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Wirtschaft Daimler AG: 720.000 Pkw und Nutzfahrzeugen im 3. Quartal

Wirtschaft & Handel


Daimler AG: 720.000 Pkw und Nutzfahrzeugen im 3. Quartal

Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat ihre Strategie weiter erfolgreich umgesetzt und im dritten Quartal erneut Bestwerte bei Absatz und Umsatz erzielt. Mit 720.000 Pkw und Nutzfahrzeugen setzte das Unternehmen von Juli bis September 13% mehr ab als im Vorjahreszeitraum. Mit 508.400 abgesetzten Fahrzeugen verzeichnete Mercedes-Benz Cars das bisher absatzstärkste Quartal. Der Konzern-Umsatz lag im Berichtsquartal mit 37,3 Mrd. Euro um 13% höher als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Bereinigt um Wechselkurseffekte betrug der Umsatzanstieg 7%.

Das Konzern-EBIT erreichte im dritten Quartal 3.661 Mio. Euro (-2%). Das Vorjahresquartal war insbesondere im Zuge der Veräußerung der Rolls-Royce Power Systems Holding GmbH (RRPSH) positiv beeinflusst, woraus ein Ertrag von 1.006 Mio. Euro entstanden war. Das Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft erhöhte sich hingegen deutlich um 31% auf 3.657 Mio. Euro. Das Konzernergebnis betrug 2.415 (i. V. 2.821) Mio. Euro. Der Anteil der Aktionäre der Daimler AG am Konzernergebnis betrug 2.385 (i. V. 2.735) Mio. Euro. Dies führte zu einem Ergebnis je Aktie von 2,23 (i. V. 2,56) Euro.

"Wir haben im dritten Quartal im Automobilgeschäft eine Umsatzrendite von 10% erreicht und einmal mehr bewiesen, dass wir die richtige Strategie verfolgen und mit den richtigen Produkten sowie Technologien unterwegs sind. Die Ergebnisse sprechen für sich: Absatz und Umsatz liegen auf Rekordniveau", sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. "Wir werden alles dafür tun, um Daimler in die Spitzenposition zu bringen."

Insbesondere das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars konnte das Ergebnis des Vorjahresquartals infolge des weiteren Absatzwachstums deutlich übertreffen. Auch die anderen automobilen Geschäftsfelder konnten das Vorjahresergebnis steigern. Daimler Financial Services erzielte vor allem auf Grund des gestiegenen Vertragsvolumens ebenfalls ein höheres Ergebnis als im Vorjahresquartal.

Die umgesetzten Effizienzmaßnahmen und Wechselkursveränderungen haben sich zusätzlich positiv auf das operative Ergebnis ausgewirkt. Die in der Tabelle auf Seite 11 dargestellten Sonderfaktoren haben das EBIT im dritten Quartal 2015 und 2014 beeinflusst. "Wir wachsen weiter profitabel und entwickeln unser Geschäftsmodell kontinuierlich fort. Unsere finanzielle Stärke und unsere solide Bilanz bilden die Grundlage für die erfolgreiche Weiterführung unserer Wachstumsstrategie. Wir fokussieren uns auf die stetige Ausweitung und Erneuerung der Modellpalette, innovative Technologien und die Erschließung von Marktpotenzialen", sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finance & Controlling und Daimler Financial Services. "Wir sind nach drei Quartalen auf einem sehr guten Weg, unsere Prognosen für 2015 zu erfüllen und auch dieses Geschäftsjahr überaus erfolgreich zu beenden."

Free Cash Flow

Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts belief sich in den ersten neun Monaten 2015 auf 4,8 (i. V. 6,8) Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum waren für die Veräußerung der Anteile an RRPSH 2,4 Mrd. Euro vereinnahmt worden. Neben den gestiegenen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte war zudem ein Anstieg im Working Capital als Saldo aus der Veränderung der Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu verzeichnen. Positiv wirkten die höheren Ergebnisbeiträge der automobilen Geschäftsfelder.

Netto-Liquidität

Seit dem 31. Dezember 2014 erhöhte sich die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts von 17,0 Mrd. Euro auf 19,5 Mrd. Euro. Der Anstieg war im Wesentlichen auf den Free Cash Flow in Höhe von 4,8 Mrd. Euro zurückzuführen. Gegenläufig wirkten die Dividendenzahlungen an die Aktionäre der Daimler AG (2,6 Mrd. Euro).

Daimler hat sich in den ersten drei Quartalen des Jahres 2015 erneut zu attraktiven Bedingungen auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten refinanziert. In dem Zeitraum sind aus der Emission von Anleihen liquide Mittel in Höhe von 13,9 (i. V.10,1) Mrd. Euro zugeflossen; Anleihen in Höhe von 8,5 (i. V. 9,0) Mrd. Euro wurden getilgt.

Mitarbeiter

Zum Ende des dritten Quartals 2015 waren bei Daimler weltweit 286.248 (Jahresende 2014: 279.972) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 172.561 (Jahresende 2014: 168.909) in Deutschland tätig; 24.588 (Jahresende 2014: 22.833) waren es in den USA. Bei den konsolidierten Tochtergesellschaften in China waren Ende September 3.027 (Jahresende 2014: 2.664) Beschäftigte tätig.

Die Geschäftsfelder im Einzelnen

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars stieg im dritten Quartal 2015 um 18% auf 508.400 Einheiten. Damit war das zurückliegende Vierteljahr das bisher absatzstärkste Quartal. Wachstumstreiber in Westeuropa (+19%) waren vor allem Großbritannien (+25%), Italien (+28%) und Spanien (+38%). In Deutschland stieg der Absatz in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld um 11%. Mercedes-Benz Cars erzielte neue Absatzhöchstwerte - in den USA mit einem Plus von 5% und in China mit einem Anstieg von 39%.

Der Umsatz nahm um 11% auf 20,7 Mrd. Euro zu. Das EBIT des Geschäftsfelds lag im Berichtsquartal 2015 mit 2.183 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 1.584 Mio. Euro. Die Umsatzrendite belief sich auf 10,5 (i. V. 8,5)% und lag damit erneut über dem Zielniveau. Die Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen auf das weitere Absatzwachstum in allen Regionen zurückzuführen. Dazu haben insbesondere die C-Klasse sowie das SUV-Segment beigetragen. Effizienzmaßnahmen und eine positive Preisdurchsetzung beeinflussten das EBIT zusätzlich positiv. Gegenläufige Ergebniseffekte entstanden aus der regionalen Absatzstruktur.

Der Absatz von Daimler Trucks stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 2% auf 128.500 Einheiten. Die Verkäufe entwickelten sich in den Triade-Märkten sehr positiv. In der NAFTA-Region erzielte das Geschäftsfeld mit 52.200 verkauften Lkw ein Plus von 19% und einen neuen Absatzrekord. In Westeuropa steigerte Daimler Trucks den Absatz um 12%, während in Lateinamerika ein Absatzrückgang von 37% aufgrund des deutlichen Markteinbruchs in Brasilien zu verzeichnen war. In diesem Umfeld konnte Daimler Trucks in Brasilien die Marktführerschaft im Segment der mittleren und schweren Lkw übernehmen. In Asien blieb der Absatz um 6% hinter dem Vorjahresquartal zurück.

Der Umsatz erhöhte sich deutlich auf 9,7 Mrd. Euro (+14%). Das Geschäftsfeld übertraf mit einem EBIT von 791 (i. V. 588) Mio. Euro das Vorjahresniveau deutlich und erzielte damit das bisher beste Quartalsergebnis. Die Umsatzrendite erreichte 8,2 (i. V. 6,9)% und übertraf damit auch die Zielrendite. Die positive Ergebnisentwicklung wurde maßgeblich durch den Absatzanstieg in den Regionen NAFTA und Europa, durch positive Wechselkurseffekte sowie durch die Realisierung von weiteren Effizienzverbesserungen getrieben. Gegenläufige Ergebniseffekte ergaben sich durch Absatzrückgänge in Lateinamerika und Indonesien. Aufwendungen für Kapazitätserweiterungen sowie Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge belasteten das EBIT ebenfalls. Für Personalmaßnahmen im Rahmen der fortgeführten Optimierungsprogramme in Brasilien und Deutschland entstanden Aufwendungen in Höhe von 10 Mio. Euro.

Mercedes-Benz Vans steigerte seinen Absatz auf 75.700 (i. V. 72.200) Einheiten und erzielte damit einen neuen Bestwert in einem dritten Quartal. In Westeuropa stieg der Absatz um 2% auf 48.100 Einheiten. Die Absatzzahlen von Mercedes-Benz Vans entwickelten sich dabei mit zweistelligen Zuwachsraten in Spanien, den Niederlanden, Italien und Belgien sehr erfolgreich. In Deutschland lag der Absatz um 6% unter dem Niveau des Vorjahres. Haupttreiber für das Absatzplus von 21% in Osteuropa waren Russland (+22%) und die Türkei (+15%). Der Wachstumskurs der Transporter-Sparte setzte sich auch in der NAFTA-Region fort (+18%), während im schwierigen Marktumfeld in Lateinamerika der Absatz um 3% zurückging. Der Umsatz lag mit 2,8 (i. V. 2,5) Mrd. Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Geschäftsfeld übertraf mit 193 Mio. Euro das operative Ergebnis des Vorjahres von 176 Mio. Euro deutlich. Die Umsatzrendite entsprach mit 7,0% dem Vorjahreswert. Der Umsatz und das Ergebnis von Mercedes-Benz Vans wurden im Berichtsquartal von einer sehr guten Nachfrageentwicklung in Europa und der NAFTA-Region geprägt. Weiterhin wirkte sich eine bessere Preisdurchsetzung positiv auf das Ergebnis aus.

Daimler Buses setzte im dritten Quartal 2015 weltweit 7.400 (i. V. 8.600) Busse und Fahrgestelle ab. Der deutliche Absatzrückgang war im Wesentlichen auf das schwache Fahrgestellgeschäft in Lateinamerika (-26%) zurückzuführen. Zuwächse vor allem in Deutschland (+9%), Großbritannien (+81%) und in der Türkei (+13%) aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Komplettbussen konnten den Absatzrückgang bei den Fahrgestellen in Brasilien nur teilweise kompensieren.

Als Folge des Absatzrückgangs in Lateinamerika lag der Umsatz von Daimler Buses mit 1.018 (i. V. 1.034) Mio. Euro leicht unter Vorjahresniveau. Das EBIT der Bus-Sparte lag mit 89 (i. V. 64) Mio. Euro hingegen deutlich über dem Vorjahreswert; die Umsatzrendite stieg von 6,2% auf 8,7% und übertraf damit erneut das Zielniveau. Die Ergebnisentwicklung wurde vor allem getragen von hohen positiven Wechselkurseffekten. Dabei schlug sich im Zusammenhang mit dem Exportgeschäft aus Brasilien insbesondere die Schwäche des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar positiv im Ergebnis nieder. Der Absatzrückgang in Lateinamerika – bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Lage - konnte damit deutlich überkompensiert werden. In den automobilen Geschäftsfeldern wirkte sich die Restrukturierung des eigenen Händlernetzes auf das EBIT aus.

Daimler Financial Services schloss im dritten Quartal rund 379.500 neue Leasing- und Finanzierungsverträge ab (+12%) – damit stieg das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um 18% auf 14,6 Mrd. Euro. Das Vertragsvolumen lag zum 30.9.2015 bei 111 Mrd. Euro, das entspricht einem Zuwachs von 12% gegenüber dem Jahresende 2014. Wechselkursbereinigt wuchs das Vertragsvolumen um 10%.

Im dritten Quartal 2015 übertraf Daimler Financial Services mit 378 Mio. Euro das Ergebnis des Vorjahres (i. V. 355 Mio. Euro). Maßgeblich für das positive Ergebnis waren vor allem das gestiegene Vertragsvolumen und die vorteilhafte Wechselkursentwicklung. Demgegenüber standen zusätzliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausweitung der Geschäftstätigkeit. Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der EliMINIerung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten sind Erträge in Höhe von 11 (i. V. 947) Mio. Euro entstanden. Die höheren Erträge im Vorjahresquartal waren insbesondere auf den Ertrag aus der Veräußerung der Beteiligung an der RRPSH in Höhe von 1.006 Mio. Euro zurückzuführen. Aus der EliMINIerung konzerninterner Transaktionen ergab sich im Berichtsquartal ein Ertrag von 16 (i. V. 18) Mio. Euro.

Investitionen in die Zukunft: Nachhaltige Absicherung der Strategie

Der Daimler-Konzern hat im dritten Quartal 1,1 (i. V. 1,2) Mrd. Euro in Sachanlagen investiert. Der größte Anteil entfiel mit 0,8 (i. V. 0,9) Mrd. Euro auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars. Der Schwerpunkt der Sachinvestitionen lag bei der Produktionsvorbereitung für die neuen Modelle, insbesondere der neuen E-Klasse und deren Derivate, den zusätzlichen Derivaten der C-Klasse sowie Investitionen für neue Getriebe und Motorvarianten. Außerdem haben sich darin die Ausgaben für den weiteren Ausbau der internationalen Montage- und Komponentenwerke niedergeschlagen.

Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Daimler-Konzerns beliefen sich im dritten Quartal auf 1,6 (i. V. 1,4) Mrd. Euro; davon wurden 0,5 (i. V. 0,3) Mrd. Euro aktiviert. Mehr als zwei Drittel der Forschungs- und Entwicklungsleistungen wurden im Segment Mercedes-Benz Cars erbracht. Schwerpunkte waren neue Fahrzeugmodelle, besonders kraftstoffeffiziente und umweltschonende Antriebe sowie neue Sicherheitstechnologien.

Ausblick Märkte: Daimler erwartet heterogene Marktentwicklungen

Zu Beginn des vierten Quartals sind die Aussichten für die Weltwirtschaft eher verhalten. Wichtige konjunkturelle Frühindikatoren signalisieren zwar eine Fortsetzung des moderaten Wachstums, zeigen aber auch die zuletzt deutlich gestiegene Verunsicherung von Investoren und Konsumenten. Daher ist auf absehbare Zeit auch nicht mit einer nennenswerten Beschleunigung der globalen Wachstumsdynamik zu rechnen. Insgesamt erwartet Daimler für die Weltwirtschaft im Jahr 2015 mit 2,7% einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in der Größenordnung der vorausgegangenen drei Jahre.

Bei der weltweiten Pkw-Nachfrage ist für das laufende Jahr nur noch mit einem Marktvolumen in der Größenordnung des Vorjahres zu rechnen. Hauptgrund für die weitere Reduzierung der Markterwartung war die zuletzt deutliche Abschwächung des Marktwachstums in China, wo inzwischen nur noch mit einem leichten Marktanstieg zu rechnen ist. Positive Beiträge zur Weltmarktentwicklung leisten in diesem Jahr vor allem die traditionellen Märkte in Nordamerika und Westeuropa. Der US-Markt dürfte auf hohem Niveau nochmals leicht ansteigen und sich mit rund 17 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nahe seinem historischen Höchststand bewegen. Die Erholung der westeuropäischen Pkw-Nachfrage hat im Jahresverlauf weiter an Dynamik gewonnen, sodass inzwischen mit einem deutlichen Marktanstieg auf breiter Basis gerechnet wird. Deutlich negativ für den Weltmarkt wirkt sich dagegen der ausgeprägte Rückgang des japanischen Marktes aus. Dort geht Daimler nach Jahren eines künstlich überhöhten Marktniveaus von einer deutlichen Korrektur des Verkaufsvolumens aus. Darüber hinaus stellen starke Nachfragerückgänge in einigen großen Schwellenländern eine erhebliche Belastung für den Weltmarkt dar. Vor allem die Pkw-Verkäufe in Russland und Brasilien werden aufgrund der ausgeprägten wirtschaftlichen Rezession in beiden Ländern drastisch zurückgehen. Erfreulicher ist die Situation dagegen in Indien, wo weiterhin von einer Erholung der Nachfrage auszugehen ist.

Auf dem weltweiten Markt für mittelschwere und schwere Lkw ist nach dem spürbaren Nachfragerückgang des vergangenen Jahres für 2015 nochmals mit einer deutlich rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Zudem ist die Situation in regionaler Hinsicht weiterhin stark unterschiedlich. Die positiven Marktaussichten für die NAFTA-Region und für Europa haben Bestand. In Nordamerika sprechen die wesentlichen Konjunkturindikatoren weiterhin für ein günstiges Lkw-Marktumfeld und lassen einen Nachfrageanstieg in der Größenordnung von 10 bis 15% erwarten. Dank der relativ soliden wirtschaftlichen Erholung in Europa rechnet Daimler auch hier nach wie vor mit einem Marktzuwachs von 10 bis 15%.

Dagegen sind die Marktbedingungen in Brasilien weiterhin äußerst ungünstig. Von einem niedrigen Niveau kommend muss von einem weiteren starken Rückgang von bis zu 50% ausgegangen werden. Der japanische Markt für leichte, mittelschwere und schwere Lkw zeigt sich trotz verhaltener Konjunkturentwicklung relativ robust, sodass für das Jahr 2015 weiterhin mit einem Marktvolumen in der Größenordnung des Vorjahres zu rechnen ist. In Indonesien ist hingegen nach einer sehr schwachen Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf zwischenzeitlich davon auszugehen, dass der Lkw-Gesamtmarkt das Vorjahresniveau um bis zu 35% verfehlen wird. In Russland wird die tiefe Rezession den Markt weiterhin belasten, sodass die Nachfrage erneut stark zurückgehen wird. In Indien ist hingegen dank leicht verbesserter volkswirtschaftlicher Perspektiven mit einer spürbaren Markterholung zu rechnen. Die Lkw-Nachfrage in China steht aktuell aufgrund der volkswirtschaftlichen Wachstumsverlangsamung und der Einführung der Emissionsnorm CN4 (analog Euro IV) stark unter Druck.

Daimler erwartet daher, dass der Markt das Vorjahresniveau um etwa 30% unterschreiten wird. Für 2015 rechnet Daimler in Europa bei den mittelgroßen und großen Transportern mit einem deutlichen Nachfrageanstieg. Bei den kleinen Transportern geht das Unternehmen von einem leichten Zuwachs aus. Für die USA wird ein deutliches Wachstum im Markt für große Transporter erwartet. In China rechnet Daimler nun im adressierten Markt mit einem deutlichen Rückgang. Auch für Lateinamerika geht Daimler von einem deutlichen Marktrückgang bei den großen Transportern aus.

Bei den Bussen erwartet Daimler in Europa ein Marktvolumen, das leicht über dem sehr niedrigen Vorjahresniveau liegt. In Brasilien dürfte sich die Busnachfrage im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr mindestens um 35% verringern.

Ausblick Geschäftsfelder: Steigerung des Absatzes erwartet

Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass der Konzernabsatz im Jahr 2015 deutlich gesteigert werden kann.

Die vergangenen drei Monate waren für Mercedes-Benz Cars das bisher stärkste Quartal. An diesen Erfolg will das Geschäftsfeld auch im folgenden Quartal anknüpfen und damit den Absatz im Gesamtjahr deutlich steigern. Zum Erfolg der Marke Mercedes-Benz wird unter anderem das neue C-Klasse Coupé beitragen. Das dritte Mitglied der C-Klasse Familie kommt im Dezember in den Handel. Das Jahr der Mercedes-Benz SUV wird im November durch die Weltpremiere der neuen Generation des GLS abgerundet. Auch die S-Klasse Familie wird erweitert: Das neue S-Klasse Cabriolet ist die sechste Variante der aktuellen S-Klasse Familie und ab Jahresende bestellbar. Im November wird mit der neuen Generation des SL Roadster eine weitere Ikone von Mercedes-Benz ihre Weltpremiere feiern. Zu einer deutlichen Absatzsteigerung werden auch die beiden smart Modelle beitragen, die ab diesem Jahr in allen Kernmärkten verfügbar sind.

Daimler Trucks rechnet für das Jahr 2015 nunmehr mit einer leichten Absatzsteigerung. In Westeuropa geht das Geschäftsfeld weiterhin von einer deutlich positiven Entwicklung der Lkw-Verkäufe aus. In der Türkei erwartet Daimler Trucks für das Gesamtjahr eine deutliche Steigerung gegenüber 2014, allerdings hat die Dynamik aufgrund der schwächeren ökonomischen Entwicklung und der unsicheren politischen Lage in der Region im Jahresverlauf stark nachgelassen. In Brasilien rechnet die Lkw-Sparte mit einem signifikanten Absatzrückgang, da die gesamtwirtschaftliche Lage und die ungünstigen Finanzierungskonditionen die Lkw-Nachfrage anhaltend beeinträchtigen. In der NAFTA-Region geht Daimler Trucks hingegen von deutlich steigenden Verkaufszahlen aus. Die erfolgreichen Produkte sollten auch weiterhin die Marktführerschaft in dieser Region sichern. Die Absatzentwicklung in Asien wird geprägt von einer sehr schwachen Marktentwicklung in Indonesien, wo mittlerweile mit erheblichen Absatzeinbußen zu rechnen ist. Dagegen geht das Geschäftsfeld in Indien aufgrund der stetig wachsenden BharatBenz Modellpalette und des weiteren Ausbaus des Händlernetzes von einer deutlichen Zunahme der Verkäufe aus. Auch in Japan erwartet Daimler Trucks in diesem Jahr eine merkliche Steigerung der Lkw-Auslieferungen.

Mercedes-Benz Vans plant für das Jahr 2015 einen deutlichen Absatzanstieg. Im Kernmarkt Europa rechnet die Transporter-Sparte bei den mittelgroßen und großen Fahrzeugen mit einem deutlichen Absatzzuwachs. Hierzu werden vor allem der neue gewerbliche Transporter Vito und die privat genutzte Großraumlimousine V-Klasse beitragen. Diese sind nach der Markteinführung im Jahr 2014 nun voll verfügbar. Auch für die NAFTA-Region erwartet das Geschäftsfeld einen deutlichen Absatzanstieg. Im Rahmen der Geschäftsfeldstrategie »Mercedes-Benz Vans goes global« wird der Vito in Nord- und Lateinamerika eingeführt. Dies sorgt dort für zusätzliche Nachfrageimpulse. Mit dem Sprinter, der künftig auch in Nordamerika produziert wird, strebt Mercedes-Benz Vans in diesen Märkten ebenfalls weiteres Wachstum an.

Daimler Buses geht davon aus, die Marktführerschaft in seinen Kernmärkten bei den Bussen über 8t behaupten zu können. Für das Jahr 2015 rechnet die Bus-Sparte insgesamt mit einem deutlichen marktbedingten Absatzrückgang. Dabei geht das Geschäftsfeld von einem signifikanten Rückgang in Lateinamerika aus, während eine positive Absatzentwicklung in Europa erwartet wird.

Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2015 einen deutlichen Anstieg von Neugeschäft und Vertragsvolumen. Ausschlaggebend hierfür sind die Wachstumsoffensiven der automobilen Geschäftsfelder, die zielgruppengerechte Ansprache jüngerer Kunden, die Ausweitung des Geschäfts insbesondere in Asien sowie die Weiterentwicklung der Online-Vertriebskanäle. Außerdem wird das Angebot an Mobilitätsdienstleistungen weiter ausgebaut werden.


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