Bund und Freistaat Bayern investieren 2015 fast 1,5 Milliarden Euro, um das bayerische Straßennetz zu erhalten und auszubauen. Innen- und Verkehrs
MINIster Joachim Herrmann hat die wichtigsten Straßenbauvorhaben vorgestellt.
Bayern ist eine zentraleuropäische Verkehrsdrehscheibe. Laut aktueller Verkehrsprognosen wird die Straße auch künftig Verkehrsträger Nummer eins sein. Eine leistungsfähige Straßeninfrastruktur ist deshalb unerlässlich. Die bayerische Straßenbauverwaltung hat sich für 2015 eine Vielzahl von Straßenbauprojekten vorgenommen. Eines der wichtigsten Autobahnprojekte ist der sechsstreifige Ausbau der A 3. Hier soll der 94 Kilometer lange Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Aschaffenburg und dem Autobahnkreuz Biebelried bis 2019 durchgehend ausgebaut sein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt beim sechsstreifigen Ausbau der A 6 von der Landesgrenze Baden-Württemberg bis zum Autobahnkreuz Nürnberg-Ost. Hier kann 2015 der 63 Millionen Euro teure und knapp 6 Kilometer lange Ausbau zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg-Süd und dem Autobahnkreuz Nürnberg-Ost beginnen.
Bestandserhaltung vor Neu- und Ausbau
Die Erhaltung der bestehenden Straßeninfrastruktur hat dabei Vorrang vor Neu- und Ausbaumaßnahmen. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei die Brücken ein. Denn eine Vielzahl der etwa 14.000 Straßenbrücken im Zuge von Bundesfern- und Staatsstraßen in Bayern entstand in den 1960er bis 1980er Jahren. Vor allem durch den stark wachsenden Schwerverkehr besteht bei einigen Brücken erhebliche Sanierungs- oder Erneuerungsbedarf. Hier setzt das Sonderprogramm Brückenertüchtigung des Bundes einen Schwerpunkt. Allein 2015 sollen aus dem Bundesprogramm über 50 Millionen Euro nach Bayern fließen. Als Beispiele für Brückenerneuerungen im Jahr 2015 nannte VerkehrsMINIster Herrmann die Talbrücken Klöffelsberg und Schraudenbach im Zuge der A 7 sowie die Erneuerung der Saalebrücke in Hammelburg im Zuge der B 27. Außerdem will Herrmann dieses Jahr ein Brückenertüchtigungsprogramm für die bayerischen Staatsstraßen aufstellen.
485 Millionen Euro für die Kommunen
Zur Förderung des kommunalen Straßenbaus stellt der Freistaat heuer 485 Millionen Euro zur Verfügung. Neben zahlreichen Vorhaben in ganz Bayern steht als derzeit größtes Projekt der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg an.
Ausbau des Radwegenetzes
Ein besonderes Anliegen ist dem MINIster nach wie vor der Ausbau des Radwegenetzes an Bundes- und Staatsstraßen. Bayernweit stehen den Radlern stattliche 8.000 Kilometer Radwege und für den Radverkehr nutzbare Wege zur Verfügung. Derzeit stellt die Straßenbauverwaltung Radwegeprogramme für den nachträglichen Anbau von Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen für die Jahre 2015 bis 2019 auf. In diesem Zeitraum sollen weitere 200 Millionen Euro in den Radwegebau investiert werden. So werde heuer zum Beispiel im Zuge des Ausbaus der Staatsstraße 2239 der zwei Kilometer lange und rund 400.000 Euro teure Radweg zwischen Weiherhaus und Penzenhofen gebaut. Herrmann: "2015 werden wir außerdem einen 'Radverkehrsplan Bayern' vorlegen, der Ziele, Konzepte und Maßnahmen enthält, um den Radverkehr zu fördern und auch die Verkehrssicherheit für Radfahrer weiter zu erhöhen".
Ausbau von Lkw-Stellplätzen
Um die Maßnahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 'Bayern mobil sicher ans Ziel' umzusetzen, werden bis 2020 insgesamt 440 Millionen Euro investiert. Ein wichtiges Ziel dieses Programmes ist der Ausbau von Lkw-Stellplätzen an den Autobahnen. "Von 2008 bis 2014 konnten wir die Stellplatzsituation für Lkw an bayerischen Autobahnen massiv verbessern. Mit mehr als 200 Millionen Euro haben wir rund 3.300 zusätzliche Lkw-Stellplätze geschaffen. 2015 werden insgesamt weitere 250 hinzukommen, zum Beispiel an der PWC-Anlage Rothensteig an der A 6", erläuterte Herrmann.