Viele Autofahrer wissen nicht, wie sie helfen sollen, wenn sie als Erste an einen Unfallort kommen. Neben Unsicherheit und Angst vor eigenen Fehlern ist es vor allem Unkenntnis, die viele Menschen vom schnellen und entschlossenen Handeln abhält. Wer jedoch nicht hilft, macht sich strafbar. Der ADAC hat die wichtigsten Regeln für Laien zusammengestellt.
Zuerst die Warnblinklichter einschalten und dann die Unfallstelle absichern. Das Warndreieck in ausreichender Entfernung aufstellen – auf Landstraßen rund 50 Meter Abstand, auf Autobahnen 150 Meter.
- Bei verletzten Personen schnellstmöglich den Rettungsdienst alarmieren. Dabei sollte man der Rettungsleitstelle zunächst seinen Namen mitteilen und dann schildern, was und wo etwas passiert ist und wie viele Menschen verletzt sind. Im Idealfall auch eine Einschätzung der Verletzungsschwere durchgeben. Wichtig: Bevor der Anrufer den Notruf beendet, sollte er noch Rückfragen abwarten.
- Jetzt mit der eigentlichen Ersten Hilfe beginnen. Das heißt: Bewusstsein und Atmung kontrollieren. Bewusstlose, jedoch atmende Menschen müssen in die stabile Seitenlage gebracht werden. Dabei sollte man ständig darauf achten, ob sich der Zustand verschlechtert. Hat auch die Atmung ausgesetzt, muss der Verletzte zwei Mal beatmet und dann erneut kontrolliert werden. Tritt keine Veränderung ein, die Wiederbelebung mit Herzdruckmassage und Beatmung im Wechsel durchführen.
- Ansprechbare Verunglückte sollte man nach Möglichkeit beruhigen und darauf achten, dass sie sich wenig bewegen. Unfallopfer, die zwar äußerlich unverletzt erscheinen, aber bleich im Gesicht sind, müssen unter Beobachtung bleiben. Ihnen droht im schlimmsten Fall ein tödlicher Schock.
Laut ADAC sind bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand die einfachen Maßnahmen in den ersten Minuten die entscheidenden, weil sonst alle weiteren Bemühungen des Rettungsdienstes und im Krankenhaus erfolglos bleiben. Mit jeder Minute ohne Behandlung sinken die Überlebenschancen von Betroffenen um zehn Prozent. Der Automobilclub empfiehlt daher allen Verkehrsteilnehmern, deren letzter Erste-Hilfe-Kurs schon mehrere Jahre zurückliegt, einen Auffrischungskurs bei einer der zahlreichen Rettungsorganisationen zu besuchen, um für den Notfall gerüstet zu sein.