Dreifacher Erfolg für ein einzigartiges Fahrzeug: Mit der Kür des
Alfa Romeo Giulietta SS Prototipo zum "Best of Show" fand am Sonntagabend der Concorso dEleganza Villa dEste 2017 im norditalienischen Cernobbio seinen krönenden Abschluss. Das Unikat aus dem Jahr 1957 wurde von der Jury mit der wichtigsten Auszeichnung des Wettbewerbs, der Trofeo
BMW Group, geehrt. Zudem konnte das stromlinienförmig gestaltete Coupé neben dem Klassensieg in der Kategorie "Supergioiello Little Toys for Big Boys" auch die Abstimmung unter den Besuchern für sich entscheiden und damit die Trofeo
BMW Group Italia gewinnen. Zum "Best of Show" beim siebten Concorso di Motociclette wählte die Jury ein Langstrecken-Reisemotorrad aus österreichischer Produktion. Die im Jahr 1933 gebaute Puch 250 Indien-Reise beeindruckte die Experten mit ihrem authentischen Zustand und einer faszinierenden Geschichte.
Der Concorso dEleganza Villa dEste gilt als weltweit exklusivster und traditionsreichster Schönheitswettbewerb für historische Automobile und Motorräder. Diesem Status wurde die gemeinsam von der BMW Group und dem Grand Hotel Villa dEste veranstaltete Fahrzeugschau auch in diesem Jahr gerecht. Die Auswahl der Fahrzeuge, das Ambiente am Comer See und das ebenso fachkundige wie begeisterte Publikum sorgten für eine einzigartige Atmosphäre. Der Concorso dEleganza Villa dEste ist zudem die einzige Veranstaltung ihrer Art, bei der neben historischen Raritäten auch aktuelle Konzeptfahrzeuge und Prototypen zu sehen sind. Neben Automobildesignern hatten in diesem Jahr erstmals auch Motorradhersteller die Gelegenheit, ihre Studien zu präsentieren. Auf diese Weise schlägt der Concorso dEleganza Villa dEste eine reizvolle Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft der Mobilität.
Prachtvolle Kulisse für eine Reise durch die Geschichte der Mobilität
Einmal mehr bildete das prachtvolle Ambiente des Grand Hotels Villa dEste und des angrenzenden Parks der Villa Erba die Kulisse für eine Raritäten-Schau, bei der die Aufmerksamkeit der Besucher nicht nur auf die Eleganz der ausgestellten Fahrzeuge, sondern auch auf besonders ungewöhnliche und aufschlussreiche Episoden aus der Automobil- und Motorrad-Historie gerichtet wurde. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen begaben sich Tausende von Besuchern auf eine ebenso stimmungsvolle wie faszinierende Zeitreise durch die Geschichte der Mobilität.
Mit dem diesjährigen Veranstaltungsmotto "Around the World in 80 Days Voyage through an Era of Records" nahm der Concorso dEleganza Villa dEste 2017 in Anlehnung an den berühmten Roman von Jules Verne Bezug auf die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in der ein rasanter technologischer Fortschritt permanent die Möglichkeiten der Mobilität und der Überwindung großer Distanzen erweiterte. Entsprechend weltumspannend und reich an historischen Höchstleistungen gestaltete sich das Teilnehmerfeld mit Wettbewerbsfahrzeugen aus 16 Nationen und einer Vielzahl von Klassikern, die einst mit Erfolgen im Motorsport, Geschwindigkeitsrekorden oder bahnbrechenden technischen Innovationen für Furore sorgten.
Aus den beim Concorso dEleganza Villa dEste 2017 gezeigten 51 Automobilen und 41 Motorrädern wählten die jeweils aus renommierten Experten der Fahrzeughistorie und prominenten Enthusiasten bestehenden Jurys die jeweiligen Klassensieger sowie die Gewinner zahlreicher Ehrenpreise aus. "Wir sehen hier acht bewundernswerte Klassengewinner vor uns, von denen jeder einzelne auch den Gesamtsieg verdient hätte", erklärte Ulrich Knieps, Leiter der BMW Group Classic und Präsident des Concorso dEleganza Villa dEste, bei der abschließenden Kür des "Best of Show" der historischen Automobile. "Mit der Wahl des Alfa Romeo Giulietta SS Prototipo hat die Jury einen besonders faszinierenden, weil vollkommen einzigartigen Vertreter der Automobilgeschichte zu ihrem Favoriten gekürt. Diese Entscheidung passt hervorragend zum Charakter des Concorso dEleganza Villa dEste."
Der "Best of Show" des Jahres 2017: Synthese aus Fakt und Fiktion
Der siegreiche Alfa Romeo Giulietta SS Prototipo wurde 1957 von Franco Scaglione (1916 1993) gestaltet. Der damalige Chefstylist der italienischen Karosserieschmiede Bertone entwickelte das Coupé in Anlehnung an drei Aerodynamik-Studien, die zwischen 1953 und 1955 unter seiner Federführung aus einer Kooperation zwischen Alfa Romeo und Bertone hervorgegangen waren und bis heute als B.A.T-Mobile das Kürzel steht für Alfa Romeo Berlinetta Aerodinamica Tecnica bekannt sind. Der Prototyp mit der ebenso eleganten wie stromlinienförmigen Leichtmetall-Karosserie und einem 100 PS starken Vierzylinder-Motor unter der Haube war zugleich ein Vorläufer des 1959 vorgestellten Serienmodells Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale und gilt daher als Synthese aus Fakt und Fiktion.
Das beim Concorso dEleganza Villa dEste 2017 siegreiche Einzelstück befindet sich im Besitz von Corrado Lopresto. Er hatte das Fahrzeug im Namen von Giovanna Scaglione, der Tochter des berühmten Designers, zum Schönheitswettbewerb am Comer See angemeldet und nahm nun den Ehrenpreis aus den Händen des Jury-Präsidenten Lorenzo Ramaciotti entgegen. "Wir sind überglücklich, diesen Preis erhalten zu haben, auch deshalb, weil das Auto zum ersten Mal von einer Jury ausgezeichnet wurde", erklärte Lopresto. "Ich denke, die Jury hat vor allem das Design gewürdigt, denn es war zu seiner Zeit sehr futuristisch. Franco Scaglione war ein Genie, dem die Automobilbranche viel zu verdanken hat."
Mit dem Gesamtsieg für den Alfa Romeo Giulietta SS Prototipo gewann bereits zum vierten Mal in Folge ein Fahrzeug aus italienischer Produktion die wichtigste Auszeichnung der Klassiker-Schau am Comer See. Komplettiert wurde das erfolgreiche Heimspiel des Alfa durch den Gewinn der Trofeo BMW Group Italia. Diese Auszeichnung war das Ergebnis eines Publikums-Votums, bei dem sich die Besucher auf dem Gelände der Villa Erba ebenfalls mehrheitlich für das Unikat aus Bella Italia ausgesprochen hatten.
Coppa dOro Villa dEste: Historisches Rekordfahrzeug wird zum Publikums-Liebling
Der traditionsreichste und ebenfalls per Publikumsvotum vergebene Ehrenpreis, die Coppa dOro Villa dEste, war bereits am Samstag an das im Jahre 1935 gebaute Rekordfahrzeug Lurani Nibbio gegangen. Auch der kompakte, offene Einsitzer konnte die Besucher auf dem Gelände der Villa dEste nicht nur mit seinem makellosen Zustand, sondern ebenso mit einer faszinierenden Familiengeschichte begeistern. Er ist das Werk des italienischen Journalisten, Verlegers, Automobildesigners und Rennfahrers Giovanni Lurani Cernuschi, VIII. Graf zu Calvenzano (1905 1995), der das Fahrzeug einst in Eigenregie erbaute und damit zahlreiche Rekordfahrten absolvierte.
Angetrieben von einem 500 Kubikzentimeter großen und 46 PS starken Zweizylinder-Motorrad-Motor von Moto Guzzi stellte der Lurani Nibbio mit seinem Konstrukteur am Steuer vier Geschwindigkeits-Weltrekorde auf. Acht weitere Bestzeiten kamen nach einer Optimierung des Aufbaus im Jahr 1939 hinzu. Später erhielt der Lurani Nibbio einen 250-Kubikzentimeter-Motor, mit dem er bis 1947 sechs weitere Geschwindigkeits-Rekorde erzielte. Der Auftritt des Lurani Nibbio beim Concorso dEleganza Villa dEste 2017 ist dem Enkel des Erbauers, Federico Göttsche Bebert, zu verdanken. Er erweckte das bis heute im Besitz der Familie befindliche Fahrzeug zu neuem Leben und nahm nun stolz die Coppa dOro Villa dEste entgegen. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, den Erfolgen meines Großvaters nach so langer Zeit eine solche Bühne bereiten zu können", erklärte er.
Concorso di Motociclette: Authentisch erhaltener Weltenbummler wird "Best of Show"
Seit 2011 hat der Concorso dEleganza Villa dEste auch im Terminkalender der Fans historischer Motorräder einen festen Platz. Bei der siebten Auflage des Concorso di Motociclette konnten sich die Besucher erneut am stimmungsvollen Street Run der Wettbewerbsfahrzeuge über die Straßen von Cernobbio erfreuen. Hinzu kam ein erlesenes Teilnehmerfeld, aus dem die Jury einen wahren Weltenbummler zu ihrem Favoriten kürte. Als "Best of Show" wurde die 1933 in Österreich gebaute Puch 250 Indien-Reise aus dem Besitz des Italieners Peter Reisch mit der Trofeo BMW Group ausgezeichnet. Der in Bozen lebende Eigentümer ist der Sohn des Journalisten, Schriftstellers und Wissenschaftlers Max Reisch, der mit der Puch eine seiner berühmtesten Langstreckenfahrten absolvierte. Noch im Entstehungsjahr des Motorrads brach der auch als "Verkehrspionier" bekannte Max Reisch gemeinsam mit seinem Forscherkollegen und Beifahrer Herbert Tichy von Wien aus zu einer Expeditionstour auf, die das Duo über 13 000 Kilometer über den Balkan, durch die Türkei, Syrien, den Irak, Persien und Belutschistan bis ins indische Bombay führte.
Dieser legendären Langstreckenfahrt verdankt das Motorrad seinen Namen, beim Ausflug an den Comer See stand es nun erneut im Rampenlicht. Die Puch 250 Indien-Reise fasziniert noch heute mit ihrem authentischen Erscheinungsbild. Komplett ausgerüstet mit zeitgenössischen Packtaschen, Werkzeug und Ersatzteilen erweckt das einst im österreichischen Graz gefertigte Motorrad den Eindruck, soeben einer Zeitreise entsprungen und zugleich jederzeit startbereit für neue Abenteuer zu sein.
BMW Group präsentiert spektakuläre Konzeptfahrzeuge
Zum Auftakt des Concorso dEleganza Villa dEste 2017 präsentierte die BMW Group am Comer See zwei spektakuläre Konzeptfahrzeuge, die faszinierende Perspektiven auf die individuelle Mobilität von morgen vermitteln. Das BMW Concept 8 Series ist der Vorbote eines luxuriösen Sport-Coupés, das bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen wird. Mit ihm ermöglicht die BMW Group den Ausblick auf einen Sportwagen, der kompromisslose Dynamik mit modernem Luxus kombiniert. Die Studie knüpft an die erfolgreiche Tradition der großen Coupés von BMW an und interpretiert klassische Designmerkmale in einer neuen Formensprache, die in einer klaren und präzisen Linienführung sowie in einer ausdrucksstarken Flächengestaltung zum Ausdruck kommt.
Als Vision für rein elektrische urbane Mobilität auf zwei Rädern präsentiert sich das BMW Motorrad Concept Link. Angetrieben von einem Elektromotor und stilistisch vom BMW Motorrad Vision NEXT 100 inspiriert, ist die Studie zugleich Fortbewegungs- und Kommunikationsmittel. Das Design des BMW Motorrad Concept Link bewegt sich jenseits etablierter Konventionen. Das von Beginn an auf den technischen Gegebenheiten des Elektroantriebs basierende Fahrzeugkonzept bietet ideale Voraussetzungen für agiles Handling im Stadtverkehr und moderne Funktionalität. Mit einem innovativen Bedienkonzept werden zugleich neue Möglichkeiten der digitalen Vernetzung zwischen Fahrzeug, Fahrer und Umwelt geschaffen.