Chevrolet hat auf der Detroit-Motorshow 2014 die rennstreckentauglichste Serien-
Corvette aller Zeiten präsentiert: Die neue Z06 erweitert das Leistungsportfolio der legendären Modellreihe mit einem Höchstmaß an aerodynamischem Abtrieb, einem neu entwickelten, 625 PS starken Kompressortriebwerk und einem ebenfalls neuen 8-Stufen-Hochleistungs-Automatikgetriebe. Alle Merkmale basieren auf Fortschrittstechnologien, die mit neuen
Corvette Stingray eingeführt wurden.
Die erste Corvette Z06 mit 6,2-Liter-Kompressormotor und Automatikgetriebe leistet mindestens 625 PS (466 kW). Das Triebwerk ist wahlweise mit einem 7-Gang-Schaltgetriebe oder einem 8-Gang-Automatikgetriebe kombiniert, das auch manuelle Gangwechsel per Schaltwippen erlaubt. Der AluMINIumrahmen stammt von der Corvette Stingray und kommt, im Wesentlichen unverändert, auch in der Rennversion C7.R zum Einsatz.
Ein auf die Rennstrecke abgestimmtes Z07 Performancepaket mit aerodynamischen Spezialkomponenten erzeugt hohen Abtrieb, während "Michelin Pilot Super Sport Cup"-Bereifung für zusätzliche Traktion und eine Karbon-Keramik-Bremsanlage von Brembo für maximale Verzögerung und die Reduzierung ungefederter Massen sorgen. Obwohl die Testphase innerhalb der Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, sorgte das Performancepaket bereits jetzt für einige der schnellsten Runden, die je mit einer Corvette gefahren wurden und selbst die ZR1 übertrafen.
Effizient und leistungsstark: der Kompressormotor
Als Kraftquelle fungiert bei der Corvette Z06 ein neu entwickelter 6,2-Liter-"LT4"-V8-Motor mit Kompressoraufladung, einer Leistung von rund 466 kW (625 PS) und einem maximalen Drehmoment von 861 Nm. Für die optimale Balance aus Leistung und Effizienz kommen neue, in der Corvette Stingray bereits vorgestellte Technologien zum Einsatz wie Benzindirekteinspritzung, Zylinderabschaltung und eine kontinuierlich variable Ventilsteuerung. Zusammen mit den effizienten Hochleistungsgetrieben, einer leistungsstarken Aerodynamik und ausgeprägten Leichtbaumerkmalen machen diese die neue Corvette Z06 auch überraschend ökonomisch.
Zur Einhaltung der angestrebten Gewichts- und Leistungsziele kombinierten die Entwickler den LT4-Motor mit einer kompakten, zwischen den Zylinderköpfen positionierten Kompressor- / Ladeluftkühleinheit. Das Triebwerk baut nur etwa 25 mm höher als der LT1-Motor der Corvette Stingray, liefert aber fast 37% mehr Leistung und rund 40% mehr Drehmoment. Der neue 1,7-Liter-Eaton TVS R1740-Kompressor rotiert mit Drehzahlen von bis zu 20.000 1/min und damit um 5.000 1/min höher als der Lader der Corvette ZR1 mit LS9-V8-Motor. Kürzere Rotoren erhöhen dabei die Drehzahlfestigkeit, tragen damit zu spontanerem Ansprechverhalten bei und sorgen auf diese Weise dafür, dass der leistungsfördernde Kompressorschub bereits bei niedrigen Motordrehzahlen einsetzt. Ein direkt ausgelegter Austrittskanal mit geringerer Turbulenzbildung und reduzierter Temperatur der verdichteten Luft erhöht den Durchsatz damit die Effizienz.
Zur Steigerung von Ladeeffekt, Zylinderfüllung und Leistung kommen beim LT4-Triebwerk weitere Hightechmerkmale zum Einsatz. Dazu zählen:
- "Rotocast A356T6"-AluMINIum-Zylinderköpfe mit höherer Steifigkeit und besserer Wärmeleitung als konventionelle Zylinderköpfe;
- Leichtbau-Titan-Einlassventile und bearbeitete Pleuel zur Reduzierung oszillierender Massen;
- Verdichtungsverhältnis von 10,0:1 (ermöglicht durch Direkteinspritzung) zur Leistungs- und Effizienzerhöhung;
- AluMINIum-Schmiedekolben mit Strukturverstärkung, die hohe Festigkeit bei hohen Zylinderdrücken gewährleisten;
- Edelstahl-Fächerkrümmer und AluMINIum-Ausgleichsgewichte mit niedrigerem Gewicht als die entsprechenden Komponenten des LT1-Motors;
- Trockensumpfschmierung mit erhöhter Kühlkapazität und doppelter Druckkontrolle (vs. "Z51"-Performancepaket / Corvette Stingray).
Gebaut wird das LT4-Triebwerk im GM-Werk Tonawanda im US-Bundesstaat New York und im neuen Performance Build Center in Bowling Green / Kentucky.
Das serienmäßige 7-Gang-Schaltgetriebe der Corvette Z06 ist mit der (abschaltbaren) elektronischen Gangwechselerkennung "Active Rev Matching" kombiniert, für optimale Schaltqualität und reduzierte Trägheitseffekte im Antriebssystem kommen außerdem eine Zweischeibenkupplung und ein neues Zweimassenschwungrad zum Einsatz. Das neu entwickelte 8-Gang-Automatikgetriebe "8L90" mit manueller Schaltmöglichkeit über Lenkradwippen steht als Option zur Wahl.
8 Gänge verzögerungsfrei
Beim 8L90-Automatikgetriebe stellen kleine Übersetzungssprünge sicher, dass der Motor nach Gangwechseln im jeweils günstigen Drehzahlbereich arbeitet und dadurch sein Potenzial effizient nutzt. Bei betont sportlicher Fahrweise bietet die manuelle Schaltmöglichkeit maximale Kontrolle, wobei der Automat dank hochentwickelter Steueralgorithmen dem Vergleich mit den bei Superwagen oftmals verwendeten Doppelkupplungsgetrieben problemlos standhält. Die Steuereinheit analysiert bzw. agiert mit einer Frequenz von 160 Zyklen pro Sekunde und schaltet bis zu 8 Hundertstelsekunden schneller hoch als ein Doppelkupplungsgetriebe.
Mit vier Gangradsätzen und fünf Kupplungen benötigt das von GM entwickelte Automatikgetriebe nicht mehr Einbauraum als die 6-stufige Version der Corvette Stingray, durch die umfassende Verwendung von AluMINIum und Magnesium ist es außerdem über 4 kg leichter. Im Zusammenwirken mit weiteren Maßnahmen zur ReibungsMINImierung kommt so im direkten Vergleich ein Effizienzgewinn von rund 5% zusammen. Gebaut wird die neue Atriebskomponente im GM-Getriebewerk Toledo im US-Bundestaat Ohio.
Aero-Design generiert hohen Abtrieb
Die angestrebten Leistungsziele für die Corvette Z06 stellten für das Designteam eine beachtliche HerausForderung dar, da ein markantes Erscheinungsbild mit nochmals verbesserten Funktionsmerkmalen zu verbinden war.
Die Designänderungen gegenüber dem Serienmodell Stingray setzten nicht etwa an der Karosserie an, sondern bei den Rädern. Um den für diese Leistung nötigen Grip zu erzeugen, erhielt die Z06 Michelin-Bereifung des Typs "Pilot Super Sport", in Kombination mit dem "Z07"-Paket ist der Typ "Sport Cup 2" aufgezogen. Die Vorderreifen im Format P 285/30 ZR 19 sind um 1,5 Zoll, die hinteren 335/25 ZR 20-Pneus um zwei Zoll breiter als die der Stingray.
Zur Aufnahme der breiteren Reifenlauffläche wurden die Kotflügel vorne um 2,2 Zoll (56 mm) und hinten um 3,15 Zoll (80 mm) nach außen erweitert. Das sorgt für ein breites und sportlich-niedriges Erscheinungsbild, ein optischer Effekt, der durch die speziell gestaltete Heckschürze zusätzlich betont wird. Die Rückleuchten sind identisch mit denen der Stingray, bei der Z06 aber um etwa 3 cm in Richtung der Fahrzeugecken auseinandergerückt.
Die Reifen des Supersportlers sind auf AluMINIum-Gussrädern des Formats 19 x 10 Zoll (vorne) beziehungsweise 20 x 12 Zoll (hinten) montiert. Durch das offene "Ultralight"-Felgendesign ist die mächtige Brembo-Bremsanlage in allen Details zu sehen und trägt damit zur Gesamtästhetik des Fahrzeugs bei:
- Die Ausführung Z06 beinhaltet zweiteilige Stahlbremsscheiben in den Abmessungen 371 x 33 mm (vorne) und 365 x 25 mm (hinten) in Kombination mit AluMINIum-Festsattelbremsen (vorne Sechskolben-, hinten Vierkolben-Ausführung).
- Für konstante Bremsleistungen unter Rennbedingungen beinhaltet das Z07-Paket größere Karbon-Keramik-Bremsscheiben im Format 394 x 36 mm an der Front beziehungsweise 388 x 33 mm an der Hinterachse. Zusätzlich spart diese Anlage gegenüber der Z06-Variante 10,4 kg an Gewicht.
Um den Traktionsgewinn durch die größeren Räder und Bremsen bei Kurvenfahrt und beim Verzögern bestmöglich zu nutzen, wurde die Karosserie der Corvette Z06 auf maximalen aerodynamischen Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten ausgelegt. Dabei stehen drei Ausbaustufen zur Wahl:
- Die Standard-Z06 verfügt über einen Frontsplitter, Abdeckungen im Bereich der vorderen Radhäuser, eine Karbon-Fronthaube mit vergrößerter Luftöffnung sowie den Heckspoiler aus dem Z51-Performancepaket der Corvette Stingray.
- Verfügbar ist darüber hinaus ein Kohlefaser-Aeropaket wahlweise in Schwarz oder in Karbon-Finish bestehend aus Frontsplitter, zusätzlichen Winglets im Luftfahrtdesign, Seitenschwellern sowie einem größeren Heckflügel mit zusätzlicher Abrisskante, die den Abtrieb noch einmal spürbar erhöht.
- Das ebenfalls optional verfügbare Paket Z07 verfügt über nochmals größere Winglets am Frontsplitter und einen verstellbaren, im Mittelbereich durchsichtigen Heckflügel für den Rennstreckeneinsatz. In dieser Konfiguration liefert die Corvette Z06 die höchsten Abtriebswerte, die jemals bei einem GM-Serienmodell gemessen wurden.
Den erhöhten Kühlbedarf der Z06 spiegelt schon das Karosseriedesign wider. So wurde die Frontgitterstruktur so ausgelegt, dass dem Wärmetauscher des Ladeluftkühlers der maximal mögliche Luftstrom zugeführt wird mit Frontgitter ist er sogar noch größer als ohne. Die Gitterkonstruktion beinhaltet außerdem spezielle Öffnungen zur Bremsenkühlung sowie vergrößerte Auslässe an der Unterseite, die wie Diffusoren wirken. Ergänzt werden diese Aeroeffekte durch gleichfalls vergrößerte Motor-Entlüftungskanäle auf der Fronthaube.
Hinzu kommen vergrößerte Bremsen-Kühlkanäle in den vorderen und hinteren Kotflügeln mit zusätzlichen "Air Blade"-Luftführungselementen hinten, die rund 50% mehr Kühlluft für Getriebe und Differenzial generieren als bei der Corvette Stingray. Auch die Entlüftungsöffnungen in der Heckschürze sind aus diesem Grund größer ausgeführt als beim Basismodell.
Das Interieur der Corvette Z06 dokumentiert deutlich den Sinn für sorgsam ausgewählte und schön gestaltete Details. Dazu gehören ein einzigartiges Farbkonzept, ein vollständig verkleideter Innenraum, mit hochwertigen Soft-touch-Materialien wie Nappaleder, AluMINIum, Karbon und Mikrowildleder (je nach Ausstattung) überzogene Oberflächen und sportliche Stilelemente wie ein abgeflachtes Lenkrad.
GM-Eigenentwicklung: extrem steifer AluMINIumrahmen
Den AluMINIumrahmen der Z06 fertigt General Motors erstmals "in-house" im Montagewerk Bowling Green (US-Bundesstaat Kentucky). Es handelt sich um die gleichermaßen steife und leichte Rahmenstruktur, die bei der Stingray und nahezu unverändert auch in der Rennversion C7.R zum Einsatz kommt. Die Konstruktion machte es möglich, die Corvette Z06 erstmals mit einem abnehmbaren Hardtop auszustatten: Selbst bei abgenommenem Dachelement weist die neue Struktur eine um 20% höhere Steifigkeit auf als das Vorgängermodell mit Festdach. Ist das Hardtop montiert, liegt der Vorteil sogar bei 60%.
Die Z06 verfügt über das Fahrwerkssystem der Stingray, allerdings in einer abweichenden, auf das gestiegene Leistungsniveau abgestimmten Kalibrierung. Dabei kommt auch die dritte Generation der magnetorheologischen, via Drehregler ("Driver Mode Selector") einstellbaren Stoßdämpferregelung "Magnetic Selective Ride Control" zum Einsatz.
Analog zur Corvette Stingray bietet der "Driver Mode Selector" zahlreiche Funktionen, mit denen sich die Z06 auf Fahrbedingungen und Fahrstilpräferenzen abstimmen lässt. Dazu gehören:
- Launch control: elektronische Schlupfregelung, aktivierbar im "Track Mode" für den Rennstreckeneinsatz (manuelles und automatisches Getriebe), gewährleistet maximale Traktion und Beschleunigung beim Anfahren.
- Active handling (StabiliTrak electronic stability control): Fahrstabilitätsprogramm (abschaltbar), steht im "Track Mode" als Wettkampf-Setup für den Rennstreckeneinsatz zur Verfügung und bietet maximale Fahrzeugkontrolle.
- Traction control: Auf unterschiedliche Wetterbedingungen zugeschnittene Schlupfregelung (Eingriffe in die Motor-/Drehmomentsteuerung).
- Performance Traction Management: aktivierbar im "Track Mode", bietet fünf unterschiedliche Einstellungen für Drehmomentreduzierung und Bremseingriff auf der Rennstrecke.
- Electronic Limited Slip Differential (eLSD): elektronisch geregelte Differenzialsperre, reguliert die Sperrwirkung für optimale Balance aus Lenkungsrückmeldung und Fahrstabilität unter verschiedensten Fahrbedingungen. In den Fahrmodi "Sport" und "Track" ist das System auf maximale Leistung abgestimmt.
Serienstandard in der Corvette Z06 ist auch das elektronische Sperrdifferenzial "eLSD", das die Motorkraft situationsgerecht auf die Hinterräder verteilt und auf diese Weise Lenkgefühl, Handling und Traktion nochmals verbessert. Das System beinhaltet eine hydraulisch betätigte Kupplung zur stufenlosen Regelung der Sperrwirkung von "offen" bis "voll geschlossen", die Reaktionszeiten liegen im Bereich von Zehntelsekunden. Die Verteilung des Antriebsmoments erfolgt auf Basis eines hochentwickelten Regelagorithmus und berücksichtigt Parameter wie Fahrgeschwindigkeit, Lenkeingabe und Drosselklappenstellung. Das System ist vollständig in die Stabilitätskontrolle und Traktionsregelung integriert und je nach gewähltem Fahrprogramm in drei Modi aktiv:
- Mode 1: Standardeinstellung, setzt den Schwerpunkt bei der Fahrstabilität.
- Mode 2: bei abgeschaltetem Stabilitätsprogramm in den Modi "Sport" oder "Track" aktiv, sorgt für spontanes Einlenken und maximale Traktion beim Herausbeschleunigen aus Kurven.
- Mode 3: bei eingeschaltetem "Performance Traction Management" aktiv; gleiche Auslegung wie Mode 2, allerdings mit spezifischer Abstimmung auf die Traktionsregelung.
Nach der Markteinführung in den USA Anfang des Jahres 2015 wird die neue Corvette Z06 bei ausgewählten Händlern auch in europäischen Märkten erhältlich sein. Detaillierte Leistungsdaten und Preise werden zeitnah zum Produktionsstart bekannt gegeben.
Chevrolet wurde 1911 in Detroit gegründet und ist mit einem Jahresabsatz von mehr als 5 Millionen Fahrzeugen in über 140 Ländern die viertgrößte Automobilmarke weltweit. Chevrolet bietet seinen Kunden kraftstoffeffiziente, leistungsstarke Fahrzeuge mit ausdrucksstarkem Design, höchster Qualität und der Chevrolet MyLink-Technologie. Das europäische Produktportfolio umfasst die Cityflitzer Spark und Aveo, das Klein-SUV Trax, den Kompaktwagen Cruze, den Familien-Van Orlando, das SUV Captiva, die Mittelklasselimousine Malibu, die legendären Sportwagen Camaro und Corvette sowie den Volt, ein Elektrofahrzeug mit verlängerter Reichweite.