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Hybridauto BMW Werk Leipzig: 70 Wasserstoff-Routenzüge in Betrieb

Wirtschaft & Handel


BMW Werk Leipzig: 70 Wasserstoff-Routenzüge in Betrieb

BMW nimmt in Leipzig 70 Wasserstoff-Routenzüge in Betrieb
Das BMW Werk Leipzig nimmt 70 weitere wasserstoffbetriebene Routenzüge in der Produktion zur Versorgung mit Zulieferteilen in Betrieb.
BMW nimmt in Leipzig 70 Wasserstoff-Routenzüge in Betrieb

Das BMW Group Werk Leipzig nimmt 70 weitere wasserstoffbetriebene Routenzüge (Indoor-Schlepper) in Betrieb. Diese kommen ab sofort in der Produktion zur Versorgung der Montagebänder mit Zulieferteilen zum Einsatz. Die offizielle Übergabe erfolgte heute mit allen Partnern eines Konsortiums, bestehend aus der BMW Group, Fronius (Hersteller von Brennstoffzellen-Systemen), Linde Material Handling (Warenumschlagsspezialist und Hersteller von Flurförderzeugen mit Brennstoffzellenantrieb), Günsel Fördertechnik (Linde MH-Netzwerkpartner, zuständig für Vertrieb und Service) sowie der TU München (Wissenschaftliche Begleitforschung). Das Konsortium wird unterstützt durch das BundesMINIsterium für Verkehr und digitale Infrastruktur und dessen Programmgesellschaft, die NOW GmbH. Bereits 2013 hat BMW in Leipzig in einem ersten Forschungsprojekt elf wasserstoffbetriebene Schlepper und Gabelstapler im Testbetrieb und dabei wichtige Handlungsfelder für das jetzige Anschlussprojekt identifiziert.

Die Zielsetzung des Konsortiums lautet, eine zukunftsfähige, nachhaltige und gleichzeitig wirtschaftlich effiziente Antriebstechnologie im Bereich der Indoor-Logistik zu etablieren und diese auf eine breite Basis zu stellen. Das Konsortium bildet dazu mit seinen Partnern die vollständige Wertschöpfungskette für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systeme für die Indoor-Logistik ab. Konkrete Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung, der Erprobung, dem Alltags-Einsatz, dem wirtschaftlichen Betrieb sowie auf der Errichtung einer Wasserstoff-Infrastruktur. Die Verbundpartner arbeiten dafür in verschiedenen Arbeitspaketen an den identifizierten HerausForderungen. Hierzu zählen ein Betreiberkonzept, die Standardisierung von Schnittstellen, eine Plug & Play Lösung zur Flottenumrüstung, die Validierung der Lebensdauer sowie der Nachweis der Wirtschaftlichkeit im Flottenbetrieb. Weitere Schwerpunkte beinhalten den Service und das Schulungskonzept zum Betrieb der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie.

Als Resultat soll ein Industriestandard „H2Ready“ etabliert werden, der auf breiter Basis weiteren Herstellern die Möglichkeit eröffnet, die innovative Technologie in neuen oder umgerüsteten Fahrzeugen in der eigenen Produktion einzusetzen. Die Förderung des BundesMINIsteriums zielt darauf ab, die technische Entwicklung klimafreundlicher Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie voranzubringen und wettbewerbsfähig zu machen.

Hans-Peter Kemser, Leiter BMW Group Werk Leipzig:

„Die Wasserstoff-Indoor-Flotte ist ein weiterer Meilenstein der Nachhaltigkeitsstrategie des BMW Group Werks Leipzig. Damit kommen wir dem Zukunftsbild einer CO2-freien Produktion wieder einen Schritt näher. Für unser Strategiefeld „Grünes Werk“ arbeiten wir darüber hinaus an weiteren Projekten. Hierzu gehört der Einsatz von Wasserstoff-LKWs, die Umrüstung weiterer Gebäude und Strukturen für den Einsatz von Wasserstoff bis hin zu Untersuchungen einer CO2-freien Wasserstofferzeugung vor Ort mit der Nutzung der Windkrafträder auf unserem Werksgelände.“

Thomas Herndler, CTO Fronius:

„Die Mobilität der Zukunft basiert auf grünen Antriebslösungen, fossile Brennstoffe sollen im Zuge der Energiewende nach und nach durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Fronius treibt diese Entwicklung mit seinen Produkten und Lösungen seit vielen Jahren aktiv voran. Die Technologieplattform HYLOG FLEET ist seitens Fronius über viele Jahre hinweg im Rahmen mehrerer Demonstrations- und Forschungsprojekte entwickelt worden. Mit diesem Flottenversuch können wir endgültig beweisen, dass der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger in verschiedenen Applikationen in Zukunft wirtschaftlich darstellbar ist. Generell stellt die Wasserstofftechnologie bei Fronius eine wichtige Rolle zur Sektorenkopplung dar. Besonders die dezentrale, verbrauchernahe Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energieüberschüssen bietet enormes Potential. Anwender können sich damit vor Ort selbst den Treibstoff für die mit Brennstoffzelle ergänzten Elektrofahrzeuge erzeugen und zusätzlich die entstehende Abwärme nutzen.“

Christophe Lautray,  CSO Linde MH:

„Die Vorteile, die Wasserstoff als Energieträger und die Brennstoffzelle für den Einsatz in der Intralogistik bieten, hat Linde Material Handling als erster Hersteller erkannt. Wir sind dabei fest davon überzeugt, dass sich der Einsatz von Wasserstoff als nachhaltige Alternative in den kommenden Jahren etablieren wird. Daher haben wir bereits jetzt das breiteste Produktportfolio mit serienmäßig verfügbaren Brennstoffzellen für unsere Fahrzeuge. Mittlerweile sind diese für 80 Prozent unserer Elektrofahrzeuge erhältlich und wir erweitern unser Angebot kontinuierlich.“

René Günsel, Geschäftsleiter Günsel Fördertechnik:

"Mit dem Projekt „Wasserstoffbetriebene Flurförderzeuge“ erhoffen wir, dazu beitragen zu können, unseren Kunden eine langfristige CO2 neutrale Antriebstechnologie für ihre Linde MH Elektrostapler und Lagertechnikgeräte anzubieten. Wir freuen uns sehr, bei diesem Vorhaben mit dabei sein zu dürfen."

Wolfgang Axthammer, Geschäftsführer NOW GmbH:

„Die Intralogistik ist eine wachsende Branche in Deutschland, Europa und der Welt. Zwar herrscht hoher Preisdruck, dennoch gibt es zunehmendes Streben nach Dekarbonisierung von Logistik-Standorten und Flotten. Dem trägt die Einbeziehung der Intralogistik in die Förderung der Bundesregierung im Nationalen Programm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie Rechnung. Dieses Beispiel gebende Projekt wurde mit rund 2,8 Mio. Euro Fördergeld des BundesverkehrsMINIsteriums unterstützt.“

Prof. Johannes Fottner, TU München:

„Das Forschungsprojekt untersucht und zeigt die Eignung der Brennstoffzellentechnologie auch für größere Flurförderzeugflotten. Damit kann eine weitere Technologie, die bei bestimmten Randbedingungen klare Vorteile bietet, industriell eingesetzt werden. Sie erweitert das bereits bestehende Portfolio und kann einen Beitrag zur optimalen Systemgestaltung leisten.“


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