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Messe Bosch auf der EICMA 2014 in Mailand

Messen


Bosch auf der EICMA 2014 in Mailand

Anlässlich der diesjährigen EICMA (Esposizione Mondiale Del Motociclismo), einer der weltweit wichtigsten Ausstellungen für Motorräder, präsentiert Bosch erstmals eine Connectivity Control Unit (CCU) für Motorräder. Diese innovative Box fungiert als Kommunikationszentrale. Sie kann die Betriebsdaten einzelner Fahrzeuge erfassen sowie über ein automatisches Notrufsystem Rettungskräfte informieren und auf diese Weise Hilfe an einen Unfallort senden. Die von Bosch-Ingenieuren speziell für die Motorradbelange entwickelte Connectivity Control Unit bildet mit ihrer Verbindungsfähigkeit die Basis für vielfältige Dienste, die die Sicherheit für Motorradfahrer erhöhen und zudem kontinuierlich den technischen Zustand der Motorräder erkennen können.

eCall- und bCall-Funktionalität für Motorräder und deren Fahrer

Nach einem Motorradunfall zählt für die Opfer oft jede Sekunde. Die neue Bosch-CCU für Motorräder ermöglicht direkt nach einem Unfall einen automatischen Notruf, da sie auf Basis von Sensorinformationen an Fahrzeug und Fahrer sowie mit Hilfe eines so genannten Crash-Algorithmus kritische Fahrmanöver erkennen und auswerten kann. Das derart aktivierte Notrufsystem sendet dann über einen eCall automatisch unfallrelevante Daten wie Ort, Uhrzeit und Fahrzeugtyp an eine Rettungsleitstelle oder an einen Diensteanbieter – wie die Bosch Service Solutions. Wenn die Verbindung zur Fahrzeugbatterie unterbrochen ist, kann der eCall auch über eine Backup-Batterie erfolgen. Die Leitstelle oder ein Service-Agent bauen eine Sprachverbindung auf. Lässt sich unfallbedingt keine Sprachverbindung zum Fahrer herstellen, wird sofort der nächstgelegene Rettungsdienst informiert. Zudem besteht die Möglichkeit den eCall abzubrechen, wenn keine Hilfe benötigt wird.

Im Falle einer technisch bedingten Fahrzeugpanne kann der Motorradfahrer einen "Breakdown Call" (bCall) absetzen und damit ein Service Center informieren. Die Connectivity Control Unit liefert dank integrierter GPS- und GSM-Module erste Informationen über den Pannenort und über den technischen Zustand sowie über Einträge im Fehlerspeicher des Fahrzeugs. Das Service Center kann dann nach Maßgaben des jeweiligen Motorradherstellers einen Reparatur- und Pannendienst initiieren oder eine Sprachverbindung zum Fahrer aufbauen, ihn beraten oder ihm per Ferndiagnose helfen.

Intelligente Vernetzung für vielfältige Dienste

Die CCU von Bosch bietet Motorradherstellern darüber hinaus weitere Services mit verschiedenen Ausprägungen an, die sich herstellerspezifisch umsetzen lassen.

Die CCU eignet sich zum Beispiel für die Einrichtung eines Remote Service, der im Zusammenspiel mit bCall erlebbar ist, aber auch eigenständig von zuhause aus oder auch unterwegs genutzt werden kann. Dabei lassen sich vielfältige Informationen abrufen, zum Beispiel über Tankfüllstand, Reifendruck, Öl- oder Kühlwassertemperatur, die erForderliche nächste Wartung oder aus dem Fehlerspeicher. Darüber hinaus können auch Fahrzeugparameter, wie zum Beispiel Fahrmodi oder der ABS-Mode, bequem von zu Hause aus konfiguriert werden.

Ein Information Call ermöglicht auf der Basis der übermittelten Standortdaten Fahrempfehlungen zu so genannten Points of Interest (iCall/POI), sei es zur nächsten Tankstelle, Werkstatt oder Apotheke, sei es zum nächsten Krankenhaus, zu einem Hotel oder Einkaufszentrum. Die Daten für das jeweilige Ziel werden über die CCU an die integrierte Navigation weitergeleitet. Über den Service-Agenten können ferner zusätzliche Dienste wie die Buchung eines Hotelzimmers oder die Bereitstellung von Informationen zu Sehenswürdigkeiten angeboten werden.

Weitere potenzielle Anwendungen sind Tour Statistics. Damit kann der Motorradfahrer Daten für eine Tourenfahrt zur Routendokumentation sammeln, beispielsweise über Fahrzeiten, über Passstraßen und deren Höhenprofile oder Kurveneigenschaften. Für den Fall, dass das Motorrad gestohlen wird, bietet die CCU von Bosch einen Stolen Vehicle Tracking Service. Die Connectivity Control Unit kann die unzulässige Ortsveränderung erkennen und eine Warnmeldung an das Service Center senden, die Position des Motorrads identifizieren und den Fahrzeughalter sowie auf Wunsch die Polizei informieren.

Darüber hinaus ist die CCU vorbereitet auf künftige Dienste der so genannten Vehicle-to-Vehicle-Communication (V2V) und somit für spezifische Safety Features. Die V2V-Kommunikation ist eine direkte Verbindung zwischen Fahrzeugen. Dabei sendet die CCU kontinuierlich Informationen über den eigenen Standort, Fahrtrichtung, Geschwindigkeit und Beschleunigung. Damit werden künftig andere Fahrzeuge mit entsprechender Ausrüstung diese Informationen empfangen und diese Fahrzeuge im Umfeld erkennen können. So kann in kritischen Momenten beispielweise an Kreuzungen oder bei Überholmanövern frühzeitig vor Gefahrsituationen gewarnt werden – zum Beispiel vor einem Stauende in einer unübersichtlichen Kurve.

Der Einsatz der innovativen Connectivity Control Unit von Bosch kann maßgeblich helfen, dass Motorradfahrer künftig sicherer unterwegs sind. Darüber hinaus können auf der Grundlage der verfügbaren Daten Wartung und Reparaturen bedarfsgerecht erfolgen. So wird es möglich, dass sich die Fahrzeuge stets in einem einwandfreien technischen Zustand befinden.


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