Einwandfrei funktionierende Bremsen am Fahrzeug sind das "A" und "O" für die Sicherheit im Straßenverkehr. Deshalb müssen auch die Verschleißteile der Bremsanlage regelmäßig gewartet werden. Eine Überprüfung der Bremsbeläge überlässt man besser dem Fachmann in der Werkstatt. Den Stand der Bremsflüssigkeit dagegen kann und sollte jeder Autofahrer selbst regelmäßig kontrollieren.
Der transparente Vorratsbehälter befindet sich beim Pkw unter der Motorhaube. Wo genau, ist aus der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs zu entnehmen. Der Flüssigkeitsspiegel muss zwischen den Markierungen "Min." für MINImum und "Max." für Maximum liegen. Bei zu wenig Bremsflüssigkeit muss die Fachwerkstatt aufgesucht werden. Denn der abgesunkene Pegel kann ein Hinweis auf eine undichte Bremsanlage sein. Fehlt nur sehr wenig Flüssigkeit, kann sie nachgefüllt werden. Wer selbst nachfüllen möchte, sollte unbedingt zuerst in der Bedienungsanleitung nachlesen, welche Bremsflüssigkeit der Fahrzeug-Hersteller empfiehlt. Allerdings überlässt man auch das am besten dem Fachmann in der Werkstatt, denn die Bremsflüssigkeit ist aggressiv. Sie hinterlässt bleibende Flecken in der Kleidung, greift den Fahrzeug-Lack an und ist außerdem gesundheitsschädlich. Darüber hinaus können der Fachmann in der Werkstatt oder die Experten der Sachverständigenorganisation GTÜ mit einem Messgerät feststellen, ob ein Austausch der Bremsflüssigkeit notwendig ist.
Spätestens alle zwei bis drei Jahre muss die Bremsflüssigkeit aber ersetzt werden.
Denn auch bei einem grundsätzlich dichten Bremssystem dringt Feuchtigkeit über Schläuche, Dichtungen und Verschraubungen sowie die Entlüftung im Ausgleichsbehälter ein. Da die Bremsflüssigkeit dieses Wasser an sich bindet, besteht schon bei mittlerer Beanspruchung der Bremse die Gefahr, dass das Wasser verdampft. Die dabei auftretenden Luftblasen werden dann in den Bremsleitungen beim Tritt aufs Bremspedal nur zusammengedrückt. Der notwendige Bremsdruck wird aber nicht richtig aufgebaut. So geht der Tritt aufs Bremspedal im Extremfall ins Leere. Hier besteht eine besondere Gefahr bei Pass-Abfahrten mit zahlreichen aufeinander folgenden Bremsungen.
Viele Autofahrer behandeln den Check der Bremsflüssigkeit erschreckend stiefmütterlich. Untersuchungen der GTÜ haben ergeben, dass etwa jedes siebte Auto mit mangelhafter Bremsflüssigkeit unterwegs ist. Damit gefährden die Fahrzeug-Halter sich selbst und andere. Im Sinne einer höheren Verkehrssicherheit ist also der regelmäßige Blick unter die Motorhaube dringend angeraten.