Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) ist im Geschäftsjahr 2015 erneut profitabel gewachsen und hat abermals Bestmarken bei Absatz, Umsatz und EBIT aus dem laufenden Geschäft sowie beim Konzern-EBIT und Konzernergebnis erwirtschaftet. Dazu haben alle Geschäftsfelder beigetragen. Für das Jahr 2016 geht das Unternehmen aufgrund des in allen Geschäftsfeldern sehr attraktiven und besonders wettbewerbsfähigen Produktangebots davon aus, vom erwarteten leichten Wachstum der globalen Automobilnachfrage überdurchschnittlich profitieren, seine Position in wichtigen Märkten ausbauen und den Absatz weiter steigern zu können. Dementsprechend wird mit weiteren Zuwächsen beim Umsatz und beim EBIT aus dem laufenden Geschäft gerechnet.
"2015 war ein gutes Jahr für Daimler", eröffnete Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars die Jahrespressekonferenz 2016. "Wir wissen aus eigener Erfahrung: Es ist schwer, an die Spitze zu kommen. Aber es ist noch schwerer, vorne zu bleiben. Das ist unser Anspruch: Daimler gehört dauerhaft an die Spitze."
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2015 mit 13,5 (i. V. 10,8) Mrd. Euro sowohl das beste EBIT und mit 13,8 (i. V. 10,1) Mrd. Euro auch das beste EBIT aus dem laufenden Geschäft der Daimler AG. Das Konzernergebnis lag mit 8,9 (i. V. 7,3) Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis je Aktie stieg auf 8,08 (i. V. 6,51) Euro.
Daimler hat wie angekündigt den Absatz im Jahr 2015 insgesamt deutlich gesteigert. Mit rund 2,9 Mio. Fahrzeugen wurde das Vorjahresniveau um 12% übertroffen. Zu diesem Anstieg haben vor allem die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars (+16%) und in geringerem Ausmaß Mercedes-Benz Vans (+9%) beigetragen. Bei Daimler Trucks war der Zuwachs mit 1% vor allem aufgrund der schwachen Märkte in Lateinamerika und Indonesien kleiner als ursprünglich erwartet. Bei Daimler Buses, für die zu Jahresbeginn noch mit einem leichten Zuwachs gerechnet wurde, lag der Absatz deutlich unter dem Vorjahresniveau. Maßgeblich hierfür war vor allem die ausgeprägte Schwäche der Märkte für Busfahrgestelle in Lateinamerika. Getrieben vom Absatzplus hat Daimler den Konzernumsatz im Berichtsjahr um 15% auf 149,5 Mrd. Euro gesteigert; bereinigt um Wechselkurseffekte war ein Zuwachs um 9% zu verzeichnen.
"Die Ergebnisentwicklung im Daimler-Konzern über die vergangenen Jahre zeigt anschaulich, dass unsere Strategie greift und wir profitabel wachsen", sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finanzen & Controlling und Daimler Financial Services. "Das EBIT aus dem laufenden Geschäft haben wir gegenüber 2014 um gut ein Drittel gesteigert, gegenüber 2010 hat sich das Ergebnis sogar fast verdoppelt. Der Umsatz hat in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 50% zugelegt."
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 06. April 2016 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,25 (i. V. 2,45) Euro pro Aktie vorschlagen. "Wir lassen die Aktionäre mit der nochmals gesteigerten und somit höchsten Gewinnbeteiligung der Daimler AG wie gewohnt am Erfolg des Unternehmens teilhaben und drücken damit unsere Zuversicht über den weiteren Geschäftsverlauf aus", sagte Bodo Uebber. Die Ausschüttungssumme beträgt 3.477 (i. V. 2.621) Mio. Euro, die Ausschüttungsquote erreicht 40,2 (i. V. 37,6) % des auf die Daimler-Aktionäre entfallenden Konzernergebnisses.
Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts ist zum Ende des Jahres 2015 auf 18,6 (i. V. 17,0) Mrd. Euro gestiegen, obwohl eine außerordentliche Dotierung der Pensionsvermögen in Deutschland und den USA in Höhe von 1,2 Mrd. Euro durchgeführt und 0,7 Mrd. Euro für den Kauf des digitalen Kartengeschäfts HERE eingesetzt wurden. Auch der Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft war bereinigt um Sondereffekte mit 5,9 (i. V. 5,2) Mrd. Euro nochmals höher als im Vorjahr und übertrifft die für das Jahr 2015 vorgeschlagene Dividendenausschüttung deutlich.
Belegschaft gewachsen - Bisher höchste Erfolgsbeteiligung
Aufgrund der hohen Nachfrage nach den Produkten ist die Belegschaft gegenüber Ende 2014 um 1% gestiegen. Zum 31. Dezember 2015 waren im Daimler-Konzern insgesamt 284.015 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten auf 170.454 (i. V. 168.909) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Belegschaft der konsolidierten Tochtergesellschaften in China lag am Jahresende bei 3.155 (i. V. 2.664). Mit rund 6.500 Auszubildenden stellt Daimler mehr als ein Drittel der Ausbildungsplätze aller deutschen Automobilhersteller.
Daimler arbeitet permanent daran, seine hohe Attraktivität als Arbeitgeber weiter zu festigen im Unternehmen wie auch am externen Markt. Die Beschäftigten erhalten eine marktgerechte Vergütung sowie marktkonforme Zusatzleistungen, wie beispielsweise eine betriebliche Altersversorgung. Das Unternehmen beteiligt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch am Erfolg der jeweiligen Gesellschaft. Die Daimler AG wird an ihre anspruchsberechtigten Beschäftigten im April 2016 für das Geschäftsjahr 2015 einen Betrag von bis zu 5.650 Euro ausbezahlen die bis dato höchste Summe (i. V. 4.350 Euro).
Die Geschäftsfelder im Einzelnen
Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars, das die Marke Mercedes-Benz mit den Submarken Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes me sowie die Marke smart umfasst, hat seinen profitablen Wachstumskurs im Berichtsjahr nochmals beschleunigt und im laufenden Geschäft 2015 die Zielrendite erreicht. Der Absatz wurde im sechsten Jahr in Folge gesteigert und hat mit 2.001.400 Fahrzeugen (+16%) erstmals die 2-Millionen-Grenze überschritten. Dabei konnten in nahezu allen Regionen Marktanteile hinzugewonnen werden. Der Umsatz erhöhte sich um 14% auf 83,8 Mrd. Euro. Das EBIT des Geschäftsfelds lag im Jahr 2015 mit 8.226 Mio. Euro um 41% und somit deutlich über dem Vorjahresniveau von 5.853 Mio. Euro. Die Umsatzrendite stieg auf 9,8 (i. V. 8,0) %.
Die neuen Modelle haben zu einem höheren Absatz von Neufahrzeugen geführt. Die wichtigsten Treiber waren die neue C-Klasse, die Kompaktwagen und ein höherer Absatz im SUV-Segment. Darüber hinaus wirkten sich eine bessere Preisdurchsetzung, Effizienzmaßnahmen und Wechselkurseffekte positiv auf das EBIT aus. Gegenläufige Ergebniseffekte entstanden durch Aufwendungen für Kapazitätsausweitungen sowie Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge. Zudem beinhaltet das Ergebnis Aufwendungen für periodenfremde öffentliche Abgaben von 121 Mio. Euro sowie Aufwendungen aus der Verlagerung der Hauptverwaltung der Mercedes-Benz USA, LLC von 19 Mio. Euro. Gegenläufig enthält das EBIT Erträge aus dem Verkauf von Immobilien in den USA von 87 Mio. Euro. Im Vorjahr waren im EBIT Abwertungen von Beteiligungen im Bereich der alternativen Antriebe von 30 Mio. Euro enthalten.
Daimler Trucks steigerte den Absatz im Jahr 2015 um 1% auf 502.500 Einheiten und erzielte damit das höchste Niveau seit dem Jahr 2006. Der Umsatz stieg um 16% auf 37,6 (i. V. 32,4) Mrd. Euro. Das EBIT des Geschäftsfelds lag mit 2.576 Mio. Euro um 37% deutlich über dem Vorjahresergebnis von 1.878 Mio. Euro. Die Umsatzrendite stieg auf 6,9% gegenüber 5,8% im Vorjahr.
Die positive Ergebnisentwicklung war maßgeblich auf die Absatzsteigerungen in den Regionen NAFTA und Europa, auf die Realisierung von weiteren Effizienzverbesserungen und auf positive Wechselkurseffekte zurückzuführen. Ergebnisbelastungen entstanden aus den Absatzrückgängen in Lateinamerika und Indonesien. Darüber hinaus haben sich höhere Aufwendungen für Garantie und Kulanz, für Kapazitätserweiterungen sowie Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge im Ergebnis niedergeschlagen. Im EBIT enthalten sind zudem Aufwendungen für Personalmaßnahmen im Rahmen der fortgeführten Optimierungsprogramme in Brasilien und Deutschland in Höhe von 58 Mio. Euro. Weiterhin entstanden Aufwendungen von 61 Mio. Euro durch den Verkauf von Atlantis Foundries (Pty.) Ltd. Das Vorjahresergebnis war durch Aufwendungen aus der Abwertung des Beteiligungsbuchwerts an Kamaz PAO belastet.
Mercedes-Benz Vans erzielte im Geschäftsjahr 2015 erneut einen Absatzrekord. Mit 321.000 Einheiten wurde der Vorjahreswert um 9% übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 11,5 (i. V. 10,0) Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete im Jahr 2015 ein EBIT von 900 Mio. Euro und lag mit einem Plus von 32% deutlich über dem Vorjahresniveau von 682 Mio. Euro. Die Umsatzrendite stieg auf 7,8% gegenüber 6,8% im Vorjahr.
Das EBIT war von einer sehr positiven Absatzentwicklung geprägt, insbesondere in Europa und in der NAFTA-Region. Dies ist vor allem den sehr großen Zuwachsraten bei der V-Klasse und dem neuen Vito zu verdanken. Auch eine höhere Effizienz beim Materialeinsatz hat das Ergebnis positiv beeinflusst, während Aufwendungen für Garantie und Kulanz das EBIT belasteten. Im Vorjahr trug ein Ertrag aus der Wertaufholung des Beteiligungsbuchwerts am chinesischen Joint Venture Fujian Benz Automotive Corporation mit 61 Mio. Euro zum EBIT bei.
Daimler Buses hat im Geschäftsjahr 2015 weltweit 28.100 (i. V. 33.200) Busse und Fahrgestelle abgesetzt. Der deutliche Rückgang war insbesondere auf die weiterhin schlechte wirtschaftliche Lage in Brasilien zurückzuführen. Dennoch konnte das Geschäftsfeld die uneingeschränkte Marktführerschaft in seinen Kernmärkten im Segment für Busse mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 8t behaupten. Erfreulich entwickelte sich das Komplettbusgeschäft in Westeuropa, das über dem Volumen des Vorjahres lag. Der Umsatz erreichte 4,1 (i. V. 4,2) Mrd. Euro. Das EBIT des Geschäftsfelds betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 214 (i. V. 197) Mio. Euro und lag damit um 9% über dem Vorjahresniveau. Die Umsatzrendite belief sich auf 5,2 (i. V. 4,7) %.
Positive Ergebniseffekte resultierten im Wesentlichen aus dem guten Komplettbusgeschäft mit einem positiven Produkt-Mix in Westeuropa sowie weiteren Effizienzfortschritten. Die Ergebnisentwicklung wurde weiterhin durch positive Wechselkurseffekte begünstigt. Gegenläufig wirkte sich die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation in Lateinamerika aus. Das Ergebnis beinhaltet einen Ertrag aus dem Verkauf der Anteile an New MCI Holdings Inc. in Höhe von 16 Mio. Euro.
In den automobilen Geschäftsfeldern wirkte sich darüber hinaus die Restrukturierung des eigenen Händlernetzes im Saldo mit Aufwendungen von 144 (i. V. 116) Mio. Euro aus.
Im Laufe des Jahres 2015 schloss Daimler Financial Services 1,5 Mio. neue Finanzierungs- und Leasingverträge im Wert von insgesamt 57,9 Mrd. Euro ab. Der Wert aller neu abgeschlossenen Verträge wuchs gegenüber dem Vorjahr um 21%. Somit wurde im Jahr 2015 rund die Hälfte aller Neufahrzeugverkäufe der automobilen Geschäftsfelder durch die Absatzfinanzierung von Daimler Financial Services unterstützt. Insgesamt standen Ende 2015 mehr als 3,7 Millionen finanzierte oder verleaste Fahrzeuge in den Büchern das entspricht einem Anstieg des Vertragsvolumens von 18% gegenüber dem Jahresende 2014 auf 116,7 Mrd. Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag der Zuwachs bei 14%. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte das Geschäftsfeld ein EBIT von 1.619 Mio. Euro und übertraf somit das Vorjahresergebnis in Höhe von 1.387 Mio. Euro deutlich um 17%. Die Eigenkapitalrendite lag bei 18,3 (i. V. 19,4) %.
Ausschlaggebend hierfür waren vor allem das gestiegene Vertragsvolumen und positive Wechselkurseffekte, wodurch zusätzliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausweitung der Geschäftstätigkeit überkompensiert werden konnten.
Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der EliMINIerung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten sind Aufwendungen in Höhe von 79 Mio. Euro entstanden. Die Erträge des Vorjahres in Höhe von 713 Mio. Euro waren insbesondere auf die Beteiligungen an Rolls-Royce Power Systems Holding (RRPSH) und Tesla zurückzuführen. 2014 erzielte Daimler aus dem Abgang der Beteiligung an RRPSH ein Verkaufsergebnis in Höhe von 1.006 Mio. Euro; aus der Bewertung der Put-Option entstanden Aufwendungen von 118 Mio. Euro. Im Zusammenhang mit der Beteiligung an Tesla resultierten darüber hinaus durch den Verlust des maßgeblichen Einflusses zunächst Erträge aus der Neubewertung der Anteile in Höhe von 718 Mio. Euro. Aus der Absicherung des Aktienkurses der Anteile an Tesla und dem Verkauf dieser Anteile ergaben sich im Vorjahr Aufwendungen in Höhe von 124 Mio. Euro. Darüber hinaus waren Aufwendungen im Zusammenhang mit dem laufenden Kartellverfahren der EU-Kommission bei europäischen Nutzfahrzeugherstellern von 600 Mio. Euro enthalten. Aus der EliMINIerung konzerninterner Transaktionen ergab sich im Jahr 2015 ein Ertrag von 50 (i. V. 42) Mio. Euro. Die Sonderfaktoren, die die Ergebnisentwicklung in den Jahren 2015 und 2014 beeinflussten, sind in der Tabelle auf Seite 15 im Einzelnen dargestellt.
Investitionen in die Zukunft weiter erhöht
"Wir haben unsere Strategie in den vergangenen Jahren zielstrebig umgesetzt. Das Resultat ist unser derzeitiger Erfolg", sagte Dieter Zetsche. "Deshalb bleibt unser Kurs bestehen: Wir werden weiter unser Kerngeschäft stärken, weltweit wachsen, technologisch führen und die Digitalisierung vorantreiben." Daher wurden die Forschungs- und Entwicklungs-leistungen im Jahr 2015 von dem bereits sehr hohen Niveau von 5,7 Mrd. Euro im Vorjahr nochmals auf 6,6 Mrd. Euro erhöht. Gemessen am Umsatz bewegten sich die Forschungs- und Entwicklungsleistungen mit einer Quote von 4,4 (i. V. 4,4) % auf einem wettbewerbsfähigen Niveau. Schwerpunkte waren neue Fahrzeugmodelle, besonders kraftstoffeffiziente und umweltschonende Antriebe sowie neue Sicherheitstechnologien, das autonome Fahren und die digitale Vernetzung der Produkte.
Im Rahmen der Wachstumsstrategie will Daimler die Chancen, die die Automobilmärkte bieten, konsequent nutzen. Gleichzeitig will das Unternehmen den tiefgreifenden technologischen Wandel in der Automobilindustrie federführend mitgestalten und bei der Digitalisierung eine Vorreiterrolle einnehmen. Dies erFordert umfangreiche Investitionen in innovative Produkte und neue Technologien sowie in die Erweiterung des weltweiten Produktionsnetzwerks. Im Berichtsjahr wurden die Investitionen in Sachanlagen deshalb von einem bereits hohen Niveau ausgehend nochmals auf 5,1 (i. V. 4,8) Mrd. Euro erhöht.
Bei Mercedes-Benz Cars lagen die Sachinvestitionen im Jahr 2015 mit 3,6 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Zu den wichtigsten Projekten zählten die neuen SUV GLC und GLE sowie die neue E-Klasse Familie. Umfangreiche Mittel wurden auch für die Neuausrichtung der deutschen Produktionsstandorte als Kompetenzzentren sowie für die Erweiterung des internationalen Produktionsnetzwerks eingesetzt.
Die Investitionen in Sachanlagen sind bei Daimler Trucks im Jahr 2015 auf 1,1 Mrd. Euro gestiegen. Nach Abschluss der Euro-VI-Produktoffensive ging es 2015 vor allem darum, den technologischen Vorsprung weiter auszubauen und die Kapazitäten der hohen Nachfrage anzupassen.
Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans standen die Nachfolgegeneration des Sprinter, der neue Midsize Pickup und die Produktionsvorbereitungen für den neuen Vito in Lateinamerika im Vordergrund. Daimler Buses hat im Berichtsjahr vor allem in neue Produkte sowie in die Modernisierung und Erweiterung der Produktionsstandorte investiert.
Gemeinsam mit Audi und BMW hat Daimler im Jahr 2015 das digitale Kartengeschäft HERE übernommen. Die digitalen Karten von HERE sind die Basis für neue Assistenzsysteme bis hin zum vollautomatisierten Fahren. Der auf Daimler entfallende Erwerbspreis betrug 0,67 Mrd. Euro.
Ausblick: Automobilmärkte legen 2016 weiter zu
Die weltweite Pkw-Nachfrage dürfte nach aktueller Einschätzung im Jahr 2016 von hohem Niveau ausgehend nochmals in einer Größenordnung zwischen 3 und 4% zunehmen. Dabei werden die Wachstumsraten in den traditionellen Märkten USA und Westeuropa im Vergleich zu den deutlichen Zuwächsen der Vorjahre voraussichtlich spürbar geringer ausfallen. Der chinesische Markt dürfte hingegen erneut deutlich zulegen und damit den größten Beitrag zum weltweiten Wachstum leisten. Auf dem US-amerikanischen Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ist nach dem Allzeithoch im Berichtsjahr nur noch ein leichter Anstieg zu erwarten. Auch für den westeuropäischen Pkw-Markt rechnet Daimler mit einem leichten Marktwachstum. Während in Kernmärkten wie Deutschland und Großbritannien nur noch geringe Zuwächse zu erwarten sind, besteht in anderen Märkten, wie beispielsweise Italien, noch deutliches Nachholpotenzial.
In Japan ist im Jahr 2016 nach der deutlichen Marktkorrektur im vergangenen Jahr mit einer Stabilisierung der Nachfrage zu rechnen. Für die großen Schwellenländer bleiben die Aussichten gemischt. In Indien dürfte das Marktwachstum weiter an Schwung gewinnen. In Russland dagegen wird die anhaltende Rezession aller Voraussicht nach für einen weiteren Rückgang der Pkw-Verkäufe sorgen.
Die Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw dürfte in den relevanten Regionen in Summe leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Die Nachfrage wird sich voraussichtlich regional sehr unterschiedlich entwickeln. Im nordamerikanischen Lkw-Markt dürfte sich die zunehmende Abschwächung des Industriesektors deutlich bemerkbar machen. In den Gewichtsklassen 6-8 ist aus heutiger Sicht mit einem Nachfragerückgang in der Größenordnung von 10% zu rechnen. Dagegen zeigte sich der europäische Markt bislang von den Unsicherheiten der weltweiten Konjunkturentwicklung weitgehend unbeeindruckt und dürfte seine Erholung mit einem leichten Plus im laufenden Jahr fortsetzen.
Keine Aussicht auf eine Besserung ist im Jahr 2016 auf dem brasilianischen Markt zu erkennen. Aufgrund der anhaltenden Rezession und der weiterhin ungünstigen Finanzierungsbedingungen ist von einem weiteren Marktrückgang in der Größenordnung von 10% auszugehen. Die Situation auf dem russischen Markt wird angespannt bleiben, sodass nur mit einer Nachfrage in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet werden kann. Die Nachfrage in China dürfte weiterhin unter dem Eindruck der Wachstumsverlangsamung im verarbeitenden Gewerbe stehen. Aus heutiger Sicht ist lediglich von einer moderaten Markterholung auszugehen.
Solide dürfte sich der japanische Markt für leichte, mittlere und schwere Lkw präsentieren. In einem wenig dynamischen konjunkturellen Umfeld sollte sich die Nachfrage in etwa auf dem Vorjahresniveau halten können. Für den indonesischen Lkw-Gesamtmarkt ist mit einer Stabilisierung auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres zu rechnen. In Indien ist im Segment der mittelschweren und schweren Lkw von einem deutlichen Anstieg auszugehen.
Für das Jahr 2016 rechnet Daimler in Westeuropa bei den mittelgroßen und großen Transportern mit einem leichten Marktwachstum, bei den kleinen Transportern mit einer stabilen Nachfrage. Auch für die USA wird ein leichtes Wachstum im Markt für große Transporter erwartet. In Lateinamerika ist im Markt für große Transporter von einem weiteren deutlichen Marktrückgang auszugehen. In China ist mit einer Belebung der Nachfrage im adressierten Markt zu rechnen. Bei den Bussen erwartet Daimler in Westeuropa ein Marktvolumen, das leicht über dem Niveau des Vorjahres liegt. Nach dem signifikanten Nachfragerückgang in Brasilien wird für das Jahr 2016 mit einem weiteren deutlichen Marktrückgang gerechnet.
Ausblick: Absatz im Automobilgeschäft wird weiter steigen
Mercedes-Benz Cars wird seine Wachstumsstrategie »Mercedes-Benz 2020« im Jahr 2016 fortsetzen. Insgesamt will das Geschäftsfeld den Absatz deutlich steigern und damit erneut einen Rekordwert erreichen. Die Basis dafür bildet das sehr attraktive und junge Modellportfolio, das um zusätzliche Produktneuheiten erweitert wird. Die Vielfalt an Modellen ist größer als je zuvor, die Attraktivität der Marke Mercedes-Benz konnte deutlich erhöht werden. Dies erlaubt es der Pkw-Sparte, kontinuierlich neue Konzepte zur individuellen Kundenansprache zu etablieren und somit neue Märkte und jüngere Kundengruppen anzusprechen. Im Sinne der Vertriebs- und Marketingstrategie »Best Customer Experience« rückt Mercedes-Benz die Bedürfnisse und Wünsche von Frauen noch stärker in den Fokus. Im Mittelpunkt der neuen, ganzheitlichen Initiative steht die Inspirationsplattform »Shes Mercedes«.
Wesentliche Wachstumsimpulse werden im Jahr 2016 von den neuen Modellen ausgehen. Im Jahr 2015, dem »Jahr der SUV«, hat die Marke Mercedes-Benz mit vier neuen oder überarbeiteten Modellen nahezu das gesamte Angebot in diesem Segment erneuert. Im März 2016 kommt die neue Generation des luxuriösen GLS als Nachfolger des GL zu den Händlern. Er bildet den überzeugenden Abschluss der SUV-Offensive.
Wichtigste Neuheit und Wachstumstreiber ist im Jahr 2016 die neue E-Klasse. Mercedes-Benz geht mit der intelligentesten Business-Limousine der Welt einen weiteren Schritt auf dem Weg zum unfallfreien und autonomen Fahren. Auch das C-Klasse Coupé, das C-Klasse Cabrio und das S-Klasse Cabrio werden ebenso wie die neuen Generationen des SL und des SLC weiter zum Erfolg der Marke Mercedes-Benz beitragen. Darüber hinaus werden im Berichtsjahr weitere Plug-in-Hybridmodelle in den Markt eingeführt, die hervorragende Fahrleistungen mit dem Verbrauch eines Kleinwagens kombinieren. Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridtechnologie sind ein wichtiger Bestandteil der Antriebsstrategie auf dem Weg zum emissions-freien Fahren. Aus diesem Grund wird die Anzahl der Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb in den kommenden Monaten sukzessive ausgebaut werden. 2017 werden insgesamt zehn Plug-in-Hybridmodelle von Mercedes-Benz auf dem Markt sein, doppelt so viele Modelle wie derzeit.
Ein deutliches Absatzplus wird im Jahr 2016 auch bei der Marke smart erwartet. Hierzu wird das neue smart fortwo Cabrio beitragen, das im vergangenen Jahr Weltpremiere auf der IAA in Frankfurt feierte. Ausgeliefert wird das neue Cabrio ab März. Im Sommer kommen zudem die neuen BRABUS Modelle des fortwo und forfour mit sportlichem Auftritt und stärkeren Motorisierungen zu den Händlern. Zum Jahresende werden alle smart Modelle auch mit elektrischem Antrieb angeboten.
Aus regionaler Sicht erwartet Mercedes-Benz Cars für das Jahr 2016, dass insbesondere die asiatischen Märkte zum Absatzwachstum beitragen werden. Im Jahr 2015 war China erstmals der größte Absatzmarkt von Mercedes-Benz. Nach dem kräftigen Plus von 41% im Berichtsjahr will die Marke im Jahr 2016 vor allem mit den Modellen, die lokal produziert werden, erneut deutlich zulegen. Die Wachstumsrate in China wird aber moderater ausfallen. Im zurückliegenden Jahr wurde das Händlernetz auf rund 500 Betriebe ausgedehnt. Auch die lokalen Produktionskapazitäten wurden weiter ausgebaut: Neben der C- und E-Klasse werden in China seit 2015 auch die beiden SUV-Modelle GLA und GLC gefertigt. Auch in Nordamerika wird die Pkw-Sparte mit den neuen Modellen weiter zulegen. Von der weiteren Belebung der Nachfrage, die für Westeuropa erwartet wird, will Mercedes-Benz Cars überdurchschnittlich profitieren.
Daimler Trucks erwartet für das Jahr 2016 einen Absatz auf dem Niveau des Vorjahres. In Westeuropa rechnet das Geschäftsfeld mit Verkaufszahlen, die leicht über dem Vorjahr liegen. In der Türkei dürfte es hingegen zu merklichen Absatzeinbußen kommen. Maßgeblich hierfür sind vor allem Vorzieheffekte aufgrund der ab Jahresanfang 2016 auch in der Türkei geltenden Euro-VI-Emissionsvorschrift.
Für Brasilien rechnet das Geschäftsfeld nach dem Markteinbruch im Jahr 2015 mit einem weiteren Rückgang der Lieferungen. Dabei dürften die fehlende Wirtschaftsdynamik und ungünstige Finanzierungskonditionen das Geschäft weiterhin beeinträchtigen. Zur dauerhaften Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Daimler Trucks in Brasilien werden bis zum Jahr 2018 rund 500 Mio. Euro in maßgeschneiderte Produkte, innovative Technologien sowie in die Optimierung des Produktionsnetzwerks investiert.
In der NAFTA-Region erwartet Daimler Trucks in einem rückläufigen Markt einen Absatz unter dem hohen Niveau des Jahres 2015. Mit der modernen Produktpalette in Kombination mit den starken Komponenten der Marke Detroit können die KundenanForderungen optimal bedient und die Marktführerschaft gesichert werden. Dabei geht die Lkw-Sparte davon aus, den Anteil der selbst gefertigten Motoren und Getriebe weiter steigern zu können.
In Japan und Indonesien erwartet Daimler Trucks einen Absatz in der Größenordnung des Jahres 2015. Eine Steigerung der Verkäufe dürfte mit dem sehr gut positionierten Produktportfolio in Indien erreicht werden. Aus dem erweiterten Angebot an FUSO Fahrzeugen aus indischer Produktion wird das Geschäftsfeld in Asien und Afrika zusätzlichen Absatz generieren.
Mercedes-Benz Vans plant für das Jahr 2016 einen deutlichen Absatzanstieg. Im Kernmarkt Westeuropa rechnet das Geschäftsfeld mit einem weiteren deutlichen Absatzzuwachs. Im Rahmen der Geschäftsfeldstrategie "Mercedes-Benz Vans goes global" hat die Van-Sparte den Vito im Jahr 2015 auch in Nord- und Lateinamerika eingeführt. Dies wird dort im Jahr 2016 für zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen. Mit dem Sprinter, der künftig auch in Nordamerika produziert wird, strebt Mercedes-Benz Vans ebenfalls weiteres Wachstum an. Außerdem werden die Großraumlimousine V-Klasse und der gewerbliche Transporter Vito in China eingeführt. Damit wird die Präsenz im Markt ausgebaut.
Daimler Buses geht davon aus, die Marktführerschaft in seinen Kernmärkten bei den Bussen über 8t mit innovativen und hochwertigen neuen Produkten behaupten zu können. Für das Jahr 2016 rechnet das Geschäftsfeld insgesamt mit einem Absatz auf Vorjahresniveau. Dabei erwartet Daimler Buses ein moderates Absatzwachstum in Westeuropa. Nach dem signifikanten Markt- und Absatzrückgang im Berichtsjahr in Brasilien rechnet die Bus-Sparte dort auch für das Jahr 2016 mit einem weiteren Absatzrückgang. Von einer weiterhin positiven Absatzentwicklung geht Daimler Buses für Mexiko aus.
Daimler Financial Services strebt in den kommenden Jahren weiteres Wachstum an. Für das Jahr 2016 erwartet das Geschäftsfeld einen leichten Anstieg beim Neugeschäft und weiteres Wachstum beim Vertragsvolumen. Ausschlaggebend hierfür sind die Wachstumsoffensiven der automobilen Geschäftsfelder. Darüber hinaus erschließt Daimler Financial Services neue Marktpotenziale vor allem in Asien und nutzt neue und digitale Möglichkeiten des Kundenkontakts insbesondere durch gezielte Weiterentwicklung der Online-Vertriebskanäle. Bei innovativen Mobilitätsdienstleistungen mit den Marken car2go, moovel, Ridescout und mytaxi sowie Beteiligungen an den Unternehmen Blacklane und MeinFernbus FlixBus werden ebenfalls gute Wachstumschancen gesehen.
Ausblick: Zuwächse bei Absatz, Umsatz und EBIT 2016 erwartet
"Alles deutet darauf hin, dass 2016 ein weiteres gutes Jahr für Daimler wird", fasste Dieter Zetsche die Aussichten für das laufende Jahr zusammen. "Aber Erfolge muss man sich immer wieder neu erarbeiten."
Auf Basis der Annahmen zur Entwicklung wichtiger Absatzmärkte und der Planungen der Geschäftsfelder rechnet Daimler damit, dass der Konzernabsatz im Jahr 2016 insgesamt erneut deutlich gesteigert werden kann. Das Wachstumstempo wird aber voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als im Jahr 2015, das durch eine außerordentliche Dynamik gekennzeichnet war. Daimler geht zudem davon aus, dass der Umsatz des Konzerns im Jahr 2016 leicht zunehmen wird. Damit wird das Unternehmen den eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen.
Daimler verfügt in allen Geschäftsfeldern derzeit über ein sehr attraktives und besonders wettbewerbsfähiges Produktangebot, das in den zurückliegenden Jahren erweitert und konsequent erneuert wurde. Der Konzern nimmt daher an, vom leichten Wachstum der globalen Automobilnachfrage, das für das laufende Jahr erwartet wird, überdurchschnittlich profitieren und seine Position in wichtigen Märkten ausbauen zu können. Mit deutlichen Umsatzzuwächsen rechnet das Unternehmen bei Mercedes-Benz Cars und bei Mercedes-Benz Vans. Bei Daimler Trucks und Daimler Buses ist ein Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres zu erwarten.
In regionaler Hinsicht werden für Asien und Westeuropa die höchsten Zuwächse erwartet, aber auch in den anderen Regionen sollte das Geschäftsvolumen wachsen. Insbesondere in China wurden durch neue Vertriebsstandorte und zusätzliche Produktionskapazitäten die Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen. Das weitere Absatzwachstum in China schlägt sich jedoch nur in einem unterproportionalen Umsatzzuwachs nieder, da der Anteil der lokalen Produktion nochmals zunehmen wird.
Die erwarteten Zuwächse bei Absatz und Umsatz werden sich im Jahr 2016 positiv auf das Ergebnis auswirken. Den Grundstein für ein dauerhaft hohes Ergebnisniveau wurde mit den Programmen "Fit for Leadership" bei Mercedes-Benz Cars, "Daimler Trucks #1" bei Daimler Trucks, "Performance Vans" bei Mercedes-Benz Vans und "GLOBE 2013" bei Daimler Buses geschaffen. Durch Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Kostenstrukturen und durch zusätzliche Geschäftsaktivitäten wurden zusammengenommen Ergebnisbeiträge von rund 4 Mrd. Euro realisiert. Die volle Wirkung dieser Programme hat sich im Jahr 2015 niedergeschlagen. Nachdem sich die Entwicklung der Wechselkurse im Jahr 2015 insgesamt sehr positiv auf Umsatz und Ergebnis ausgewirkt hatten, dürfte dieser Einfluss im Jahr 2016 deutlich geringer ausfallen.
Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung, der genannten Einflussfaktoren sowie der Planungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, das Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft im Jahr 2016 leicht zu steigern.
Für die einzelnen Geschäftsfelder wurden beim EBIT aus dem laufenden Geschäft für das Jahr 2016 die folgenden Ziele gesetzt:
- Mercedes-Benz Cars: leicht über Vorjahresniveau,
- Daimler Trucks: auf Vorjahresniveau,
- Mercedes-Benz Vans: leicht über Vorjahresniveau,
- Daimler Buses: leicht über Vorjahresniveau und
- Daimler Financial Services: leicht über Vorjahresniveau.
Daimler will im Automobilgeschäft über die Markt- und Produktzyklen hinweg nachhaltig eine jahresdurchschnittliche Umsatzrendite von 9% erzielen. Basis dafür sind die Zielrenditen der Geschäftsfelder: 10% für Mercedes-Benz Cars, 8% für Daimler Trucks, 9% für Mercedes-Benz Vans und 6% für Daimler Buses.
Die erwartete Ergebnisentwicklung in den Automobilgeschäftsfeldern wird sich auch im Jahr 2016 positiv im Free Cash Flow des Industriegeschäfts niederschlagen. Beim Free Cash Flow des Jahres 2015 ist zu berücksichtigen, dass dieser durch die außerordentliche Dotierung deutscher und US-amerikanischer Pensionsvermögen in Höhe von 1,2 Mrd. Euro sowie durch den Erwerb der Beteiligung am digitalen Kartengeschäft HERE und am US-amerikanischen Telematikanbieter Zonar Systems in Höhe von 0,7 Mrd. Euro beeinflusst wurde. Da die Investitionsoffensive in Produkte und Technologien verstärkt fortgesetzt wird, dürfte der um Sondereffekte bereinigte Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft im Jahr 2016 deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 5,9 Mrd. Euro liegen. Daimler geht zugleich davon aus, dass der Free Cash Flow die Dividendenausschüttung im Jahr 2016 deutlich übertrifft.
Mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgt Daimler das Ziel, die Wettbewerbsposition des Unternehmens vor dem Hintergrund der anstehenden technologischen HerausForderungen nachhaltig zu stärken. Aus diesem Grund wird Daimler in den Jahren 2016 und 2017 die Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nochmals deutlich auf durchschnittlich 7,2 Mrd. Euro erhöhen. Um die anspruchsvollen Wachstumsziele zu erreichen, werden das Produktangebot in den kommenden Jahren gezielt erweitert sowie zusätzliche Produktions- und Vertriebskapazitäten aufgebaut. Gleichzeitig wird damit sichergestellt, dass Daimler den tiefgreifenden technologischen Wandel in der Automobilbranche federführend mitgestaltet. Dies gilt insbesondere auch für die digitale Vernetzung der Produkte und Prozesse auf allen Stufen der Wertschöpfungskette. Daher will Daimler die bereits sehr hohen Investitionen in Sachanlagen im Jahr 2016 nochmals deutlich steigern und plant für die Jahre 2016 und 2017 Ausgaben in Höhe von durchschnittlich 7,0 Mrd. Euro.
"In den kommenden Jahren wollen wir die Mobilität weiterhin mit richtungsweisenden Innovationen aktiv mitgestalten und damit die Digitalisierung im gesamten Unternehmen vorantreiben", sagte Dieter Zetsche.
"Wir investieren weiter, um die Voraussetzungen für nachhaltiges profitables Wachstum zu schaffen", sagte Bodo Uebber. "Wir tun das aber mit der notwendigen Fokussierung auf die Erfolg versprechenden Themen und Produkte und weiterhin mit der gebotenen finanziellen Disziplin." Angesichts des erwarteten Wachstums beim Absatz und Umsatz für das Jahr 2016 werden auch die Produktionsumfänge weiter ansteigen. Gleichzeitig greifen die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, die in den zurückliegenden Jahren in allen Geschäftsfeldern durchgeführt wurden, in vollem Umfang. Die mittel- und langfristig ausgerichteten Programme zur strukturellen Verbesserung der Geschäftsprozesse dürften zusätzliche Effizienzgewinne ermöglichen. Auf dieser Basis geht Daimler davon aus, dass die anspruchsvollen Wachstumsziele mit einem nur geringfügig wachsenden Personalbestand erreicht werden können. Bei Unternehmen, die Daimler gemeinsam mit chinesischen Partnern betreibt und die in der Mitarbeiterzahl des Daimler-Konzerns nicht berücksichtigt sind, werden voraussichtlich zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.