Erfolge im internationalen Road Racing und in der Superstock-Klasse der Britischen Superbike-Meisterschaft: Ian Hutchinson kann auf ein großartiges Jahr mit dem Team von Tyco BMW zurückblicken. Im Interview zieht er eine Bilanz der Saison 2016, vergleicht das Road Racing mit dem Rundstreckensport und spricht über seine bisher besten Momente auf der BMW S 1000 RR.
Egal, ob im Road Racing oder auf den Rundstrecken der Britischen Superbike-Meisterschaft: Ian Hutchinson (GB) fuhr 2016 mit seiner Tyco BMW S 1000 RR von Erfolg zu Erfolg. Bei den großen Straßenrennen wie der Isle of Man Tourist Trophy feierte der 37-Jährige Siege und neue Rekorde. In der Superstock-Klasse der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB STK) beendete er die Saison als Gesamtzweiter.
Hutchinson startete mit einem Sieg, einem zweiten Platz und einem neuen Rundenrekord beim North West 200 in die Road-Racing-Saison. Danach baute er seine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der berühmten Isle of Man Tourist Trophy um einen weiteren Sieg, zwei zweite Plätze und einen neuen Rundenrekord aus. Beim Ulster Grand Prix war er nicht zu schlagen. Hutchinson gewann nicht nur alle drei Rennen der 1000-ccm-Kategorie, sondern sorgte auf seiner RR auch für einen neuen Weltrekord. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 215,795 km/h (134.089 mph) krönte er sich zum "schnellsten Road Racer der Welt". Bisher beendete er in dieser Saison jedes Straßenrennen auf dem Podium. Und es könnte noch ein weiterer Erfolg hinzukommen: An diesem Samstag tritt er mit seiner Tyco BMW S 1000 RR beim legendären Macau Grand Prix (CN) an.
Auf der Rundstrecke war "Hutchy" nicht minder erfolgreich. In der BSB STK feierte er zwei Siege und insgesamt neun Podiumsplatzierungen. Hutchinson war einer der Titelfavoriten, obwohl er einen Lauf aufgrund seiner Aktivitäten im Road Racing ausließ.
Im Interview zieht Hutchinson eine Bilanz seiner Saison 2016 und spricht über sein gutes Gefühl auf der RR, den Support von BMW Motorrad Motorsport und seine bisher besten Momente auf dem Bike.
Ian, wie würden Sie Ihre Saison 2016 in drei Worten umschreiben?
Ian Hutchinson: "Spaß, erfolgreich und lang."
Wie gefällt Ihnen die BMW S 1000 RR?
Hutchinson: "Mir gefällt die sehr gute Fahrbarkeit der RR. Es hat sich für mich vom ersten Moment an einfach ganz natürlich angefühlt, das Bike zu fahren. Es ist ein Motorrad, auf dem man sich wohlfühlt, wenn man attackiert. Zwischen mir und dem Bike hat es einfach Klick gemacht. Ich denke, dass jeder in seiner Karriere die eine Maschine hat, mit der es Klick macht, mit der er perfekt zurechtkommt. Und das ist bei mir nun dieses Bike."
Sie waren in dieser Saison sowohl im Road Racing als auch auf der Rundstrecke erfolgreich. Was sind für einen Fahrer die größten Unterschiede zwischen diesen Disziplinen?
Hutchinson: "Ich trete in verschiedenen Klassen an. Auf der Rundstrecke fahre ich mit der Superstock-Version der RR. Im Road Racing gehe ich in der Superstock-, der Superbike- und auch in der Supersport-Klasse an den Start. Den größten Unterschied macht also aus, dass man im Road Racing immer wieder die Motorräder tauscht und sich an drei verschiedene Bikes gewöhnen muss. Ich persönlich fahre im Moment auf der Rundstrecke so ähnlich wie bei Straßenrennen. Denn auf den kurzen Rennstrecken versuche nicht, über das Limit zu pushen. Ich fahre immer innerhalb meiner Grenzen. Von daher habe ich jetzt in beiden Disziplinen einen recht ähnlichen Fahrstil."
Was macht die Faszination des Road Racings aus?
Hutchinson: "Es ist einfach eine Art des Rennfahrens, die ich unheimlich gern mag und in der ich erfolgreich bin. Klar wenn man Erfolg hat, dann hat man auch Spaß daran. Die Isle of Man bietet jede Menge erstklassigen Rennsport. Es ist spektakulär, dort Rennen zu fahren, und das gleiche gilt auch für den Ulster Grand Prix und das North West 200."
Sie hatten auch in der Superstock-Klasse der Britischen Superbike-Meisterschaft eine herausragende Saison. Sie sind fast in jedem Rennen auf das Podium gefahren und haben am Ende den zweiten Rang der Meisterschaftswertung belegt. Hätten Sie vor der Saison damit gerechnet, so erfolgreich zu sein?
Hutchinson: "Nein. Mein Ziel war es, auch auf der Rundstrecke wieder an den Punkt zu gelangen, an dem ich um Siege kämpfen kann und das war möglich. Ich habe ganz sicher nicht damit gerechnet, so stark zu sein, wie ich war, und um den Titel zu kämpfen. Ich dachte, dass ich es vielleicht in die Top-5 schaffen kann. Dann bin ich in fast jedem Rennen auf das Podium gefahren: Es war ein fantastisches Jahr."
Wie wichtig war der Support durch die Experten von BMW Motorrad Motorsport?
Hutchinson: "Ohne diesen Support wären wir nie in der Lage gewesen, so konstant zu sein, wie wir es waren. Es war großartig, in diesem Jahr in jedem Road Race und in fast jedem Rennen auf der Rundstrecke auf dem Podium zu stehen."
Sie haben in diesem Jahr viele erfolgreiche Moment auf der RR erlebt. Was war der bisher beste?
Hutchinson: "Einer davon war ganz sicher der Sieg beim North West 200. Es ist sehr schwierig, dort den Sieg zu holen. Deshalb hat es sich großartig angefühlt, mit der BMW beim North West zu gewinnen. Dann natürlich die Isle of Man TT. Einfach jeder Sieg bei der TT ist großartig. Und dann zum Ulster Grand Prix zu kommen und dort mit der BMW drei Rennen zu gewinnen. Dazu kommen meine Siege in der BSB. Der Sieg in Cadwell Park war für mich etwas ganz Besonderes, weil ich dort seit sechs Jahren nicht mehr gefahren bin. Es ist vielleicht eine der schwierigsten Rennstrecken in Großbritannien und ich habe das Rennen dort gewonnen. Von daher waren alle auf ihre ganz eigene Art großartige Siege."