Das BMW Motorrad WorldSBK Team hatte am Rennsonntag der FIM Superbike World Championship (WorldSBK) im MotorLand Aragón (ESP) einen Tag der gemischten Gefühle. Im Superpole Race fuhr Tom Sykes (GBR) mit seiner neuen BMW S 1000 RR erneut auf den fünften Platz. Im zweiten Hauptrennen am Sonntagnachmittag musste er sich jedoch mit Position zwölf begnügen. Teamkollege Markus Reiterberger schied im Superpole Race aufgrund eines technischen Defekts aus. Im Rennen am Nachmittag sah er die Zielflagge auf Position 15.
Der Sonntag begann erfolgreich: mit den Positionen zwei für Sykes und fünf für Reiterberger im Warm-up. Im folgenden Superpole Race gelang Sykes wie schon im ersten Rennen am Samstag eine Top-5-Platzierung. Reiterberger musste wegen eines Problems mit der Primärübersetzung aufgeben. Damit stand Sykes mit seiner RR in der Startaufstellung für Lauf zwei auf Position fünf, Reiterberger ging vom elften Startplatz aus ins Rennen. Sykes behauptete sich zunächst auf dem fünften Rang, ging dann jedoch in einer Kurve weit und büßte ein paar Positionen ein. Zur Rennmitte fiel der Brite weiter zurück, und er erreichte das Ziel schließlich als Zwölfter. Reiterberger hatte ebenfalls mit Schwierigkeiten zu kämpfen und belegte Rang 15.
Das BMW Motorrad WorldSBK Team reist nun weiter ins niederländische Assen, wo bereits am kommenden Wochenende (12. bis 14. April) die vierte Runde der WorldSBK-Saison 2019 stattfindet.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor:
Unsere Gesamtbilanz lautet, dass wir ein sehr gutes Wochenende hatten, das leider etwas enttäuschend geendet hat. Wir sind grundsätzlich zufrieden, aber es ist natürlich schade, dass wir nach den starken Ergebnissen im ersten Hauptrennen und im Superpole Race zum Abschluss ein schwieriges letztes Rennen hatten. Beide Fahrer haben berichtet, dass der Reifen sehr wenig Grip hatte, aber das kann nicht allein die Ursache sein. Markus hatte im zweiten Rennen zudem noch ein paar Probleme mit der Elektronik. Wir hätten natürlich gerne die positive Stimmung mit zum nächsten Rennen genommen, aber wir werden das abhaken und dort anschließen, wo wir im Superpole-Rennen aufgehört haben.
Shaun Muir, Teamchef BMW Motorrad WorldSBK Team:
Wir hatten gestern eine sehr gute Superpole, mit der wir die Weichen für das Wochenende gestellt haben und auch eine gute Ausgangslage für das heutige Superpole Race hatten. Tom hat wirklich gut gekämpft, Markus musste leider wegen eines technischen Problems aufgeben, was Startplatz elf für das zweite Hauptrennen zur Folge hatte. Doch Tom hatte ein starkes Superpole Race. Wir können sehen, wo das Motorrad noch Schwächen hat, aber insgesamt denke ich, dass es ein viel versprechendes Wochenende war und dass wir gute Fortschritte gemacht haben. Das Hauptrennen war natürlich nicht einfach für uns. Markus hatte wieder ein technisches Problem, und Tom hatte einen massiven Mangel an Grip. Wenn er in einer Gruppe fuhr, war er in den Kurven deutlich schneller, aber langsamer auf den Geraden, und er hatte immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Es war für ihn ein langes Rennen, und er büßte Position um Position ein. Doch er brachte das Bike in den Punkten nach Hause. Das Ergebnis war nicht, was wir erwartet hatten, aber von insgesamt drei Rennen zwei starke zu haben, ist auch keine schlechte Wochenend-Ausbeute.
Tom Sykes:
Es war wirklich ein sehr positives Wochenende für das gesamte BMW Motorrad WorldSBK Team. Wir haben wieder große Fortschritte gemacht. Ich bin sehr beeindruckt, und auch im Fahrerlager sprechen viele Leute über das Potenzial der BMW S 1000 RR. Ich denke also, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben und definitiv große Schritte nach vorne machen. Noch einmal ich wiederhole mich selbst wenn man noch dazu bedenkt, wie wenig Zeit wir bisher auf der Strecke hatten, ist es noch beeindruckender, als wir erwartet hatten. Alles lief gut, wir waren in fast allen Sessions in den Top-5, und wir konnten beinahe abgesehen von meinem Fehler in der Superpole einen unglaublichen potenziellen Speed zeigen. Dass das letzte Rennen nicht so lief, ist kein zu großes Problem. Aber wenn ich offen bin, dann hat hinten einfach die Traktion nicht gepasst. Das ist schade, denn wir haben am Bike nichts verändert, und mit demselben Reifen war ich das ganze Wochenende über so schnell unterwegs. Um ehrlich zu sein, und auch aufgrund meiner Erfahrung, denke ich, dass wir vielleicht einen Reifen hatten, der nicht sein volles Potenzial entfaltet hat. Das hat das Rennen für mich sehr schwierig und länger als erwartet gestaltet, und es war schade, da unser Speed sicherlich ausgereicht hätte, um wieder in die Top-5 oder Top-4 zu fahren. Das war eine kleine Enttäuschung an einem ansonsten großartigen Wochenende. Doch das gehört zum Rennsport dazu. Solche Dinge passieren, und wir werden das mit weiteren Fortschritten wieder wettmachen.
Markus Reiterberger:
Nach meinem Sturz gestern war ich mir nicht sicher, wie es mir heute geht, aber ich war heute Morgen wieder fit und auch beim Medical Check hat man mir grünes Licht gegeben. Im Warm-up habe ich mich wirklich super gefühlt und konnte acht bis zehn richtig schnelle Runden fahren. Somit war ich bereit fürs Rennen. Wir haben dann für das Superpole Race noch etwas an der Übersetzung geändert, weil der Wind so stark wurde und wir mit Windschattenduellen gerechnet haben. Das hat sich auf den ersten Runden nicht schlecht angefühlt. Aber plötzlich habe ich eine Warnung im Cockpit bekommen, auch Geräusche gehört, und musste das Motorrad abstellen. Das war natürlich ärgerlich, weil das Startplatz elf für das zweite Rennen bedeutete. Mein Start war normal, aber wieder ist mir ein anderer Fahrer, diesmal Michael van der Mark, in den Lenker gefahren. Ich konnte gerade noch einen weiteren Sturz verhindern. Doch ich habe mich davon wieder erholt, hatte aber dann zweimal massive Highsider, die ich zum Glück auch noch abfangen konnte. Irgendetwas hat nicht gestimmt, ich denke, bin mir aber nicht sicher, dass es ein Problem mit den Reifen war. Jedenfalls war es unmöglich zu fahren, und ich wollte nur noch die Punkte ins Ziel retten. Jetzt analysieren wir, was los war, arbeiten weiter und starten in Assen wieder durch.