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Wirtschaft Daimler-Hauptversammlung: Zetsche bekräftigt Ergebnisprognose 2010

Wirtschaft & Handel


Daimler-Hauptversammlung: Zetsche bekräftigt Ergebnisprognose 2010

Die Daimler AG hat in den vergangenen 12 Monaten in einem äußerst schwierigen Umfeld wichtige strategische Weichen gestellt und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Dass Daimler zuversichtlich nach vorne blicken kann, zeigen die Absatzzahlen von Mercedes-Benz Cars für das 1. Quartal 2010. Weltweit ist der Konzernabsatz der Marke Mercedes-Benz um fast 27% gestiegen. Dank des zunehmenden Erfolges der neuen E-Klasse und S-Klasse hat sich der Absatzmix hin zu größeren Fahrzeugmodellen zugleich verbessert. Im größten Auslandsmarkt USA ist Mercedes-Benz die absatzstärkste deutsche Premium-Marke. Im derzeit wichtigsten Zukunftsmarkt China konnte der Absatz sogar um 136% gesteigert werden.

Der Daimler-Konzern geht davon aus, dass der Absatz und der Umsatz in diesem Jahr steigen, aber noch immer deutlich unter dem Niveau des guten Jahres 2008 liegen werden. Insgesamt rechnet Daimler mit einem Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft von mehr als 2,3 Mrd. Euro, wozu alle Geschäftsfelder einen positiven EBIT-Beitrag leisten werden.

Ein wichtiger Schritt für den Konzern auf dem Weg zu einem "hochgradig effizienten Geschäftssystem" ist für Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, die jüngste Kooperation, die vor einer Woche mit Renault-Nissan geschlossen wurde. Sie sieht eine Zusammenarbeit auf 4 Feldern vor: Smart wird durch eine mit dem Partner gemeinsam entwickelte Fahrzeugarchitektur für Twingo und smart einen 4-Sitzer anbieten und damit die Position von smart als junge Marke für praktische und attraktive Stadtautos ausbauen können. Außerdem werden gemeinsam neue 3- und 4-Zylinder-Motoren mit kleinerem Hubraum entwickelt. Auch bei leichten Nutzfahrzeugen kommt es zur Zusammenarbeit. Mercedes-Benz Vans wird sein Portfolio um ein komplett neues Einstiegsmodell erweitern. Nissan wiederum wird für seine Luxusmarke Infiniti Benzin- und Dieselmotoren von Mercedes-Benz beziehen.

Bei der Umweltverträglichkeit der Produkte peilt Daimler die Technologieführerschaft an, eine Position, die sie bei der Sicherheit schon lange inne hat. Dazu werden die Verbrennungsmotoren weiter optimiert, mit Hybridmodulen ergänzt und vollelektronische Fahrzeuge mit batterie-elektrischem Antrieb oder mit Brennstoffzelle für das emissionsfreie Fahren entwickelt und produziert. Im Berichtsjahr ging der CO2-Ausstoß der von Daimler in der Europäischen Union verkauften Pkw um 13g auf 160 g/km zurück. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen der Neuwagenflotte in der Europäischen Union bis zum Jahr 2012 auf unter 140 g/km zu senken. Auch bei der nachhaltigen Mobilität setzt Daimler auf starke Partnerschaften. Dazu zählen die Beteiligung an Tesla, die Kooperation mit Evonik für die Lithium-Ionen-Technologie und die Zusammenarbeit mit RWE, Enel und Linde zum Aufbau der nötigen Infrastruktur für emissionsfreies Fahren.

Die Welt ist auf dem Weg zum "Auto 2.0". "Vieles, was nahezu 100 Jahre gesetzt schien, dürfte sich in den kommenden 10 bis 20 Jahren ändern", betont der Vorstandsvorsitzende. Das gelte vor allem für die Antriebstechnologien. "Das Erdöl wird knapper und teurer und seine Verbrennung trägt zur globalen Erwärmung bei. Die Folgen sind: Die staatlichen Emissionsvorgaben werden strenger, die Kunden umweltbewusster und die Autos elektrischer", so Zetsche.

Der Vorstandsvorsitzende begrüßt, dass die Bundesregierung Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität machen will: "Das ist gut und richtig." Der "Elektroauto-Gipfel" Anfang Mai könnte dafür ein erster Schritt sein. Genauso klar sei aber, dass weitere Schritte folgen müssen. Der politische Handlungsbedarf reiche von der Forschungsförderung und dem Aufbau der Infrastruktur über die Einführung internationaler Standards bis hin zu den richtigen Impulsen bei der Markteinführung. 

Daimler hatte für das Jahr 2009 im Februar seine Zahlen vorgelegt. Die Fahrzeugabsätze waren aufgrund der globalen Wirtschaftskrise in allen Fahrzeugsegmenten rückläufig gewesen, was zu einem Umsatzrückgang von 20% auf 78,9 Mrd. Euro führte. Durch die vom Konzern frühzeitig ergriffenen Maßnahmen zur Kostenanpassung in Höhe von 5,3 Mrd. Euro sowie durch weitere Effizienzsteigerungen im Rahmen der laufenden Optimierungsprogramme konnte dem Ergebniseinbruch deutlich entgegengewirkt werden. Das operative Ergebnis lag bei -1,5 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis war ebenfalls mit -2,6 Mrd. Euro deutlich negativ. In Anbetracht dieser außergewöhnlichen Ergebnissituation haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, dass Daimler für das abgelaufene Geschäftsjahr ausnahmsweise keine Dividende zahlt. Dieser Beschluss spiegelt ausdrücklich nur die geschäftliche Situation des Jahres 2009 wider. Für das Jahr 2010 will Daimler wieder eine Dividende zahlen. Das Ziel bleibt eine Ausschüttungsquote in der Größenordnung von 40% des Konzernergebnisses.

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