zumal er Tom schon am Start von der Strecke gedrängt hatte. Wir sind trotzdem glücklich und führen gut in der Meisterschaft. Das war unser Ziel. Wir freuen uns aufs nächste Rennen."

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)

"Das war ein spannendes Rennen. Am Anfang lief es etwas gegen uns. Oliver (Jarvis) wurde von Jamie Green gedreht, was sehr unfair war. Das warf ihn zurück, aber wir konnten uns wieder nach vorn kämpfen. Zum Schluss wurden wir in einem turbulenten Rennende Achter. Unser Tempo war immer gut, wir haben nicht aufgegeben. Schön, dass es so gut belohnt wurde. Alex (Prémat) war zu optimistisch beim Start. Dann war das ganze Rennen schon gelaufen. Wir wollten noch wissen, welches Tempo wir gehen konnten. Alex war sehr zufrieden mit dem Auto. Aber man kommt dann nicht mehr weit nach vorn. Platz 11 ist insofern gar nicht so schlecht."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)

"Ich bin sauer. Wir hätten zum 1. Mal beide Fahrer in den Punkten haben können, wenn Ralf Schumacher diese unnötige Aktion vermieden hätte. Ich freue mich für Mike (Rockenfeller), der endlich einmal ein Rennen durchfahren konnte. Start und Rennen waren okay, die Boxenstopps haben funktioniert. Vielen Dank an alle."


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