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Auto News


Sport Capello, Kristensen und McNish gewannen 12h-Rennen in Sebring (USA)

Motorsport


Capello, Kristensen und McNish gewannen 12h-Rennen in Sebring (USA)

Der neue Audi R10 TDI hat gleich bei seinem ersten Einsatz Motorsport-Geschichte geschrieben: Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland) gewannen das 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA) und sorgten damit für den ersten Sieg eines Diesel-Sportwagens. Tom Kristensen gewann den amerikanischen Langstrecken-Klassiker als erster Fahrer zum vierten Mal und stellte nach seinem siebten Le Mans-Sieg im vergangenen Jahr einen weiteren Rekord auf.

30 Grad im Schatten, eine hohe Luftfeuchtigkeit und Asphalttemperaturen von bis zu 43 Grad sorgten in Florida für besonders schwierige Bedingungen auf einer Strecke, die als eine der härtesten der Welt gilt. Mit einer überlegenen Pole Position hatte Allan McNish bereits im Qualifying die Leistungsfähigkeit des rund 650 PS starken V12 TDI-Motors angedeutet. Wegen eines zeitaufwändigen Wechsels des Wärmetauschers nach dem Warm-up musste Dindo Capello im R10 TDI mit der Startnummer zwei jedoch aus der Boxengasse starten und dem Feld hinterher jagen.

Nur eine halbe Stunde benötigte Capello, ehe er sich vom 35. und letzten auf den zweiten Platz hinter dem Schwesterauto von Frank Biela nach vorne gearbeitet hatte. Kurz vor Ende der zweiten Rennstunde übernahm der Italiener die Führung, die der R10 TDI mit der Startnummer zwei bis ins Ziel nicht mehr abgab. Für außerplanmäßige Boxenstopps sorgten lediglich der Tausch eines Kraftstoff-Filters und zwei lose Radmuttern.

Nicht ins Ziel kam der Audi R10 TDI mit der Startnummer eins, der in den ersten beiden Stunden souverän in Führung lag. Kurz vor Ende des ersten Renndrittels wurde das Fahrzeug von Frank Biela (Deutschland), Emanuele Pirro (Italien) und Marco Werner (Deutschland) wegen eines überhitzten Motors zurückgezogen.

Die Ursache: Bereits kurz nach dem Start des Rennens war das Telemetrie-System der Startnummer eins ausgefallen, das die Daten vom Fahrzeug an die Box überträgt. Den Motoringenieuren von Audi Sport standen daher über die gesamte Distanz keinerlei Messwerte zur Verfügung. Als Marco Werner im Verlauf der vierten Rennstunde per Funk zu hohe Wassertemperaturen meldete, wurde der an zweiter Stelle liegende R10 TDI an die Box geholt. Dort stellte das Team durch Reifenabrieb verstopfte Wasserkühler fest. Nach der Reinigung der Kühler sanken die Temperaturen sofort. Weil das Triebwerk aber zu lange mit zu hohen Temperaturen gelaufen war, zog das Team Audi Sport North America den R10 TDI vorsorglich aus dem Rennen zurück.

Stimmen nach dem Rennen in Sebring

Prof. Dr. Martin Winterkorn

, Vorsitzender des Vorstands der Audi AG: "Mit dem ersten Sieg eines Diesel-Sportwagens bei einem Langstrecken-Rennen hat Audi erneut Motorsport-Geschichte geschrieben und die Leistungsfähigkeit der modernen TDI-Technologie eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Besonders bemerkenswert ist, dass dieser Erfolg gleich beim ersten Einsatz des neuen Audi R10 TDI gelungen ist. Die Mannschaft von Audi Sport und der Technischen Entwicklung bei Audi hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Ich danke allen, die an diesem ehrgeizigen Projekt beteiligt sind."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Das war ein sehr hartes Rennen und damit ein guter Test für Le Mans. Nach der Pole Position auch gleich noch den ersten Sieg mit einem TDI-Motor zu holen, ist phantastisch. Wir haben heute gezeigt, was in unserem neuen Sportwagen mit einem Dieselmotor steckt. Danke dafür an die ganze Mannschaft von Audi Sport und dem Team Joest. Natürlich ist es schade, dass wir nicht beide Autos ins Ziel gebracht haben. Aber wir haben viel gelernt und wissen, dass es bis Le Mans noch ein weiter Weg ist."

Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): "Audi hat einmal mehr etwas ganz Besonderes geleistet. Mit diesem Sieg haben wir wirklich ein neues Kapitel Motorsport-Geschichte geschrieben. Es erinnert mich daran, wie Audi mit dem quattro im Rallyesport kam, um zu zeigen, dass Allradantrieb nicht nur für Traktoren gut ist. Als Audi verkündet hat, mit einem Dieselmotor Rennen zu fahren, haben das einige vielleicht auch nicht ganz ernst genommen. Doch jetzt lachen sie nicht mehr über uns."

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #2): "Audi hatte den Mut, mit einem so jungen Auto bereits ein Rennen zu fahren. Es hat sich ausgezahlt. Ich weiß, wie viele Leute hart dafür gearbeitet haben und ich möchte ihnen allen danken. Mein ganz spezieller Dank gilt den Mechanikern, die das Auto nach dem Warm-up viel schneller repariert haben, als das eigentlich möglich ist. Danke auch an meine Kollegen Allan und Dindo, die toll gefahren sind. Die Zieldurchfahrt war ein historischer Moment für die Diesel-Technik. Ich weiß, dass Audi in Amerika ein gutes Image hat. Genauso gut wird in den USA bald auch das Image des Audi TDI sein."

Allan McNish (Audi R10 TDI #2): "Das ganze Team kann stolz darauf sein, ein kleines Stück Geschichte geschaffen zu haben. In ein paar Jahren werden die Leute zurückblicken und erkennen, dass dieser erste Sieg eines Dieselmotors bei einem internationalen Sportwagen-Rennen ein monumentaler Augenblick in der Historie von Audi Sport, aber auch des gesamten Motorsports war. Wir alle haben hart dafür gearbeitet – und entsprechend werden wir heute Nacht feiern…"

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): "Der erste Sieg mit einem Dieselmotor und für den R10 TDI ist eine tolle Geschichte. Vor allem, wenn man bedenkt, wie kurz die Anlaufzeit war. Das Roll-out ist ja noch gar nicht so lange her. Vor dieser Leistung kann man nur den Hut ziehen und Audi Sport gratulieren. Für uns war das Rennen natürlich etwas enttäuschend. Wir hatten am Anfang des Rennens ein super Auto. Aber so etwas kann passieren, that’s racing. Jetzt heißt es, Kopf hoch, nach vorne schauen, in Le Mans die gleiche Performance zeigen und dort das Rennen durchstehen."

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): "Dass es im Motorsport bisweilen technische Probleme geben kann, ist bekannt. Natürlich bleibt für uns ein etwas bitterer Beigeschmack, weil uns ein kleines Problem davon abgehalten hat, um den Sieg zu kämpfen. Es war trotzdem ein positives Wochenende für uns, denn eines der beiden Autos hat gleich sein erstes Rennen gewonnen. Das ist eine starke Leistung und ein Lohn für uns alle, die wir hart an der Entwicklung des R10 TDI mitgearbeitet haben. Ich bleibe zuversichtlich für das ganz große Rennen – und das ist Le Mans."

Marco Werner (Audi R10 TDI #1): "Wir hatten einen guten Rennspeed, und so lange wir fuhren, lief alles problemlos. Natürlich ist es schade, dass wir vorzeitig aufhören mussten. Trotzdem: Ein Dank an Audi und das Team Joest. Die Jungs hatten dieses Wochenende sehr viel Arbeit. Man muss den Hut davor ziehen, dass sich Audi mit dem R10 TDI nach einer so kurzen Testphase bereits der Konkurrenz gestellt hat. Andere sortieren so etwas unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor, Team Audi Sport North America): "Wir freuen uns sehr über den Erfolg, denn wir haben alle fast übermenschlich hart dafür gearbeitet. Noch wichtiger ist aber, dass wir unheimlich viel gelernt haben und eine lange Liste mit nach Hause nehmen, die bis Le Mans abgearbeitet werden muss. Das wird mit viel Freude geschehen, weil wir hier gesehen haben, welches Potenzial im R10 TDI steckt und dass das Konzept stimmt. Dass wir ein Auto relativ früh verloren haben, ist natürlich nicht schön und tut mir vor allem für die Jungs vom Auto Nummer eins leid. Denn auch sie haben die Nächte durchgeschraubt."


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